Studentenversicherung
Wichtige Versicherungen für Studenten

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Fakten auf einen Blick

Studentenversicherung - Nicht jede Versicherung ist sinnvoll!

Mit dem Studium beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der das Leben ordentlich umkrempelt. Denn für viele Studenten bedeutet die Immatrikulation, das erste Mal auf eigenen Beinen zu stehen. Sie müssen eine Wohnung finden, möglicherweise einen Nebenjob und ihre Finanzen planen. Doch bei all den Veränderungen dürfen sie es nicht versäumen, sich auch mit dem Thema Versicherungen auseinanderzusetzen. Für die meisten junge Menschen ein unliebsames Thema, das aber ihre finanzielle Existenz und damit auch ihre Zukunft schützen kann. Im Folgenden möchten wir Studierenden einen Einblick geben, welche Versicherungen für Studenten wirklich wichtig sind und worauf sie eventuell verzichten können.

Im Folgenden werden die Versicherungen in „Wichtig“, „Sinnvoll“ und „Nicht elementar notwendig“ gegliedert. Wichtige Versicherungen empfehlen Versicherungsexperten nahezu jedem Studenten. Allerdings unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Situation und den beruflichen Zielen. Sinnvolle Versicherungen sind meist ratsam, doch sollten die „wichtigen Absicherungen“ Vorrang haben. „Nicht elementar notwendig“ bedeutet, dass vor allem Studenten, mit einem knappen finanziellen Budget, meist auf diese Versicherungen verzichten können. Doch sind sie im Schadensfall dennoch froh sind, wenn eine entsprechende Absicherung besteht.

Wichtige Versicherungen für Studenten

Versicherung Weshalb? Kosten
Kranken- und Pflegeversicherung Pflichtversicherung für alle Personen. Abhängig von der Versicherungsform, kostenlos bei Familienversicherung
Privathaftpflichtversicherung Schützt Versicherte bei Schadensersatzansprüchen Dritter. Ab 30 Euro im Jahr für gute Tarife
Berufsunfähigkeitsversicherung Niedrige Prämien für junge Menschen und Studierende. Finanzielle Sicherheit bei gesundheitsbedingter Berufsunfähigkeit, da kein Anspruch an die gesetzliche Rentenversicherung besteht. Ab 25 Euro monatlich, abhängig von Eintrittsalter, Studiengang, Rentenhöhe und Leistungsdauer
Unfallversicherung Versicherungsschutz über die gesetzliche Unfallversicherung besteht nur während des Studiums (Vorlesungen, Prüfungen etc.) sowie auf den Wegen zur Hochschule und auf dem Nachhauseweg. Die private Unfallversicherung bietet Schutz während der Freizeit. Ab 5 Euro im Monat (Studententarife), abhängig von Eintrittsalter und Leistungen
Auslandsreisekrankenversicherung Wichtiger Krankenversicherungsschutz bei Auslandsaufenthalten, vor allem außerhalb der EU. Auch in Europa entsprechen die Leistungen trotz Sozialabkommen häufig nicht den deutschen Standards. Ab 10 Euro im Jahr (kurzzeitige Aufenthalte) bis zu 1.200 Euro private Krankenversicherung für das Ausland (länger als 6 Wochen, außer-europäische Aufenthalte)
Kfz-Haftpflichtversicherung Pflichtversicherung für Fahrzeughalter. Notwendig, wenn Studenten ein eigenes Kfz besitzen. Durchschnittlich 257 Euro im Jahr, abhängig von fahrzeug-, fahrer- und vertragsspezifischen Merkmalen

Kranken- und Pflegeversicherung

Die Krankenversicherung für Studenten ist nicht nur wichtig, sie stellt auch eine Pflichtversicherung dar. Doch können sich Studierende bei ihrer Immatrikulation von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lassen. Das bedeutet nicht, dass sie keine Krankenabsicherung benötigen. Sondern, dass sie anstelle der GKV eine private Krankenversicherung abschließen können.

