Private Krankenversicherung für Werkstudenten
Tipps & Tricks zur PKV während einer Werkstudententätigkeit

Keine Sozialversicherungsbeiträge bei max. 20 h / Woche

Sonderregelungen bei Werkstudenten in der PKV

Günstige Tarife mithilfe des PKV-Rechners finden

Das Wichtigste in Kürze

  • Werkstudenten sind von den Sozialversicherungsbeiträgen befreit, wenn sie maximal 20 Stunden in der Woche arbeiten.
  • Studierende bis 25 Jahren können sich kostenlos in der gesetzlichen Krankenversicherung der Eltern familienversichern – solange ihr Einkommen unter 450 beziehungsweise 445 Euro im Monat liegt.
  • Als Werkstudent besteht die Möglichkeit, zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung zu wählen. Beide Absicherungen haben Vor- und Nachteile.

Die Privilegien eines Werkstudenten

Werkstudenten gehen keinen klassischen Studentenjobs wie Kellnern nach. Stattdessen arbeiten sie in einem Unternehmen, wo sie die ersten Fähigkeiten und Kenntnisse für ihre berufliche Zukunft sammeln. Zwar muss der Werkstudentenjob nicht zwangsweise mit dem Studium in Verbindung stehen, doch kann die Tätigkeit den Studenten Türen in großen Betrieben öffnen.

Der Werkstudentenjob hat darüber hinaus einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Sie sind von den Beiträgen zur Sozialversicherung befreit. Lediglich ein Teil des Bruttolohns wird an die Rentenversicherung abgeführt. Dadurch ist der Verdienst eines Werkstudenten verhältnismäßig hoch.

Voraussetzungen für einen Werkstudentenjob

Der Gesetzgeber schreibt einige Kriterien vor, die bei einem Werkstudentenjob vorausgesetzt sind. Werden diese nicht erfüllt, sind die Studenten als Arbeitnehmer einzustufen, wodurch die Privilegien des Werkstudenten ungültig sind.

  • Werkstudenten dürfen maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten
  • Die Werkstudenten müssen in einem Vollzeitstudium immatrikuliert sein

Während der Semesterferien darf die 20-Stunden-Regel überschritten werden. Auch dann, wenn die Studenten nur am Wochenende oder nachts arbeiten. Allerdings nur, wenn sie insgesamt nicht mehr als 26 Wochen im Jahr über den 20 Stunden wöchentlich arbeiten.

Die Ausnahmen sind im Einzelfall zu prüfen. Ob der Status als Werkstudent beibehalten wird, auch wenn die Studenten mehr als 20 Stunden arbeiten, entscheidet die Krankenversicherung.

Die Krankenversicherung

Viele junge Menschen sind während ihres Studiums über die Familienversicherung der gesetzlichen Krankenversicherung ihrer Eltern abgesichert. Das hat den Vorteil, dass sie keinen eigenen Beitrag leisten müssen. Auch Werkstudenten können von der Familienversicherung Gebrauch machen. Allerdings nur solange sie unter der dafür vorgesehenen Einkommensgrenze verdienen. Und unter 25 Jahren alt sind. Haben sie die Einkommen- oder Altersgrenze erreicht, müssen sich die Studierenden selbst krankenversichern. Dafür kann sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung für Werkstudenten infrage kommen.

Versicherung Voraussetzungen Vorteile Nachteile Kosten
Familienversicherung der gesetzlichen Krankenversicherung
  • Bis zum 25. Lebensjahr kostenlose Mitversicherung
  • Maximales Einkommen als Werkstudent von 445 Euro im Monat bzw. geringfügig beschäftigt bis 450 Euro
  • Kostenlose Absicherung
  • Leistungsumfang entspricht lediglich den gesetzlichen Leistungen
  • Nur bis zum 25. Lebensjahr, bzw. solange die Einkommensgrenze nicht erreicht ist
  • Kein Beitrag
Gesetzliche Krankenversicherung (Studentische Krankenversicherung)
  • Ermäßigter Beitrag für Studenten bis zum 30. Lebensjahr, in Ausnahmefällen auch darüber
  • Ab dem 30. Lebensjahr freiwillig gesetzliche Krankenversicherung
  • BAföG-Zuschuss möglich
  • Lediglich gesetzliche Regelleistungen
  • Gesetzgeber kann den Leistungsumfang kürzen
  • Etwa 80 Euro monatlich für die studentische Krankenversicherung Wer älter als 30 Jahre ist, muss sich freiwillig gesetzlich versichern. Der Mindestbeitrag für Studenten beträgt 2020 156,06 Euro im Monat zzgl. Zusatz- und Pflegebeitrag
Private Krankenversicherung
  • Gesundheitsprüfung vorgesehen
  • Ermäßigte Tarife für Studenten im Regelfall bis 34. Jahre
  • Individueller Leistungsumfang
  • Meist besserer Versicherungsschutz als GKV
  • Leistungen sind garantiert und können nicht gekürzt werden
  • Gesellschaft kann Beitragsanpassung vornehmen
  • Unter Umständen erschwerte Rückkehr in die GKV
  • Gesundheitsprüfung
  • Abhängig von Leistungsumfang, Risiken und Eintrittsalter

Gesetzlich oder privat versichern?

