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Fakten auf einen Blick
- Mit Krankenhaustagegeld sollen die Zuzahlung und weitere Kosten bei Klinikaufenthalten gedeckt werden.
- Die Versicherten erhalten je Tag des stationären Aufenthalts einen festen Betrag ausbezahlt.
- Das Krankenhaustagegeld ist bei der Auszahlung steuerfrei und muss nicht in der Steuererklärung angegeben werden.
Krankenhaustagegeld – was ist das?
Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist immer mit zusätzlichen Kosten verbunden. Obgleich die Krankenversicherung die Behandlungskosten im Regelfall trägt, müssen die Patienten eigene finanzielle Aufwendungen leisten. Dazu gehört die gesetzliche Zuzahlung von zehn Euro pro Tag und Ausgaben für Telefon oder Internet. Abhängig von der persönlichen Situation können weitere Kosten anfallen. Beispielsweise für die Betreuung von Kindern oder die Unterbringung von Haustieren.
Versicherungsgesellschaften und einige Krankenkassen bieten die Möglichkeit, eine Krankenhaustagegeldversicherung abzuschließen. Diese dient dazu, die mit dem Klinikaufenthalt verbundenen Kosten zu decken. Für jeden Tag der stationären Unterbringung erhalten die Versicherten einen festen Betrag. Somit können sie sich auf ihre Gesundheit konzentrieren und müssen sich keine Sorgen über ihre Finanzen machen.
Wann wird Krankenhaustagegeld gezahlt?
Die Krankenhaustagegeldversicherung zahlt bei medizinisch notwendigen stationären Krankenhausaufenthalten. Dies bedeutet, dass die Versicherten mindestens eine Nacht und einen Tag in der Klinik stationär behandelt werden müssen, um eine Leistung zu beziehen. Ambulante Behandlungen oder der Aufenthalt in der Notaufnahme sind nicht versichert. Auch leisten nur wenige Versicherer Krankenhaustagegeld bei Reha oder Kur-Aufenthalten.
Wann die Krankenhaustagegeldversicherung zahlt, ist davon abhängig, wann die Versicherten eine Bescheinigung der Klinik über die Dauer des Aufenthalts einreichen.
Welche Versicherung zahlt Krankenhaustagegeld?
Krankenhaustagegeld lässt sich als Zusatzbaustein oder als eigenständige Versicherung abschließen. Häufig wird die Absicherung über eine private Krankenversicherung oder eine private Krankenzusatzversicherung abgeschlossen. Gegen einen geringen Mehrbeitrag von wenigen Euro im Monat erhalten die Versicherten neben stationären Wahlleistungen eine finanzielle Entschädigung für den Klinikaufenthalt. Jedoch ist der Nachteil dabei, dass meist eine umfangreiche Gesundheitsprüfung notwendig ist.
eigenständigen Versicherung. Der Vertrag beschränkt sich auf die Zahlung des Tagessatzes.
Auch die Unfallversicherung bietet den Einschluss von Krankenhaustagegeld an. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass eine Leistung nur bei einem Unfall vorgesehen ist. Das bedeutet, die Versicherungsnehmer bekommen kein Krankenhaustagegeld, wenn sie wegen einer Erkrankung stationär behandelt werden.
Warum braucht man eine Krankenhaustagegeldversicherung?
Warum man eine Krankenhaustagegeldversicherung braucht, wird unter Betrachtung der Kosten für einen Klinikaufenthalt deutlich. Grundsätzlich sind die finanziellen Aufwendungen personenbezogen. Mit Ausnahme der gesetzlichen Zuzahlung hat jeder Patient eigene, individuelle Kosten. Dabei kann es sich um folgende Ausgaben handeln:
Gesetzlich Krankenversicherte müssen bei stationären Aufenthalten eine Zuzahlung von zehn Euro je Kliniktag leisten. Diese Leistung ist auf 28 Tage im Jahr begrenzt. Somit beträgt der Höchstbetrag 280 Euro je Kalenderjahr. Das Krankenhaustagegeld wird zur Deckung des Eigenanteils genutzt.
