Kinderinvaliditätsversicherung
Kosten und Leistungen im Vergleich

Kinderinvaliditätsversicherung greift bei dauerhafter Beeinträchtigung durch Krankheit oder Unfall

Ermöglicht finanzielle Entlastung der Eltern

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kinderinvaliditätsversicherung leistet, wenn eine Krankheit oder ein Unfall zu einer dauerhaften körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung führen.
  • Im Rahmen der Kinderunfallversicherung besteht nur Versicherungsschutz bei Unfällen, nicht bei Krankheiten.
  • Die Invaliditätsversicherung für Kinder entlastet Eltern finanziell und soll dem Nachwuchs ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Invalidität bei Kindern

Verständlicherweise möchten sich Eltern nicht gerne damit auseinandersetzen, was ihrem Nachwuchs passieren könnte. Doch so schwer es auch fällt, sollte dieses Thema nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden. Denn Kinder sind neugierig, furchtlos und mutig. Das macht sie zu großartigen Entdeckern. Es erhöht aber auch das Risiko für Unfälle. Und nicht nur ein Unfall kann das Leben auf den Kopf stellen. Auch Krankheiten können dazu führen, dass der Alltag, wie er bisher gewohnt war, nicht mehr bestritten werden kann. Schlimm ist das vor allem dann, wenn aus einer Erkrankung oder einem Unfall bleibende Schäden resultieren, die das Leben für immer verändern.

Laut einer Statistik des Statistischen Bundesamtes gingen 2017 die Ursachen einer Schwerbehinderung bei mehr als der Hälfte aller Betroffenen auf Krankheiten zurück.

Versicherungsschutz für den Ernstfall

Sollte ein Kind aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls invalide werden, ist es meist sein Leben lang auf die Unterstützung anderer angewiesen. Vor allem auf die Eltern. Denn unter Umständen kann es niemals selbst einen Beruf ausüben und seinen Lebensunterhalt bestreiten. Mit einer Kinderinvaliditätsversicherung können Eltern nicht nur sich selbst vor den damit verbundenen finanziellen Folgen schützen. Sie können auch ihren Nachwuchs finanziell absichern und ihm somit ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Die Invaliditätsversicherung für Kinder

2017 gab es rund 150.000 pflegebedürftige Kinder in Deutschland. Viele davon aufgrund von Krankheiten und Invalidität. Und nicht alle Kinder kommen mit einer Schwerbehinderung auf die Welt. Auch Krankheiten und Unfällen können für den Nachwuchs gefährlich sein.

Ein krankes oder behindertes Kind benötigt von den Eltern Pflege. Für diese bedeutet das, sie können unter Umständen nicht mehr arbeiten gehen oder müssen eine Pflege beschäftigen.

Um die Kosten bei einer Invalidität bei Kindern aufzufangen, gibt es die Kinderinvaliditätsversicherung. Denn mit dieser lässt sich die Versorgungslücke im Gesundheitssystem schließen.

Bei einer Invalidität entstehen nicht nur laufende Kosten für den Einkommensausfall oder die Pflege. Auch muss das Haus unter Umständen behindertengerecht umgebaut und ein rollstuhlgeeignetes Fahrzeug angeschafft werden.

Finanzieller Schutz für Eltern und Kinder

Mit einer Invaliditätsversicherung für Kinder werden nicht nur die Eltern finanziell abgesichert. Auch der Nachwuchs profitiert langfristig von der Absicherung. Denn je nach Gesundheitszustand wird es ihm in der Zukunft nicht möglich sein, selbstständig einer Arbeit nachzugehen. Oder das Kind kann nur wenige Stunde am Tag oder in der Woche erwerbstätig sein. In diesem Fall fehlt es ihm auch als Erwachsener an finanziellen Mitteln. Mit einer Kinderinvaliditätsversicherung lässt sich sicherstellen, dass der Nachwuchs in der Zukunft finanziell abgesichert ist und seinen Lebensunterhalt selbstbestimmt bestreiten kann. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass der Versicherer im Leistungsfall eine lebenslange Rentenzahlung vorsieht.

Die Leistungen der Kinderinvaliditätsversicherung

Eine Invaliditätsversicherung für Kinder sieht in der Regel eine Rentenleistung vor. Dementsprechend zahlt der Versicherer einen monatlich festen Betrag, wenn ein Arzt bei dem Nachwuchs eine Invalidität diagnostiziert. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob eine Krankheit oder ein Unfall dafür verantwortlich ist.

Invalidität lässt sich auch über die Unfallversicherung absichern. In diesem Fall besteht aber nur bei Unfallfolgen Versicherungsschutz und nicht bei Krankheit. Für Kinder ist diese Absicherung daher nicht ausreichend.

  • Rentenleistung

Die Höhe der gewünschten Rente lässt sich bei Vertragsabschluss festlegen. Sie kann je nach Anbieter zwischen 250 und 1.500 Euro betragen. Generell sollte die Rentenleistung nicht zu gering sein. Bestenfalls in einer Höhe, mit der das Kind seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte. Allerdings steigen damit auch die Kosten für die Absicherung. Eine Alternative kann der Einschluss einer Dynamik sein. Damit erhöht sich die Leistung in regelmäßigen Abständen.