Gesetzliche Krankenversicherung für Studenten

Die meisten jungen Studenten bleiben in der gesetzlichen Krankenversicherung und werden über die Familienversicherung ihrer Eltern abgesichert. Denn wenn ein Elternteil Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist, besteht in vielen Fällen Anrecht auf Familienversicherung. Somit können die Studenten bis zu ihrem 25. Lebensjahr kostenlos in der GKV versichert werden.

Nach dem 25. Lebensjahr oder wenn eine Familienversicherung aus anderen Gründen nicht möglich ist, gibt es die Krankenversicherung der Studenten. Dabei handelt es sich um eine bezuschusste Absicherung in der GKV. Der Beitrag ist vergleichsweise gering. Die studentische Krankenversicherung gilt bis zum 30. Lebensjahr und kann nur unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden. Anschließend müssen die Studierenden freiwillig Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung werden, wodurch sich der Beitrag spürbar erhöht.

Bei der GKV besteht die soziale Pflegeversicherung immer bei der jeweiligen Pflegekasse des Versicherungsträgers.  Der Beitragssatz für die gesetzliche Pflegeversicherung beträgt 3,05 Prozent. Für kinderlose Versicherte über 23 Jahre erhöht sich der Satz auf 3,55 Prozent.

Private Krankenversicherung für Studenten

Alternativ zur GKV können die Studierenden eine private Krankenversicherung abschließen. Viele Gesellschaften sehen für diese Zielgruppe spezielle, vergünstigte Tarife vor. Doch Vorsicht: Häufig handelt es sich dabei um stark reduzierte Leistungen. Daher ist es beim Abschluss einer PKV für Studenten besonders wichtig, verschiedene Anbieter zu vergleichen.

Grundsätzlich sollten Studenten ihre Krankenversicherung mit Bedacht wählen. Denn sie sind die gesamte Studienzeit an ihre Wahl gebunden – in einigen Fällen auch darüber hinaus.

Privathaftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen. Denn sie schützt ihre Versicherungsnehmer vor berechtigten Schadensersatzansprüchen bei Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Die Privathaftpflicht leistet, wenn bei einer dritten Person ein Schaden verursacht wurde und sichert damit die finanzielle Existenz der Versicherten. Gleichermaßen wehrt sie aber auch unberechtigte Ansprüche gegen ihre Versicherungsnehmer ab, notfalls auch vor Gericht.

Studenten sind häufig über die Privathaftpflichtversicherung ihrer Eltern abgesichert. Denn viele Tarife schließen Kinder ein, die sich in einer schulischen- oder beruflichen Erstausbildung befinden. Doch sollte der Vertrag zwingend geprüft werden. Denn in den meisten Fällen gilt dafür ein maximales Endalter von 25 Jahren. Und auch wenn vor dem Studium bereits eine Ausbildung stattgefunden hat, ist kein Versicherungsschutz garantiert. Greift die Privathaftpflichtversicherung der Eltern nicht, sollten Studenten sich zwingend selbst absichern. Die Haftpflichtversicherung ist bereits für einen kleinen Beitrag erhältlich und sollte eine Versicherungssumme von mindestens drei Millionen Euro vorsehen.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist für jeden Berufstätigen in Deutschland wichtig. Denn sie schützt deren Arbeitskraft. Können Versicherte aus gesundheitlichen Gründen ihrer zuletzt ausgeübten Tätigkeit voraussichtlich dauerhaft nicht mehr nachkommen, zahlt die Versicherung eine Rente. Mit dieser soll das entfallende Gehalt kompensiert und die finanzielle Existenz der Versicherten geschützt werden.