Auf Besuch von Angehörigen möchten die wenigsten Patienten während ihres Klinikaufenthalts verzichten. Doch längere Fahrtwege können teure Kosten verursachen. Das Krankenhaustagegeld lässt sich zum Ausgleich der Fahrtkosten verwenden.
Nicht nur bei Alleinerziehenden, auch bei verheirateten Ehepaaren lässt sich die Betreuung der Kinder während eines Klinikaufenthalts nicht immer auf Freunde und Familienmitglieder verteilen. Mit dem Krankenhaustagegeld lassen sich die Kosten für eine Kinderbetreuung absichern.
Für Haustierbesitzer ist die Betreuung ihrer Vierbeiner besonders wichtig. Sie können die Versicherungsleistung nutzen, um einen Tiersitter zu beauftragen oder um ihr Haustier in eine Pension zu geben.
Eine Haushaltshilfe kümmert sich um das Zuhause, während die Patienten im Krankenhaus liegen. Die Aufwendungen für die Dienstleistung lassen sich mit dem Krankenhaustagegeld decken.
Telefon, Internet und häufig auch der Fernseher: Im Krankenhaus kosten die meisten Zusatzleistungen Geld. Mit dem Krankenhaustagegeld müssen die Patienten auf keinen Komfort verzichten.
Die Vorteile im Überblick
Das Krankenhaustagegeld eignet sich zur Deckung der gesetzlichen Zuzahlung oder der mit dem Aufenthalt verbundenen Kosten. Selbstständige können ihren Arbeitsausfall anteilig kompensieren.
Die Kosten für eine Krankenhaustagegeldversicherung sind sehr gering. Eine gute Absicherung ist für weniger als fünf Euro im Monat erhältlich.
Antragsteller können selbst entscheiden, in welcher Höhe sie das Krankenhaustagegeld absichern möchten. Die meisten Versicherungen bieten Tagessätze zwischen fünf und 100 Euro.
Die Leistung ist an keinen Verwendungszweck gebunden. Daher können Versicherte selbst entscheiden, wofür sie das Krankenhaustagegeld nutzen.
Wird das Krankenhaustagegeld nicht über die Unfallversicherung abgeschlossen, erfolgt die Auszahlung unabhängig vom Grund des Klinikaufenthaltes. Sowohl krankheitsbedingte als auch unfallbedingte Ursachen sind abgesichert. (Sofern medizinisch notwendig)
Die Krankenhaustagegeldversicherung leistet für den Zeitraum von der Aufnahme bis zur Entlassung aus der Klinik.
Die Nachteile im Überblick
Der Leistungszeitraum ist meist zeitlich begrenzt. Denn viele Gesellschaften sehen die Zahlung nur bis maximal 100 Tage vor.
Es gibt nur wenige Anbieter, die auf eine Wartezeit verzichten. Während dieses Zeitraums erfolgt keine Leistung bei stationären Aufenthalten.
Versicherungsgesellschaften schließen überwiegend die Zahlung von Krankenhaustagegeld bei Kur- oder Reha-Aufenthalten aus.
Vor allem Krankenhaustagegeldversicherungen ohne Gesundheitsprüfung schließen in der Regel Vorerkrankungen aus.
Wird das Krankenhaustagegeld als Zusatzbaustein der Unfallversicherung abgeschlossen, besteht nur bei Unfällen Versicherungsschutz.
Ist eine Krankenhaustagegeldversicherung sinnvoll?
Ob die Absicherung von Krankenhaustagegeld sinnvoll ist oder nicht, hängt von den eigenen Umständen ab. Beispielsweise sind Alleinerziehende auf die Betreuung ihrer Kinder angewiesen, wenn sie stationär behandelt werden. Auch wenn Freunde oder Familienmitglieder ihre Unterstützung anbieten, lässt sich mit dem Krankenhaustagegeld der Aufwand finanziell entschädigen. Zudem sind die Kosten bei einem Klinikaufenthalt nicht zu unterschätzen. Die gesetzliche Zuzahlung von zehn Euro am Tag, Fahrtkosten und Aufwendungen für Annehmlichkeiten wie Internet können den Geldbeutel strapazieren. Vor allem bei längeren Behandlungen oder in weit entfernten Kliniken.