  • Einmalzahlung

Zusätzlich zur Rentenleistung kann je nach Versicherer und Tarif der Anspruch auf eine Einmalzahlung bestehen. Dabei leistet die Gesellschaft einmalig eine höhere Summe, wenn eine Invalidität diagnostiziert wird. Das Geld lässt sich für Umbaumaßnahmen, teure Therapien oder wichtige Anschaffungen nutzen.

  • Beitragsbefreiung bei Tod des Versicherungsnehmers

Einige Tarife sehen eine Beitragsbefreiung vor, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt. Sollte also der Hauptverdiener der Familie sterben, wird die Versicherung für das Kind beitragsfrei weitergeführt.

Wann besteht ein Leistungsanspruch?

Ein Leistungsanspruch besteht, wenn ein Arzt eine Invalidität diagnostiziert. Um eine Invalidität handelt es sich, wenn:

  • eine dauerhafte Beeinträchtigung der körperlichen und/oder geistigen Leistungsfähigkeit aufgrund von Krankheit, einem Unfall oder Gebrechen vorliegt.

Als dauerhaft gilt die Invalidität, wenn sie voraussichtlich länger als sechs Monate bestehen bleibt.

Entscheidend ist aber auch, aus welchen Gründen die Invalidität eingetreten ist. Besteht beispielsweise nur über die Unfallversicherung Schutz, leistet die Versicherung lediglich infolge eines Unfalls. Ein guter Tarif sollte jedoch Krankheiten und Unfälle als Ursache abdecken.

Bei welchen Krankheiten die Invaliditätsversicherung für ein Kind leistet, ist in den Vertragsbestimmungen definiert. Hierbei kann es zu deutlichen Abweichungen je nach Anbieter kommen. Daher lohnt es sich, die Kinderinvaliditätsversicherung auch dahingehend zu vergleichen.

Versicherungsschutz kann bei folgenden Krankheiten bestehen:

  • Allergie Reaktionen
  • Epilepsie
  • Hirnhautentzündung
  • Polio
  • Hepatitis
  • Krebserkrankungen
  • Multiple Sklerose
  • Diabetes
  • Vergiftung
  • Verbrennung und Verbrühung
  • Nieren- und andere Organerkrankungen

Im Umkehrschluss kann der Tarif auch Ausschlüsse enthalten. Dabei ist genau vermerkt, bei welchen Krankheiten und Ursachen kein Versicherungsschutz besteht.

Bis wann besteht Versicherungsschutz?

Da diese Invaliditätsversicherung für Kinder gedacht ist, besteht im Regelfall Versicherungsschutz bis zur Volljährigkeit. Je nach Anbieter erlischt der Vertrag somit zum 18. oder auch zum 21. Lebensjahr. Sollte davor eine Leistung beansprucht worden sein, sehen gute Tarife eine lebenslange Rentenzahlung vor.

Außerdem besteht Versicherungsschutz, solange die körperliche oder psychische Beeinträchtigung anhält. Ist diese ausgeheilt, endet die monatliche Rentenzahlung. Zum Beispiel, wenn das Kind seinen Schwerbehindertenstatus nach einer erfolgreich ausgeheilten Krebserkrankung verliert.

Leistung nicht nur bis Rentenbeginn

Kinder haben keinen Anspruch an eine gesetzliche Rente. Auch lässt sich nicht garantieren, dass sie trotz Invalidität arbeiten und einen angemessenen Rentenanspruch erwerben können. Daher sollte die Versicherung eine lebenslange Rentenzahlung bei Kindern vorsehen und nicht nur bis zum regulären Rentenalter.

Das kostet der Versicherungsschutz

Die Kosten für die Invaliditätsversicherung für ein Kind sind von verschiedenen Kriterien abhängig. So spielt zunächst das Alter des Nachwuchses eine Rolle. Außerdem der Leistungsumfang. Also die Höhe der Rente und eventuell einer Einmalzahlung.

Der Beitrag für eine Kinderinvaliditätsversicherung ist vergleichsweise gering. Für eine monatliche Rentenleistung von 1.000 Euro zahlen Eltern etwa 300 Euro im Jahr. Tarife mit lediglich einer Einmalzahlung sind günstiger. Doch sind die Leistungen bei einer dauerhaften Beeinträchtigung nicht ausreichend.

Ist eine Kinderinvaliditätsversicherung sinnvoll?

Kinder sind mutig und schrecken vor nichts zurück. Sie lernen durch ausprobieren und herantasten. Dabei kann aber einiges schiefgehen. Die meisten Missgeschicke enden zwar mit kleinen Blessuren, doch auch schwere Unfälle sind möglich. Und auch Krankheiten können für Kinder bedrohlich sein.