Studenten profitieren bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung von vergleichsweise günstigen Beiträgen. Denn sie haben ein niedriges Eintrittsalter. Auch steigt im Laufe des Lebens die Gefahr zu erkranken. Und bestimmte Vorerkrankungen können zu teuren Risikobeiträgen oder sogar einer Ablehnung des Antrags führen. Doch Vorsicht: Einige Tarife sehen eine Meldepflicht beim Berufswechsel vor. Wechseln die Studenten den Studiengang oder schließen ihre Ausbildung ab und starten in das Berufsleben, muss der Vertrag an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Dadurch kann die Prämie steigen. Wer jetzt schon weiß, dass ein „risikoreicher Beruf für eine Berufsunfähigkeit“ angestrebt wird, sollte besonders darauf achten, einen Tarif zu wählen, der auf eine Meldepflicht bei Berufswechsel verzichtet.

Wer nach 1961 geboren ist, hat keinen Anspruch auf eine Berufsunfähigkeitsrente vom Staat. Dieser zahlt lediglich die Erwerbsminderungsrente, die allerdings nur dann greift, wenn die Versicherten keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen können. Hinzukommt, dass ein Anspruch nur besteht, wenn die Betroffenen mindestens fünf Jahre vor dem Eintritt der Erwerbsunfähigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert waren. Und innerhalb dieser fünf Jahre mindestens drei Jahre Beiträge einbezahlt wurden. Bei Studenten ist dies meist nicht der Fall, weshalb ihnen bei einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit nur die Sozialhilfe bleibt.

Unfallversicherung

Unfälle lassen sich nicht immer vermeiden. Daher ist es wichtig, sich dagegen abzusichern. Laut dem Verbraucherschutz vor allem dann, wenn keine Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung und keine Berufsunfähigkeitsabsicherung bestehen.

Unfälle Aufteilung

Studenten einer staatlich anerkannten Hochschule sind an der Universität (bei Prüfungen oder Vorlesungen) sowie auf dem Weg dahin beziehungsweise nach Hause versichert. Denn für sie besteht die gesetzliche Unfallversicherung. Doch passiert der Großteil aller Unfälle in der Freizeit. Und dafür leistet die gesetzliche Absicherung nicht. Um die Versorgungslücke zu schließen, müssen Studenten eine private Unfallversicherung abschließen.

Studenten haben einen besonders günstigen Beitragssatz für die private Unfallversicherung, da ihre Tätigkeit als risikoarm gilt. Doch müssen sie nach ihrem Abschluss und bei der Aufnahme eines Berufes die neue Tätigkeit nachmelden. In einigen Fällen kann dadurch eine Gefahrenerhöhung entstehen, wodurch der Beitrag steigt. 

Auslandsreisekrankenversicherung

Viele Studenten legen ein Auslandssemester ein. Daher ist es für sie sehr wichtig, ihren Versicherungsschutz zu prüfen. Wer an einer Hochschule innerhalb der EU studiert, hat aufgrund des Sozialabkommens meist Anspruch auf dieselben Leistungen wie die Kommilitonen im jeweiligen Land. Doch können diese deutlich geringer ausfallen als in Deutschland. Auch sind einige Leistungen, wie ein Krankenrücktransport, nicht vorgesehen. Noch wichtiger ist eine Auslandsreisekrankenversicherung für Studenten, die in einem Nicht-EU-Land studieren. Dort haben sie häufig keinerlei Ansprüche und müssen im Krankheitsfall selbst für die Kosten aufkommen.

Auf dem Markt gibt es verschiedene Auslandskrankenversicherungen, die je nach Aufenthaltsort und -dauer infrage kommen. Klassische Verträge mit geringen Jahresbeiträgen leisten häufig nur für Aufenthalte bis zu sechs Wochen am Stück. Wer länger im Ausland bleibt, benötigt speziellere Tarife. Dafür bieten viele Gesellschaften besondere Versicherungen für Studenten im Ausland.