Die Krankenhaustagegeldversicherung ist sinnvoll für Personen, die sich während ihres Klinikaufenthalts keine Sorgen um die Finanzen machen möchten. Außerdem kann sie eine Alternative zur stationären Zusatzversicherung sein. Denn grundsätzlich kann das Geld aufgewendet werden, um die Zuzahlung für Leistungen durch einen Privatarzt oder die Unterbringung im Einzelzimmer zu decken.
Krankenhaustagegeldversicherung Vergleich: Wie finde ich einen guten Tarif?
Um eine gute Krankenhaustagegeldversicherung zu finden, ist es ratsam, verschiedene Anbieter zu vergleichen. Denn die Gesellschaften unterscheiden sich in Bezug auf die maximale Leistungsdauer wie auch bei den Wartezeiten. Zudem ist es bei einem Krankenhaustagegeld Vergleich wichtig, auf Ausschlüsse wie Vorerkrankungen zu achten.
Portale wie Check24 oder Krankenkasse wie die AOK bieten weitere Informationen über das Krankentagegeld. Auch Verbraucherportale wie Stiftung Warentest veröffentlichen regelmäßig die Tests verschiedene Anbieter und ihrer Tarife.
Die beliebtesten Versicherer im Überblick
HUK
Die Krankenhaustagegeldversicherung der HUK wurde mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Gesellschaft leistet zeitlich unbegrenzt und bietet einen Tagessatz zwischen fünf und 100 Euro.
DKV / Ergo
Die DKV bietet eine Krankenhaustagegeldversicherung nur in Kombination mit einer stationären Zusatzversicherung an. Der maximale Tagessatz beträgt 65 Euro. Bei Kindern bis 14 Jahren verdoppelt die DKV das Krankenhaustagegeld bei Auszahlung, wenn sie durch eine Bezugsperson begleitet werden.
Debeka
Die Debeka bietet das Krankenhaustagegeld als Zusatzbaustein bei Tarifen für Beamte oder privaten Zusatzversicherung an. Außerdem als eigenständiger Vertrag. Der Mindesttagessatz beträgt 15 Euro. Antragsteller können bei der Debeka für das Krankenhaustagegeld eine Erstattung von maximal 75 Euro am Tag absichern.
Allianz
Bei der Allianz ist die Absicherung eines Tagessatzes von bis zu 150 Euro möglich. Die Gesellschaft leistet ohne zeitliche Begrenzung. Außerdem besteht Versicherungsschutz europaweit und bis zu zwei Monaten weltweit.
Barmenia
Die Barmenia sieht eine Verdoppelung der Leistung vor, wenn Kinder bis 14 Jahre von einem Elternteil im Krankenhaus begleitet werden. Die Wartezeit für die Krankenhaustagegeldversicherung beträgt drei Monate. Sie entfällt bei einem unfallbedingten Klinikaufenthalt.
Hanse Merkur
Zwischen 25 und 100 Euro am Tag können Verbraucher bei stationären Aufenthalten versichern. Die Hanse Merkur leistet außerdem unabhängig von der Dauer. Für eine schnelle Abwicklung bietet das Unternehmen eine RechnungsApp.
Envivas / Techniker
Die Techniker Krankenkasse bietet eine Krankenhaustagegeldversicherung über die Envivas an. Mitglieder haben dadurch finanzielle Vorteile. So zahlt eine 30-jährige Person für einen Tagessatz von 10 Euro 2,61 Euro im Monat. Die Leistung ist zeitlich unbegrenzt.
Signal Iduna
Für die Krankenhaustagegeldversicherung sieht die Signal Iduna eine umfangreiche Gesundheitsprüfung vor. Außerdem wird eine Wartezeit von drei Monaten vereinbart. Bei Aufenthalten in Privatkliniken besteht kein Leistungsanspruch.