Für viele Studenten stellt die beitragsfreie Familienversicherung die beste Absicherung dar. Wenn sie sich allerdings nicht mehr kostenlos versichern können, stellt sich die Frage, ob eine gesetzliche oder private Krankenversicherung als Werkstudent ratsamer ist. Doch pauschal lässt sich das nicht beantworten. Denn die passende Absicherung ist von den persönlichen Ansprüchen an den Versicherungsschutz abhängig. Dennoch kann ein Vergleich beider Versicherungsformen dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.

Gesetzliche vs. private Krankenversicherung für Werkstudenten: Die Unterschiede

Gesetzliche Krankenversicherung Private Krankenversicherung
Leistungen Gesetzlich festgelegt und für alle Versicherten einheitlich Individuell abschließbar – Leistungen lassen sich bedarfsgerecht festlegen
Kosten Einkommensabhängiger Beitrag Für Studenten unter 25 Jahren kostenlos, danach ermäßigte studentische Krankenversicherung und ab 30 Jahren freiwillig gesetzliche mit mindestens 156,06 Euro monatlich (Stand 2020) Beitrag ist abhängig von persönlichen Risiken, Leistungsumfang und Eintrittsalter
Leistungsbeanspruchung Abrechnung erfolgt direkt mit der Krankenkasse Abrechnung erfolgt mit dem Patienten, der die Rechnung an die Versicherung weiterleitet
Anbieterwechsel Wechsel der Krankenkasse ist mit einer Mindestversicherungsdauer von 18 Monaten zum Ende des übernächsten Monats möglich Anbieterwechsel möglich, allerdings häufig mit Nachteilen verbunden. Zudem ist eine erneute Gesundheitsprüfung notwendig und bereits gebildete Altersrückstellungen entfallen
Versicherungsschutz im Ausland / Während Auslandssemester Nur innerhalb der EU, im Rahmen der jeweils im Zielland gültigen gesetzlichen Leistungen Abhängig vom Tarif uneingeschränkter Versicherungsschutz in der EU möglich und Absicherung weltweit mit zeitlicher Begrenzung
Freie Arzt- und Klinikwahl Gesetzlich Versicherte können bei notwendigen Klinikaufenthalten nur zwischen den beiden nächstgelegenen Krankenhäusern wählen. Auch die freie Arztwahl ist begrenzt. Privatversicherte können abhängig vom Tarif den Arzt und die Klinik frei wählen. Auch der Besuch von Privatärzten und -kliniken ist möglich.
Vorerkrankungen Keine Gesundheitsprüfung, Krankenkassen müssen jede Person versichern – unabhängig von ihrem Gesundheitszustand Gesundheitsprüfung vorgesehen, Vorerkrankungen können zu Zuschlägen, Ausschlüssen oder Ablehnung führen
Änderungen bei Lohnerhöhung oder Mehrarbeit Bei einer Erhöhung des Gehalts oder der Arbeitsstunden entfällt möglicherweise die kostenlose beziehungsweise ermäßigte Absicherung in der GKV. Dann steigt der Beitrag an. Lohnerhöhungen oder eine Erhöhung der Arbeitszeit haben keinen Einfluss auf den Beitrag beziehungsweise die Form der Absicherung.

Als Werkstudent in der privaten Krankenversicherung

Als Werkstudent besteht die Möglichkeit, sich in der privaten Krankenversicherung abzusichern. Denn Studenten sind von der Versicherungspflicht befreit. Dafür müssen sie innerhalb von drei Monaten nach der Immatrikulation einen Befreiungsantrag stellen. Wichtig: Die Entscheidung ist bindend und gilt für das gesamte Studium.

Ist die private Krankenversicherung für einen Werkstudent sinnvoll?

Die private Krankenversicherung für Werkstudenten kann einige Vorteile bieten. So ist der Leistungsumfang im Regelfall besser als der Versicherungsschutz der Krankenkassen. Außerdem lassen sich die Leistungen individuell festlegen. Zudem bieten viele Gesellschaften spezielle Tarife für Studenten. Diese sind verhältnismäßig preiswert. Allerdings sehen die PKV-Anbieter vor Vertragsabschluss eine Gesundheitsprüfung vor.

Vorerkrankungen können unter Umständen zu Leistungsausschlüssen, Risikozuschlägen und sogar zur Antragsablehnung führen. Daher ist vor dem Stellen des Befreiungsantrags immer zu prüfen, ob sich bestehende Erkrankungen auf den Versicherungsschutz auswirken. Sofern dies der Fall ist, kann die GKV die bessere Lösung sein.