Studenten mit einer privaten Krankenversicherung können abhängig vom jeweiligen Tarif im Ausland dieselben Leistungen beanspruchen wie in Deutschland. Doch müssen sie ihren Vertrag dahingehend zwingend prüfen. Auch ist möglich, dass diese Leistung nur innerhalb der EU oder in den an Deutschland angrenzenden Ländern gilt. Sofern ihr Tarif keine ausreichende Absicherung vorsieht, ist es ratsam, den Vertrag aufzustocken oder durch einen Auslandsschutz zu ergänzen.

Kfz-Haftpflichtversicherung

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist nicht nur wichtig, sie gehört auch zu den Pflichtversicherungen in Deutschland. Denn jeder Halter eines versicherungspflichtigen Fahrzeugs muss eine entsprechende Haftpflichtversicherung vorweisen. Diese leistet, wenn im Straßenverkehr Personen zu Schaden kommen oder ein Sachschaden entsteht.

Sinnvolle, aber nicht elementar notwendige Versicherungen für Studenten

Versicherung Weshalb? Kosten
Hausratversicherung Schütz den Hausrat im Falle eines versicherten Schadens. Sinnvoll, aber nicht notwendig, wenn nur wenig Inventar mit keinem hohen Wert vorhanden ist. Ab 15 Euro im Jahr für eine kleine Wohnung (bis 30 Quadratmeter), abhängig von Wohnfläche und Leistungsumfang
Rechtsschutzversicherung Rechtsschutzversicherung ist grundsätzlich sinnvoll, um eigene Ansprüche gerichtlich geltend machen zu können oder um bei Gerichtsverfahren abgesichert zu sein. Allerdings sind die Beiträge vergleichsweise sehr teuer. Ab 16 Euro im Monat für Studententarife, abhängig vom Leistungsumfang und Selbstbehalt
Private Altersvorsorge Eine private Altersvorsorge ist wichtig. Doch fehlt es vielen Studierenden an den finanziellen Mitteln, um für die Prämie aufzukommen. Individuell wählbar
Kfz-Kaskoversicherung Schützt bei Eigenschäden am Fahrzeug. Sinnvoll vor allem dann, wenn ein Totalschaden nicht bezahlt werden könnte oder das Fahrzeug einen hohen Wert hat. Durchschnittlich 331 Euro für die Vollkaskoversicherung, abhängig von fahrzeug-, fahrer- und vertragsspezifischen Merkmalen
Krankenzusatzversicherung Die Krankenzusatzversicherung stockt die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung auf. Für gesetzlich Versicherte eine gute Möglichkeit, um einen besseren Schutz zu erhalten. Allerdings nicht zwingend notwendig, da sie in jedem Fall medizinisch versorgt werden. Ab 3,60 Euro (Zahnersatz) bis über 100 Euro monatlich (Rundum-Absicherung) möglich, abhängig vom gewählten Versicherungsschutz, Leistungsumfang, Eintrittsalter, Vorerkrankungen etc.

Hausratversicherung

Die Hausratversicherung lohnt sich für Studenten, die teures und/oder neuwertiges Eigentum besitzen. Denn die Versicherung schützt das Inventar innerhalb der Wohnung beziehungsweise im Studentenzimmer. Versichert ist der Hausrat je nach Tarif gegen Schäden wie Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel, Einbruchdiebstahl, Raub und wahlweise Elementargefahren. Doch Vorsicht: Nicht immer lässt sich eine Hausratversicherung für Studenten abschließen. Denn es gibt viele Anbieter, die bei Wohngemeinschaften oder in Studentenwohnheimen keinen Versicherungsschutz vorsehen. Daher ist in diesen Fällen zu prüfen, ob eine Absicherung möglich ist. Wer hingegen in einer eigenständigen Wohnung lebt, hat keine Probleme bei Vertragsabschluss.

Die Hausratversicherung auf einen Blick

Feuer

Die Hausratversicherung kommt für Schäden am Hausrat auf, die durch einen selbst verschuldeten Brand entstanden sind.

Leitungswasser

Die Hausratversicherung zahlt für sämtliche Schäden, die durch Leitungswasser entstanden sind.