Wird ein Kind pflegebedürftig durch eine körperliche oder psychische Beeinträchtigung, stellt dies das Leben aller Familienmitglieder auf den Kopf. Eltern müssen ihre Arbeit reduzieren oder aufgeben, um für ihren Nachwuchs sorgen zu können. Oder eine teure Pflegekraft anheuern. Doch auch für das Kind selbst ändert sich so einiges. Vor allem in Bezug auf seine Zukunft. Denn je nach Schwere der Invalidität kann es seinen Lebensunterhalt als Erwachsener nicht selbst bestreiten.

Eine Kinderinvaliditätsversicherung ist sinnvoll, um sich vor den Folgen einer Invalidität zu schützen. Sie sichert nicht nur das Kind und seine finanzielle Zukunft ab. Sondern auch die Eltern, die damit finanziell entlastet werden können.

Kombinierte Produkte bei Pflegebedürftigkeit

Nicht immer führt eine Krankheit zur Invalidität. Daher gibt es für Kinder mitunter kombinierte Produkte, die aus einer Invaliditätsabsicherung und einer Pflegeversicherung bestehen. Somit leistet die Gesellschaft auch bei Pflegebedürftigkeit. In welcher Höhe, ist vom Pflegegrad abhängig. Mit dieser Versicherung können sich Eltern doppelt schützen. Zwar besteht über die Krankenkasse ein Anspruch auf Pflegeleistung, doch liegt die Messlatte dafür bei Kindern besonders hoch. Außerdem sind die Leistungen, vor allem bei einer Betreuung zu Hause, nur begrenzt.

Kinderinvaliditätsversicherung: Anbieter im Überblick

Allianz

Die Allianz Kinderinvaliditätsversicherung ist im Rahmen der Unfallabsicherung erhältlich. Diese leistet bei Invalidität maximal 50.000 Euro. Außerdem bis 10.000 Euro für zusätzliche Behandlung durch Spezialisten wie Osteopathie, um wieder fit zu werden.

Barmenia

Bei der Barmenia gibt es den Kinder-Invaliditäts-Sorglos-Schutz. Dieser Absicherung bietet nicht nur Versicherungsschutz bei Invalidität, sondern auch Rehabilitationsleistungen. Zudem kann der Vertrag bis zum 30. Lebensjahr bestehen.

CosmosDirect

Der „Kinderschutz-Plan“ der CosmosDirect ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung, die ab dem 1. Lebensjahr abgeschlossen werden kann. Der Tarif sieht eine lebenslange Rente von 1.000 Euro bei Pflegebedürftigkeit, Schul- oder Erwerbsunfähigkeit und Invalidität von mindestens 50 Prozent vor.

Debeka

Auch bei der Debeka gibt es die Kinderinvaliditätsversicherung als Unfallabsicherung. Diese bezahlt bereits ab einem Prozent Invalidität anteilig die Kapitalleistung.

HUK

Bei der HUK gibt es die Kinderinvaliditätsversicherung über die Unfallabsicherung. Bei Tod des Versicherungsnehmers wird die Kinderunfall beitragsfrei bis zum 18. Lebensjahr weitergeführt.

WGV

Eine Kinderinvaliditätsversicherung bei der WGV ist über die Unfallversicherung erhältlich. Dafür sieht der Versicherer drei verschiedene Tarifvarianten vor: BASIS, OPTIMAL und PLUS. Die Tarife unterscheiden sich in Bezug auf die Leistungen wie auch den Beitrag.

Hinweis: Kein Anspruch auf Vollständigkeit!

Die Kinderinvaliditätsversicherung im Test

2020 unterzog Stiftung Warentest die Kinderinvaliditätsversicherung einem Test. Dabei wurden 11 verschiedene Produkte unter die Lupe genommen. Derzeit bietet lediglich die Barmenia eine explizite Invaliditätsversicherung für Kinder. Bei allen anderen Anbietern ist dieser Zusatzbaustein nur über die Kinderunfallversicherung abschließbar.

  • Der Tarif „KISS“ der Barmenia schnitt als Testsieger mit dem Gesamturteil 1,5 ab.
  • „Kinderschutz-Plan“ der CosmosDirekt (1,7), „Kinder-Invaliditäts-Zusatzversicherung“ der ERGO (1,8) und „BASIS+KIZ“ der WGV (2,2) erhielten weitere gute Urteile.

Quelle: Testbericht der Stiftung Warentest

Die Kinderinvaliditätsversicherung im Vergleich

Eltern möchten ihren Nachwuchs gut abgesichert wissen. Doch unterscheiden sich die Leistungen der Anbieter für eine Kinderinvaliditätsversicherung erheblich. Auch leistet nicht jede Gesellschaft bei Krankheiten, sondern lediglich bei Unfällen. Daher ist ein umfangreicher Vergleich der Invaliditätsversicherung für das Kind unerlässlich.

Mit einem Vergleichsrechner lassen sich schnell und einfach verschiedene Angebote überprüfen. Dabei sollte nicht nur der Beitrag im Fokus stehen. Sondern vielmehr die Höhe der Leistung, Umwandlungsoptionen und nicht zuletzt der Versicherungsumfang. Auf diese Weise finden Eltern für ihre Kinder eine Absicherung, mit der sie rundum gut geschützt sind.

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