Die private Krankenversicherung sieht für Werkstudenten keine kostenlose Familienversicherung vor. Daher müssen sie immer einen Beitrag bezahlen. Wenn allerdings keine beitragsfreie Absicherung in der Krankenkasse möglich ist, kann die PKV durchaus die bessere Absicherung darstellen. Hierbei gilt es individuell und bedarfsabhängig zu prüfen, ob eine studentische oder private Krankenversicherung sinnvoller ist.

Worauf gilt es beim Abschluss einer PKV zu achten?

Wer sich als Werkstudent für eine private Krankenversicherung entscheidet, sollte vor Vertragsabschluss einige Faktoren beachten:

Grundsätzlich bietet die PKV einen besseren Versicherungsschutz als die gesetzlichen Krankenkassen. Doch nur dann, wenn auch ein guter Tarif gewählt wird. Denn die Tarife der Anbieter unterscheiden sich teils erheblich und nicht immer lässt sich mit Sicherheit sagen, dass eine teure Absicherung auch einen guten Versicherungsschutz bietet.

Zunächst ist zu überlegen, welche Leistungen gewünscht sind. Dabei kann es sich um eine höhere Kostenerstattung bei Zahnersatz oder Hilfsmitteln wie Brillen handeln, aber auch um eine Kostenübernahme bei alternativen Heilmethoden. Viele Privatversicherte legen zudem Wert auf die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer bei Klinikaufenthalten. Wenn der gewünschte Versicherungsumfang festgelegt ist, lässt sich prüfen, ob der gewählte Tarif diese Leistungsbausteine beinhaltet.

Bei speziellen Krankenversicherungen für Werkstudenten lassen sich häufig verringerte Leistungen finden. So zahlt die Versicherung beispielsweise nur einen bestimmten Betrag im Jahr für Sehhilfen, Zahnersatz oder Heilpraktikerbehandlungen. Dadurch soll der Beitrag niedrig gehalten werden. Vor Vertragsabschluss ist also zu prüfen, ob und in welcher Höhe der Tarif Erstattungsgrenzen vorsieht.

Um die Kosten für eine private Krankenversicherung zu reduzieren, können Antragsteller einen Selbstbehalt vereinbaren (siehe Selbstbeteiligung in der PKV). Dabei handelt es sich um einen Betrag, den sie für ihre Gesundheitskosten selbst aufbringen. Meist wird dieser als fester Wert, also beispielsweise 300 Euro im Jahr beziffert. Die Gesellschaft zahlt dann, wenn die Rechnungen den Selbstbehalt übersteigen. Er kann aber auch als prozentualer Wert angegeben sein.

Mit einem Selbstbehalt lassen sich die Kosten für die PKV zwar senken, doch handelt es sich im Krankheitsfall auch wieder um einen finanziellen Aufwand. Daher ist zu prüfen, ob sie die Ersparnis durch den Eigenanteil auch tatsächlich lohnt, wenn dieser voll ausgeschöpft wird. Außerdem müssen die Studenten sicherstellen, dass sie den Betrag immer zur Verfügung haben.

Vor Vertragsabschluss sehen die privaten Krankenversicherer eine Gesundheitsprüfung vor. Dabei werden nicht nur aktuell bestehende Erkrankungen erfragt, sondern auch rückblickend auf die letzten Jahre. Je nach Krankheitsbild kann das dazu führen, dass die Gesellschaft den Antrag ablehnt, Leistungen ausschließt oder einen Risikozuschlag verlangt.

Sollten elementare Leistungen begrenzt oder der Antrag abgelehnt werden, kann es für die Studierenden ratsamer sein, über eine Absicherung in der GKV nachzudenken. Denn die Krankenkassen dürfen keine Einschränkungen aufgrund von Vorerkrankungen vornehmen. Um dennoch die Vorzüge eines Privatpatienten zu genießen, lassen sich die GKV-Leistungen mit einer Krankenzusatzversicherung aufstocken.

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Anbietern für die private Krankenversicherung. Daher sollten Werkstudenten vor Vertragsabschluss die Gesellschaften und ihre Tarife vergleichen. So erhalten sie nicht nur einen guten Überblick über die Angebote. Sie können auch herausfinden, welcher Versicherer ihren Bedarf zu einem angemessenen Preis abdeckt.

Um eine passende PKV zu finden, gibt es den Private Krankenversicherung Rechner. Mit diesem lassen sich unzählige Anbieter vergleichen und gegenüberstellen. Außerdem können sich die Nutzer kostenlos und unverbindlich von einem Versicherungsexperten beraten lassen. So findet jeder mit nur wenigen Klicks eine günstige PKV mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

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