Blitzschlag

Alle Schäden am Hausrat, die durch einen Blitzschlag (Überspannungsschäden) verursacht wurden, werden durch diese Versicherung abgedeckt.

Sturm & Hagel

Die Hausratversicherung haftet für Schäden an Ihrem Hausrat, die durch Sturm und Hagel entstanden sind.

Einbruch & Vandalismus

Die Hausratversicherung kommt für Schäden auf, die durch Einbruch, Einbruchdiebstahl und Vandalismus entstanden sind.

Explosion & Implosion

Durch Explosion oder Implosion entstandene Schäden am Hausrat werden durch die Hausratversicherung übernommen.

Elementarschäden

Elementarschäden, die bspw. durch Starkregen, Überschwemmungen, Erdbeben oder Lawinen entstehen, können durch einen Zusatzschutz der Hausratversicherung abgedeckt werden.

Glasbruch

Ein vereinbarter Zusatzschutz einer Hausratversicherung kommt für Glasbruch-Schäden auf.

Fahrraddiebstahl

Fahrraddiebstahl gehört nicht zum Basisschutz, kann jedoch als Zusatzoption zur Hausratversicherung dazugekauft werden.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Hausratversicherung ist zu bedenken, dass sich das Risiko „Fahrraddiebstahl“ mitversichern lässt. So leistet die Gesellschaft, wenn das verschlossene Rad gestohlen wird. Alternativ dazu gibt es die separate Fahrradversicherung, die meist mit einem Versicherungsschutz für Eigenschäden kombiniert werden kann.

Gute Hausratversicherungen bieten häufig die Möglichkeit, den Hausrat von studierenden Kindern kostenlos abzusichern. Dafür sieht die Gesellschaft vor, dass Kinder, die aufgrund eines Studiums eine eigene Wohnung beziehen müssen, weiterhin mitversichert sind. Diese Regelung gilt meist solange, bis das Studium beendet ist oder die Kinder heiraten. Zudem sehen die Versicherungen Erstattungsgrenzen vor, beispielsweise 15.000 Euro für den gesamten Hausrat in der Studentenwohnung.

Rechtsschutzversicherung

Es besteht eine große Uneinigkeit, ob die Rechtsschutzversicherung für Studenten empfohlen wird. Denn die Beiträge für diese Absicherung sind verhältnismäßig teuer. Doch lässt sich sagen, dass ein Rechtsstreit nie ausgeschlossen werden kann. Und wenn dieser eintritt, ist die Rechtsschutzversicherung eine spürbare finanzielle Entlastung. Auch ermöglicht diese Absicherung, Ansprüche unabhängig von der finanziellen Situation rechtlich geltend machen zu können. Aus diesem Grund muss jeder Student selbst entscheiden, ob die Rechtsschutzversicherung als wichtig erachtet wird oder nicht.

Private Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge wird zunehmend wichtiger. Denn die Lebenshaltungskosten steigen, die gesetzlichen Renten hingegen sinken. Um Versorgungslücken im Alter zu vermeiden, wird zum Abschluss einer privaten Rentenversicherung geraten. Dafür bietet der Versicherungsmarkt viele Möglichkeiten – von staatlich geförderten Produkten wie der Riester Rente bis hin zur Fondsrente und der betrieblichen Altersvorsorge. Während Letzteres nur für berufstätige Studenten infrage kommt, die in manchen Fällen auch bereits rentenversicherungspflichtig sind, können Studierende einige Altersvorsorgeprodukte abschließen. Sinnvoll ist dies in jedem Fall, denn umso früher gespart wird, desto besser fällt die Rente aus.

Allerdings ermöglicht es die finanzielle Situation nicht jedem Studenten, eine private Altersvorsorge abzuschließen. Daher sollten existenzielle Versicherungen wie die Privathaftpflicht und die Krankenversicherung während des Studiums Vorrang haben und die Altersvorsorge dann bei Berufsbeginn abgeschlossen werden. Wenn es das Budget hingegen zulässt, können auch Studierende einige Euro im Monat für ihre private Altersvorsorge zurücklegen. Welche Absicherung für sie ratsam ist, sollten sie allerdings mit einem Versicherungsexperten besprechen.

Kfz-Kaskoversicherung

Die Kaskoversicherung dient dazu, Eigenschäden am Fahrzeug abzusichern. Dabei unterscheiden die Gesellschaften zwischen der Teilkasko- und der Vollkaskoversicherung. Die Teilkasko reguliert Schäden durch Natureinflüsse wie Sturm und Hagel, sowie Diebstahl und Zusammenstöße mit Tieren. Die Vollkasko zahlt sowohl Schäden durch Vandalismus als auch selbst verschuldete Schäden. Die Kaskoversicherung ist im Gegensatz zur Kfz-Haftpflicht nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Für Studenten mit einem knappen Budget stellt sich meist die Frage, ob sie eine Kaskoversicherung abschließen sollen. In einigen Fällen lässt sich durchaus sagen, dass diese ratsam ist. Und das nicht nur bei Neufahrzeugen. Nämlich dann, wenn die Studierenden auf ihr Fahrzeug angewiesen sind. Sollte es zu einem Schaden kommen, wodurch das Fahrzeug verkehrsuntüchtig wird, und fehlen die finanziellen Mittel zur Reparatur oder für ein neues Kfz, ist die Kaskoversicherung sehr sinnvoll. Allerdings ist diese Absicherung meist teuer. Vor allem dann, wenn Eigenschäden durch die Vollkasko abgedeckt werden sollen. Daher sollten Studenten prüfen, ob sie sich die Prämie gut leisten können oder ob sie im Schadensfall selbst für die Reparatur oder ein neues Fahrzeug aufkommen können.

Krankenzusatzversicherung

Studenten, die Mitglied einer Krankenkasse sind und sich mit den Regelleistungen der Versicherungsträger nicht zufriedengeben möchten, können eine Krankenzusatzversicherung abschließen. Notwendig ist diese abgesehen von der Auslandsreisekrankenversicherung meist nicht. Denn in Deutschland wird die medizinische Versorgung jeder Person sichergestellt. Allerdings nur im Rahmen der Notwendigkeit. Bei Zahnersatz beispielsweise bedeutet dies, dass die Kasse eine zweckmäßige, wirtschaftliche und ausreichende Versorgung der Zähne übernimmt. Und auch dabei nur 50 Prozent der Kosten (60 Prozent ab Oktober 2020). Wer einen höherwertigen oder andersartigen Zahnersatz wünscht, erhält dennoch nur den Anteil an der Regelleistung. Für die Mehrkosten muss der Patient selbst aufkommen.

Auf dem Markt gibt es folgende Krankenzusatzversicherungen:

  • Stationäre Krankenzusatzversicherung: Bei Krankenhausaufenthalten Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer, Chefarztbehandlung, freie Klinikwahl und zusätzliche Leistungen wie Krankenhaustagegeld.
  • Ambulante Zusatzversicherung: Privatpatient bei ambulanten Behandlungen und/oder Bausteine wie die Kostenübernahme bei alternativen Heilmethoden, Brillen und Vorsorgeuntersuchungen.
  • Zahnzusatzversicherung: Erweiterung der gesetzlichen Leistungen indem Zahnersatz, Zahnbehandlung und Prophylaxe, über die Regelversorgung hinaus, ganz oder teilweise von der Zusatzversicherung bezahlt wird.
  • Auslandsreisekrankenversicherung: Trägt die Kosten bei medizinischer Versorgung im Ausland, auch außerhalb Europas.
  • Krankentagegeldversicherung: Deckt bei Arbeitnehmern die Differenz zwischen dem bisherigen Lohn und der Lohnersatzleistung der Krankenkasse (Krankengeld), wenn die Angestellten länger als sechs Wochen krankgeschrieben sind.
  • Pflegezusatzversicherung: Erweitert den gesetzlichen Versicherungsschutz bei Pflegebedürftigkeit, indem ein Pflegegeld bezahlt wird oder Sachleistungen erfolgen.

Die Krankenzusatzversicherung für Studenten in der GKV kann sinnvoll sein, um über die Regelversorgung hinausgehende Leistungen beanspruchen zu können. Auch ist zu berücksichtigen, dass der Beitrag für eine Zusatzversicherung anhand des Eintrittsalters bemessen wird. Umso jünger eine Person, desto preiswerter ist also die Absicherung. Zudem können Gesundheitsfragen vorgesehen sein. Dennoch muss jede Person für sich selbst entscheiden, ob ein entsprechender Bedarf besteht.

Weniger notwendige Versicherungen für Studenten

Versicherung Weshalb? Kosten
Handyversicherung Diese Versicherung zahlt im Schadensfall meist nur den Zeitwert. Zudem gilt häufig ein Selbstbehalt. Ab 25 Euro im Jahr, abhängig von Kaufpreis, Selbstbehalt und Leistungsumfang
Brillenversicherung Viele Versicherungen erstatten lediglich Nulltarifsegmente und sehen einen Selbstbehalt vor. Es gibt nur wenige gute Tarife. Unter 10 Euro möglich, abhängig von Selbstbehalt, Leistungsumfang und Erstattungssummen
Glasversicherung* Die Glasversicherung lohnt sich meist nur, wenn Möbel aus Glas, zum Beispiel Vitrinen, oder Glastüren vorhanden sind. Ab 8 Euro im Jahr für eine kleine Wohnung, abhängig vom Leistungsumfang und der Wohnfläche
Insassenunfallversicherung Diese Unfallversicherung leistet nur, wenn Insassen bei einem Verkehrsunfall verletzt werden. Zwischen 50 und 120 Euro im Jahr, abhängig vom Versicherungsumfang
Krankenhaustagegeldversicherung Für jeden Tag, den Versicherte im Krankenhaus verbringen, erhalten sie einen Tagessatz. Für Studenten ist diese Versicherung meist nicht rentabel, da sie kostspielig und die Leistung nicht zwingend notwendig ist. Unter 5 Euro im Monat bei niedrigen Tagessätzen, abhängig von der Höhe des Tagessatzes und dem Eintrittsalter

Bei den Kosten handelt es sich lediglich um Beispiele, die einen Richtwert darstellen. Die Beiträge können sich allerdings erheblich unterscheiden, wenn vertragsspezifische, risiko- oder personenbezogene Merkmale abweichen.

*Wann lohnt sich die Glasversicherung?

Die Glasversicherung wird von diversen Verbraucherportalen als „sinnlose Versicherung“ bezeichnet. Doch unter Berücksichtigung des geringen Beitrags kann die Absicherung dennoch ratsam sein. Nämlich dann, wenn Möbel oder Gebäudebestandteile, für die der Mieter die Verantwortung trägt, aus Glas vorhanden sind. Auch schließen einige Tarife Schäden an Keramikkochfeldern ein. Studenten, die beispielsweise eine Glasdusche in ihrer Wohnung haben, sollten auch über den Abschluss nachdenken. Denn bei einem Bruchschaden wird die beschädigte Glaswand oder -tür bezahlt. Und diese kann unter Umständen deutlich teurer sein als der Jahresbeitrag für die Glasversicherung. Zudem leistet die Privathaftpflichtversicherung zwar bei Mietsachschäden, doch häufig nicht bei Glasschäden in der Mietswohnung.

Grundsätzlich muss jeder Student selbst entscheiden, welche Versicherung er oder sie als notwendig und sinnvoll erachtet. Dies gilt auch für Versicherungen, die unter der Rubrik „Weniger notwendig“ gelistet sind. Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass eine Versicherung nicht sinnvoll ist. Denn im Schadensfall erweist sich jede Absicherung als nützlich.

Versicherungsschutz der Eltern prüfen

Bevor Studierende eine eigene Absicherung abschließen, sollten sie den Versicherungsschutz ihrer Eltern prüfen. Denn bei einigen Versicherungen können Kinder, die einem Studium nachgehen, weiterhin mitversichert sein. Auch dann, wenn sie aufgrund ihrer Ausbildung zu Hause ausziehen. Allerdings stellt die theoretische Möglichkeit keine Garantie dar. Denn im Endeffekt ist die Frage, ob ein Versicherungsschutz über den Vertrag der Eltern besteht, immer von den jeweiligen Tarifbedingungen abhängig. Am besten ist daher, die Versicherungsgesellschaft schriftlich über das Studium zu informieren und eine entsprechende Auskunft zu verlangen, ob der Student weiterhin mitversichert ist. Dabei sind auch mögliche Einschränkungen wie Leistungsausschlüsse oder Summenbegrenzungen zu berücksichtigen.

Der Versicherungsschutz könnte, abhängig von den jeweiligen Tarifbedingungen, während der Studienzeit für eine Privathaftpflichtversicherung, eine Hausratversicherung und eine Rechtsschutzversicherung fortbestehen. Auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine Mitversicherung über die Eltern möglich. Nämlich im Rahmen der Familienversicherung der GKV.

Eine Mitversicherung von Studenten über die Eltern ist in vielen Fällen an Bedingungen geknüpft. So muss es sich meist um die Erstausbildung handeln. Auch dürfen die Studierenden ein bestimmtes Alter noch nicht erreicht haben (häufig 25 Jahre), keinen eigenen Hausstand gegründet haben und nicht verheiratet sein.

Warum wird Studenten eine Berufsunfähigkeitsversicherung empfohlen?

Studenten gehen meist noch keiner beruflichen Tätigkeit nach, wieso also sollen sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen? Diese Frage stellen sich zurecht viele Studierende. Dennoch sollten sie über diese wichtige Versicherung nachdenken. Denn einer Statistik zufolge wird jeder vierte Deutsche berufsunfähig. Der Staat sieht für nach 1961 geborene keine Leistung vor, wenn sie ihrer Tätigkeit nicht mehr nachgehen können. Sie können maximal eine Erwerbsminderungsrente beziehen. Und auch das nur, wenn sie weniger als drei Stunden am Tag keiner Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt nachgehen können (volle Erwerbsminderungsrente). Wer nur in seinem aktuellen Beruf nicht mehr arbeiten kann, aber in der Lage ist, eine andere Tätigkeit auszuführen, gilt nicht als erwerbsunfähig und erhält keine Leistung.

Ursachen für BU, daher als Studentenversicherung interessant
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Denn die Ursachen dafür sind vielseitig und belasten nicht nur Personen mit einer körperlichen Tätigkeit.

Studenten erhalten seitens des Gesetzgebers in den meisten Fällen auch keine Erwerbsminderungsrente. Denn sie müssten mindestens fünf Jahre vor Eintritt der Erwerbsminderung in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert gewesen sein. Und davon drei Jahre Beiträge geleistet haben. Wer weder Ansprüche an eine Erwerbsminderungsrente, noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, ist auf Sozialhilfe angewiesen.

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können Studenten sorgenfrei in das Arbeitsleben starten. Während ihrer Studienzeit profitieren sie von verhältnismäßig günstigen Beiträgen. Außerdem ist bei Vertragsabschluss eine Gesundheitsprüfung vorgesehen. Sollte während des Studiums eine Erkrankung auftreten, die zu einer Ablehnung führen würde, wäre der Abschluss einer BU-Versicherung nicht mehr möglich.

Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist darauf zu achten, dass der Tarif die Klausel „Verzicht auf eine abstrakte Verweisung“ enthält. Somit kann die Gesellschaft die Versicherten im Leistungsfall nicht auf eine andere Tätigkeit verweisen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen