Krankentagegeld Vergleich & Test 2024
Ist eine private Krankentagegeldversicherung sinnvoll?

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Fakten auf einen Blick

  • Die Krankentagegeldversicherung sichert bei Krankheit die finanzielle Existenz von Selbständigen und Privatversicherten, die kein Anspruch auf gesetzliches Krankengeld haben.
  • Arbeitnehmer mit Krankengeldanspruch können mit einer Krankentagegeldversicherung Versorgungslücken schließen.
  • Das Krankentagegeld ist sozialabgaben- und steuerfrei.

Was ist der Unterschied zwischen Krankentagegeld und Krankengeld?

Arbeitnehmer, die über einen längeren Zeitraum hinweg krank sind, erhalten für sechs Wochen das volle Gehalt von ihrem Arbeitgeber. Danach erhalten sie ab der 7. Woche der Arbeitsunfähigkeit Krankengeld von ihrer gesetzlichen Krankenversicherung.  Dessen Höhe beträgt 70 Prozent des Bruttogehalts – maximal 90 Prozent vom Nettolohn. Das trifft jedoch nur auf Personen zu, die gesetzlich krankenversichert sind.

Anspruch auf Krankentagegeld von der Kasse bei Krankheit oder Unfall hat nicht jeder. Selbständige, ob privat oder freiwillig versichert, können wählen, ob sie den Schutz möchten oder nicht.

Das Krankentagegeld wird von Versicherungsgesellschaften bezahlt. Privatversicherte haben keinen Anspruch auf ein Krankengeld, da sie nicht Mitglied einer gesetzlichen Kasse sind. Daher schließen sie bei ihrer privaten Krankenversicherung ein Krankentagegeld ein. Doch auch gesetzlich Versicherte können für länger anhaltende Krankheiten vorsorgen. Denn auch sie haben die Möglichkeit, eine Krankentagegeldversicherung abzuschließen und so den Verdienstausfall bei einer längeren Arbeitsunfähigkeit  (mehr als 6 Wochen) minimieren, wenn die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers endet.

Was ist eine private Krankentagegeldversicherung?

Bei einer Krankentagegeldversicherung handelt es sich um eine finanzielle Vorsorge für anhaltende Krankheiten. Wer länger als sechs Wochen wegen derselben Ursache krankgeschrieben ist, erhält keine Lohnfortzahlung mehr, wenn die Krankschreibung länger als 42 Tage dauert. Am Ende der Lohnfortzahlung tritt das Krankengeld der Kassen ein, dessen Höhe deutlich unter dem bisherigen Einkommen liegt.

Mit einer Krankengeldversicherung schließen Arbeitnehmer die Differenz zwischen Krankengeld und Gehalt. Denn wenn das reguläre Einkommen niedriger ausfällt als bisher, kann es zu finanziellen Schwierigkeiten kommen. Vor allem, wenn der Lohn in vollem Umfang ausgeschöpft wird. Auch Selbständige nutzen die Krankentagegeldversicherung, um sich bei einer Erkrankung abzusichern. Abhängig von ihrer Tätigkeit können sie bei einer anhaltenden Arbeitsunfähigkeit keine Umsätze mehr generieren.

Das Krankentagegeld wird als Zusatzversicherung oder Vertragsbestandteil der privaten Krankenversicherung abgeschlossen.

Wie wichtig ist eine Krankentagegeldversicherung für Arbeitnehmer, Selbstständige und Freiberufler wirklich?

Statistiken zeigen, dass die Zahl der durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeitstage steigt. Mehr als acht Prozent der Krankheitsfälle dauerten 2016 länger als vier Wochen an. Diese schwerwiegenden Arbeitsausfälle gehen meist mit langwierigen Erkrankungen oder Beschwerden einher.

Entwicklung der Krankheitstage über die Jahre zur Veranschaulichung der Notwendigkeit des Krankentagegelds
Arbeitsunfähigkeitstage: Kalenendertage mit ärztlichem Attest (Krankmeldung) | Mitglieder der Betriebskrankenversicherungen (pflichtversichert), einschließlich der Empfänger von ALG I & II (ohne Rentner) | Wert von 2016 aufgrund neuer Berechnungsmethodik nur bedingt vergleichbar mit den Werten der anderen Jahre
Quelle: Dachverband der Betriebskrankenkassen

Bei Krankheit erhalten gesetzlich krankenversicherte Angestellte nach der sechsten Krankheitswoche kein Gehalt mehr von ihrem Arbeitgeber, sondern Krankengeld von der gesetzlichen Kasse. Das Krankengeld deckt nur einen Teil ihres bisherigen Einkommens, weshalb bedrohliche Versorgungslücken entstehen. Die Differenz zwischen Gehalt und Krankengeld kann zu finanziellen Schwierigkeiten führen und die gesamte Existenz bedrohen.

Versorgungslücke ohne Krankentagegeldversicherung
Quelle: Nürnberger Krankenversicherung AG, Stand: Januar 2018

Mit einer Krankentagegeldversicherung können Verbraucher sicherstellen, dass sie auch bei längerer Krankheit finanziell abgesichert sind. Sie wählen das Krankengeld entsprechend ihrem monatlichen Einkommen. Sollten Arbeitnehmer länger als sechs Wochen krankgeschrieben sein, erhalten sie einen finanziellen Ausgleich sowohl von der Kasse als auch von ihrer Krankentagegeldversicherung. Dadurch wird die existenzbedrohende Versorgungslücke geschlossen. Auch Privatversicherte und Selbständige ohne Krankengeldanspruch sorgen mit dem Krankentagegeld dafür, dass sie bei Erkrankungen einen finanziellen Ausgleich erhalten.

Für wen ist die Absicherung durch eine Krankentagegeldversicherung sinnvoll?

Eine Krankentagegeldversicherung ist nicht für jeden sinnvoll. Grundsätzlich lohnt sich das Krankentagegeld nicht für Personen, die kein Gehalt oder Einnahmen aus selbständiger Arbeit beziehen. Dazu gehören Arbeitslose und Schüler. Auch Beamte benötigen kein Krankentagegeld, da ihr Dienstherr die Bezüge ohne zeitliche Begrenzung weiterbezahlt. Allerdings gibt es auch Personengruppen, denen der Schutz durchaus anzuraten ist:

Arbeitnehmer erhalten von ihrem Arbeitgeber bei Arbeitsunfähigkeit infolge einer Erkrankung für sechs Wochen eine Lohnfortzahlung. Ab dem 43. Krankheitstag können sie von der Kasse Krankengeld beziehen. Jedoch deckt dieses nur anteilig ihr bisheriges Einkommen. Durchschnittlich entsteht eine Versorgungslücke von etwa 20 Prozent. Sofern ihr Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze (4.537,50 Euro, Stand 2019) wird die Lücke deutlich größer. Mit einer Krankentagegeldversicherung können sie bereits für einen geringen Beitrag die Differenz zwischen der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber und der Krankenkassenleistung schließen.

Privat versicherte Angestellte und Arbeitnehmer sind kein Mitglied bei einer  gesetzlichen Kasse und erhalten daher kein Krankengeld. Auch ihnen zahlt der Arbeitgeber den Lohn nur bis zu sechsten Krankheitswoche. Um im Ernstfall abgesichert zu sein, müssen sie selbständig mit einer Krankentagegeldversicherung vorsorgen. Diese wird zusammen mit der privaten Krankenversicherung abgeschlossen. Allerdings kann das Krankentagegeld auch als eigenständiger Vertrag bei einer anderen Gesellschaft geführt werden.

Selbständige in der gesetzlichen Krankenversicherung können wählen, ob sie bei einer Erkrankung Krankentagegeld ab dem 43. Tag beziehen möchten. Sofern sie darauf verzichten, reduziert sich ihr Beitrag zur GKV. Doch auch mit Einschluss der Absicherung bedeutet dies, dass sie bei Krankheit erst ab der sechsten Woche eine finanzielle Leistung erhalten. Das Krankengeld für Selbständige beträgt 70 Prozent ihres Arbeitseinkommens und ist auf einen Höchstsatz begrenzt (105,88 Euro am Tag, Stand 2019). Mit einer Krankentagegeldversicherung können Freiberufler und Selbständige vorsorgen und finanzielle Sicherheit bei längerer Krankheit erhalten. Sie haben die Möglichkeit, die Leistung ab dem 43. Tag aufzustocken oder bereits zu einem früheren Zeitpunkt, beispielsweise ab dem 15. Krankheitstag, Krankentagegeld zu beziehen.

Privat versicherte Selbständige haben wie auch Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Krankengeld. Da sie zusätzlich keine Lohnfortzahlung erhalten, ist die Sicherung im Fall einer Krankheit für diese Personengruppe besonders wichtig. Sie haben die Möglichkeit, beim Abschluss ihrer privaten Krankenversicherung ein Krankentagegeld zu vereinbaren, damit sie bei Krankheit nicht auf ihr Einkommen verzichten müssen. Der Vertrag muss nicht zwingend beim PKV-Anbieter geführt werden.

Verbesserte Absicherung für selbstständige Künstler und Publizisten

Einige Kassen bieten selbständigen Künstlern und Publizisten die Möglichkeit, schon ab der zweiten Woche der Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit das Krankengeld zu beziehen. Dieses wird vom 15. bis zum 42. Tag bezahlt. Anschließend greift das gesetzliche Krankengeld. Damit kann diese Personengruppe für einen geringen Beitrag bereits ab der zweiten Krankheitswoche eine Leistung beziehen.

Die Vorteile der Krankentagegeldversicherung

Angestellte erhalten ab dem 43. Krankheitstag nur noch einen Teil ihres bisherigen Gehalts. Bei Selbständigen und Privatversicherten entfällt das Einkommen. Mit einer Krankentagegeldversicherung lassen sich Versorgungslücken schließen und durch das vereinbarte Krankentagegeld für finanzielle Sicherheit sorgen.

Das Krankentagegeld ist steuerfrei. Außerdem müssen keine Sozialabgaben auf die Leistung bezahlt werden.

Antragsteller, gleich ob sie angestellt oder selbständig sind, können die Krankentagegeldversicherung in puncto Laufzeit und Tagessatz flexibel gestalten. Dabei muss jedoch das Bereicherungsverbot berücksichtigt werden.

Angestellte können für einen geringen Beitrag ihre Versorgungslücke schließen. Vor allem für junge Arbeitnehmer ohne Vorerkrankungen gibt es preiswerte Tarifangebote mit guten Leistungen.

Einige Versicherer bieten das Krankentagegeld ohne Gesundheitscheck an. Jedoch gilt meist die Voraussetzung, dass die Antragsteller in den letzten Jahren nicht über einen längeren Zeitraum hinweg krankgeschrieben waren.

Junger Mann weist auf Vorteile einer Versicherung hin

Die Nachteile der Krankentagegeldversicherung

Junger Mann ärgert sich über die Nachteile einer Versicherung

Angestellte können erst ab dem 43. Tag einer Krankheit Krankentagegeld erhalten. Selbständige, die privat krankenversichert sind bereits früher, allerdings gegen einen deutlichen Mehrbeitrag. Sonn- und Feiertage werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt.

Die Versicherten müssen für mindestens sechs Wochen lang oder kürzer (abhängig vom Tarifmodell), aufgrund derselben Erkrankung arbeitsunfähig sein. Andere Krankheiten können nur unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Die Höhe des Krankentagegeldes muss den Einnahmen und der finanziellen Notwendigkeit des Versicherten entsprechen. Er darf keine höhere Leistung als sein volles Gehalt wählen, um sich an seiner Arbeitsunfähigkeit zu bereichern.

Die Krankentagegeldversicherung schließt fast immer eine Wartezeit ein.  Während dieses Zeitraums, typischerweise innerhalb von drei Monaten nach Vetragsabschluss, besteht kein Versicherungsschutz.

Abhängig vom gewählten Tarifmodell kann es zu Ausschlüssen oder Leistungseinschränkungen kommen. Beispielsweise lehnt der Versicherer die Leistung bei Entziehungskuren oder Pflegebedarf ab.

Wie hoch sollten die Leistungen im Krankheitsfall sein?

Wie hoch das Krankentagegeld sein sollte, hängt von der persönlichen Situation ab. Grundsätzlich sollte die Leistung zusammen mit dem Krankengeld der Kasse etwa dem monatlichen Nettoeinkommen entsprechen. Privatversicherte und Selbständige orientieren sich an ihrem Nettogehalt ohne Krankengeld beziehungsweise ihren durchschnittlichen monatlichen Einnahmen. Um die optimale Höhe der Krankentagegeldversicherung berechnen zu können, gibt es im Internet verschiedene Rechner. Der persönliche Bedarf lässt sich auch ohne Rechner ermitteln.

Grundsätzlich muss mit dem Krankentagegeld nicht der gesamte Lohn abgedeckt sein. Wer über einen finanziellen Spielraum verfügt und Ende des Monats Geld übrig hat, kann die Versicherung auch niedriger wählen. Allerdings können mit einer Erkrankung zusätzliche Kosten entstehen, die es zu decken gilt.

Krankentagegeld mit Krankengeld berechnen:

Wer Krankengeld bezieht, erhält ab dem 43. Krankentag etwa 70 Prozent seines Bruttoeinkommens, maximal 90 Prozent des Nettoeinkommens. Selbständige mit Krankengeldanspruch rechnen mit 70 Prozent ihres Einkommens. Die Berechnungsgrundlage ist auf die Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt (4.687,50 Euro, Stand 2020). Zudem müssen Beiträge zur Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung abgezogen werden. Dies entspricht etwa 12 Prozent.

 

Beispiel: 30-jähriger Arbeitnehmer mit Kindern
Bruttogehalt: 2.700 Euro, Nettogehalt: 1.800 Euro

Bruttokrankengeld / Tag: 54 Euro
Tatsächlicher Auszahlungsbetrag / Tag: 47,48 Euro
Monatliches Krankengeld (Netto): 1.424,40 Euro
Versorgungslücke: 375,60 Euro

Um die Versorgungslücke von 375,60 Euro zu schließen, kann die Beispielperson eine Krankentagegeldversicherung abschließen. Um die Höhe des Krankentagegelds zu berechnen, teilt er die Differenz zwischen Kassenleistung und Nettolohn durch 30.

375,60 Euro / 30
Höhe der Krankentagegeldversicherung: 12,52 Euro

Krankentagegeld ohne Krankengeld berechnen

Um den persönlichen Bedarf für eine Krankentagegeldversicherung zu berechnen, wenn kein Anspruch auf Krankengeld besteht, ist eine Haushaltsaufstellung nötig. Damit lassen sich die monatlichen Ausgaben ermitteln. Neben Fixkosten wie Miete und Versicherungen sind auch Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen. Dazu gehören Aufwendungen für Lebensmittel und Unternehmungen. Selbständige müssen außerdem ihre Betriebskosten einkalkulieren.

Anschließend werden alle Haushalts- und Betriebskosten addiert und durch 30 Tage geteilt. Das Ergebnis entspricht dem Bedarf an Krankentagegeld.

Fixkosten
(Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Kredite, Abonnements, usw.)
+ Lebenshaltungskosten
(Durchschnittliche Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung und Unternehmungen)
+ Betriebskosten
(Raumkosten, Leasing, weitere Vertragsverpflichtungen, Löhne, usw.)
= Tatsächlicher monatlicher Bedarf
Monatlicher Bedarf / 30 Tage = Höhe des Krankentagegelds

Das Krankentagegeld sieht ein Bereicherungsverbot vor. Dies besagt, die Einnahmen aus dem Krankentagegeld darf zusammen mit dem Krankengeld nicht das bisherige Einkommen beziehungsweise den tatsächlichen Bedarf übersteigen. Vor allem Selbständige sollten prüfen, in welcher Höhe sie maximal eine Vorsorge abschließen dürfen. Einige Versicherer berücksichtigen 70 Prozent des Arbeitseinkommens vor Steuerabzug. Andere Gesellschaften hingegen nach Abzug der Steuern und Betriebskosten. Um sicherzugehen, können Selbständige mit 70 Prozent ihres Gewinns kalkulieren.

Was ist beim Abschluss einer Krankentagegeldversicherung zu beachten?

Die Höhe des Krankentagegelds muss etwa dem Nettoeinkommen entsprechen. Daher ist es zuerst wichtig, den Bedarf zu ermitteln. Verbraucher können das Krankentagegeld einfach selbst berechnen oder online einen Rechner nutzen. Wichtig ist zu berücksichtigen, dass mit dem Tagessatz auch der Beitrag steigt. Wer seinen Nettolohn nicht voll ausnutzen muss, kann eine niedrigere Leistung wählen.

Bei Angestellten sieht die Krankentagegeldversicherung den 43. Krankheitstag als Leistungsbeginn vor. Dadurch lässt sich eine Überschneidung mit der Lohnfortzahlung des Arbeitgebers in den ersten sechs Wochen umgehen. Selbständige hingegen können schon früher Krankentagegeld beziehen. Allerdings steigen damit die Kosten der Prämien deutlich an. Daher ist zu prüfen, ob finanzielle Rücklage ausreichen, um die ersten Tage oder Wochen des Verdienstausfalls zu kompensieren.

Einige Krankentagegeldversicherungen leisten nicht bei Reha-Maßnahmen. Andere wiederum sehen für eine Zahlung strenge Voraussetzungen vor. Beispielsweise nur bei direktem Anschluss an einen stationären Krankenhausaufenthalt. Auch gibt es Gesellschaften, die eine Leistung ablehnen, wenn die Arbeitsunfähigkeit auf Alkoholkonsum zurückzuführen ist.

Vor Abschluss einer Krankentagegeldversicherung sind daher die Ausschlüsse und Leistungseinschränkungen zu prüfen. Denn im Versicherungsfall können verweigerte Zahlungen die finanzielle Existenz bedrohen.

Für das Einreichen der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sehen die Gesellschaften verschiedene Fristen vor. Antragsteller sollten daher prüfen, wie lange sie Zeit haben, um das Attest einzureichen. Eine versäumte Frist kann zur Leistungskürzung oder -ablehnung führen. Aufschluss über die Meldezeiträume der Krankschreibung geben die jeweiligen Tarifbedingungen.

Nicht immer sind Verbraucher ununterbrochen für sechs Wochen krankgeschrieben. Daher ist es wichtig, dass die Krankentagegeldversicherung Krankentage wegen derselben Krankheit anrechnet. So lässt sich eine Karenzzeit von sechs Wochen auch dann erfüllen, wenn die Versicherten nicht durchgehend arbeitsunfähig geschrieben wurden.

Vor allem bei einer Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitscheck sehen die Gesellschaften im Regelfall eine Wartezeit vor. Diese beträgt meist drei Monate. Um die Wartezeit zu umgehen, müssen die Antragsteller Gesundheitsfragen beantworten. Mitunter gilt eine besondere Wartezeit von 8 Monaten.

Wichtig: Die Wartezeit darf nicht mehr der Karenzzeit verwechselt werden. Diese bezeichnet den Zeitraum, wie lange die Versicherten wegen derselben Erkrankung arbeitsunfähig sein müssen, bis sie die Leistung erhalten. Die Wartezeit hingegen bezieht sich auf die Zeit nach Vertragsabschluss, bis die Versicherten Anspruch auf eine Leistung haben.

Viele Versicherer räumen sich ein zeitlich begrenztes Kündigungsrecht ein. Dadurch dürfen sie beispielsweise innerhalb von 3 Jahren nach Vertragsbeginn den Vertrag ohne Angabe von Gründen kündigen. Allerdings gibt es einige Anbieter, die auf das sogenannte „ordentliche Kündigungsrechtverzichten. Damit müssen die Versicherten nicht fürchten, bei längerer Erkrankung ihren Versicherungsschutz zu verlieren.

Krankentagegeldversicherung Test - Welche ist die beste?

Welche Krankentagegeldversicherung die beste ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Jede Person hat einen eigenen, individuellen Bedarf. Daher ist die Versicherung die beste, die den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entspricht sowie zusätzlich einen angemessenen Preis für die versicherten Leistungen vorsieht.

Grundsätzlich können sich Verbraucher bei der Wahl einer Krankentagegeldversicherung an den Testsiegern orientieren. Beispielsweise prüfen Stiftung Warentest, Check24 und Rating-Agenturen regelmäßig verschiedene Gesellschaften und ihre Krankentagegeld-Tarifangebote. Finanztip beispielsweise empfiehlt den Tarif T+ der Barmenia. Dieser zeichnet sich durch gute Leistungen zu einem vernünftigen Preis aus. Im ascore Ranking konnten neben der Barmenia auch Debeka und R+V überzeugen.

Tipp: Mit einem Krankentagegeld Vergleich zum richtigen Anbieter
Ein Vergleich der Krankentagegeldversicherung – ob mit oder ohne Gesundheitsprüfung, hilft dabei, den richtigen Anbieter zu finden. Nur so wird deutlich, welche Gesellschaften und Tarifmodelle den eigenen Bedarf bestmöglich absichern.

Beim Vergleich sollte nicht nur der Preis im Vordergrund stehen. Auch die Vertragsbedingungen, die die Krankentagegeldversicherung bietet, sind elementar. Eine Krankentagegeldversicherung muss im Krankheitsfall einen bedarfsgerechten und zuverlässigen Schutz gewährleisten.

Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen können bei einem Krankentagegeldversicherung Vergleich auch Angebote ohne Gesundheitsfragen finden. Jedoch sollten sie auf Ausschlüsse von Vorerkrankungen achten.

Die beliebtesten Versicherer für Arbeitnehmer und Selbstständige im Überblick

Allianz

Die Allianz bietet Krankentagegeldversicherungen für verschiedene Berufsgruppen. Tarifangebote für Selbständige sehen eine Karenzzeit von 15, 22, 29 und 43 Tagen vor. Der maximale Tagessatz liegt je nach Tarifmodell zwischen 250 und 450 Euro. Gesetzlich versicherte Arbeitnehmer können ein Krankentagegeld von maximal 25 Euro versichern.

AXA

Die Bedingungen der AXA sehen eine Leistung bei Unfall- oder Krankheitsfolgen nach Alkoholkonsum vor. Auch leistet die Gesellschaft bei Krankheiten, die im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft stehen. Selbständige können bei der AXA das Krankentagegeld ab dem achten Tag versichern. Die Wartezeit beträgt drei Monate, mit Ausnahme von Unfällen.

AOK

Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse AOK können über die Kasse eine zusätzliche Krankentagegeldversicherung abschließen. Die Kasse greift dafür auf die Angebote der Allianz zurück. Von Vorteil ist, dass AOK-Versicherte einen ermäßigten Beitrag erhalten. Auch gilt der Leistungsbezug europaweit.

Barmenia

Die Barmenia leistet bei Kur- und Rehabilitationsmaßnahmen, sofern die Versicherten zuvor mindestens 14 Tage arbeitsunfähig waren. Außerdem lässt sich das Krankentagegeld regelmäßig ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeiten an den gestiegenen Nettolohn anpassen.

Central

Bei der Central erfolgt die Berechnung des Krankentagegeldes anhand der Berufsgruppe. Wer eine berufliche Tätigkeit mit hohem Risiko ausübt, muss daher mit einem deutlichen Mehrbeitrag rechnen. Außerdem bietet die Gesellschaft nur Tarifmodelle für Angestellte und Privatversicherte, die Mitglieder der Central sind.

DEVK

Selbständige können bei der DEVK ein Krankentagegeld ab dem 15. oder 29. Tag versichern. Bei stationären Behandlungen erhalten sie bereits ab dem dritten Behandlungstag eine Leistung für den gesamten Aufenthalt. Angestellte können bei der DEVK eine Krankentagegeldversicherung bis zu 20 Euro am Tag ohne Gehaltsnachweise abschließen.

DKV / Ergo

Die DKV bietet das Krankentagegeld als Zusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung an. In diesem Fall beträgt der maximale Tagessatz 30 Euro. Bei einer höheren Sicherung oder kurzen Karenzzeit sieht die Gesellschaft für das Krankentagegeld Gesundheitsfragen vor.

Ergo / DKV

Die Ergo vertreibt die Pflegeversicherungen der DKV. Der Krankenversicherer gehört zu den empfohlenen Anbietern laut Stiftung Warentest. Verbraucher können die Verträge ohne Gesundheitsfragen und Ausschlüsse abschließen, müssen jedoch eine Wartezeit von fünf Jahren in Kauf nehmen.

Debeka

Versicherte der Debeka können bei einer Gehaltserhöhung ihr Krankentagegeld ohne Gesundheitscheck aufstocken. Außerdem können Privatversicherte bei Krankheit ab dem 15. Tag der Arbeitsunfähigkeit eine Leistung beziehen. Für alle anderen Versicherten sieht die Gesellschaft eine Karenzzeit von sechs Wochen vor.

Gothaer

Selbständige und Freiberufler können bei der Gothaer Krankentagegeldversicherung eine Leistung ab dem achten Tag vereinbaren. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Krankentagegeld zu staffeln. Für Angestellte sieht die Gesellschaft die Anpassung des Tagessatzes an eine Gehaltserhöhung unter bestimmten Voraussetzungen ohne Gesundheitscheck vor.

Hanse Merkur

Die Hanse Merkur bietet eine Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen an. Zudem sieht die Gesellschaft eine Leistung bei Kur und Reha vor, sofern die Versicherten sechs Wochen arbeitsunfähig waren. Auch besteht der Verzicht auf die Alkoholklausel. Die Wartezeit für den Arbeitnehmer-Tarif KTS beträgt sechs Monate.

HUK-Coburg

Bei der HUK-Corburg Krankentagegeldversicherung wurde von der Rating-Agentur Assekurata mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Sie bietet einen maximalen Tagessatz von 300 Euro und unter bestimmten Voraussetzungen eine Erhöhung ohne erneute Gesundheitscheck. Selbstständige können das Krankentagegeld mit einer Karenzzeit von sieben bis 21 Tagen abschließen. Personen mit Anspruch auf gesetzliches Krankengeld ab der sechsten Krankheitswoche bis zu 364 Tagen.

Nürnberger

Bei der Nürnberger können Angestellte die Leistung ihrer Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitscheck erhöhen, wenn ihr Nettoeinkommen steigt. Außerdem bietet das Unternehmen verschiedene Tarifmodelle und Karenzzeiten. Von sechs bis zu 52 Wochen.

R+V

Tarife der R+V sehen eine Entbindungspauschale vor. Frauen erhalten nach ihrer Entbindung eine Leistung in Höhe des 12-fachen ihres Krankentagesgeldes. Der Höchstsatz beträgt 150 Euro und ein Leistungsbeginn ist frühestens ab dem 15. Krankentag möglich.

Techniker Krankenkasse

Die TK Krankentagegeldversicherung ist ein Zusatzangebot für Mitglieder. In Kooperation mit der Envivas bietet die TKK vergünstigte Policen an. Selbstständige können eine Karenzzeit von 22 Tagen wählen. Für selbstständige Künstler und Publizisten gibt es einen speziellen Tarif, der eine Leistung ab de 15. Tag der Arbeitsunfähigkeit vorsieht.

UKV

Die UKV bietet eine Krankentagegeldversicherung für Selbstständige und Arbeitnehmer. Beim Abschluss sieht das Unternehmen eine vereinfachte Gesundheitscheck vor. Bei Erhöhung entfällt die Risikoprüfung unter bestimmten Voraussetzungen. Zur Beantragung der Leistung stellt die UKV ihren Versicherten eine übersichtliche App zur Verfügung.

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FAQ - Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Krankentagegeldversicherung 

Wie lange man Krankentagegeld bekommt, ist vom Tarif abhängig. In der Regel zahlen die privaten Versicherer das Krankentagegeld unbegrenzt. Also solange, wie die Versicherten wegen derselben Erkrankung arbeitsunfähig sind. Die Leistung entfällt, wenn die Versicherungsnehmer wieder arbeiten und Lohn beziehen oder nicht mehr krankgeschrieben sind. Letzteres kann auch dann eintreten, wenn die Versicherungsnehmer Erwerbsunfähigkeitsrente beziehen.

Wie lange die Krankentagegeldversicherung zahlt, ist den Vertragsbedingungen zu entnehmen. Gute Tarife sehen auch eine Leistung bis zur Feststellung einer Berufsunfähigkeit vor.

Ab wann die Krankentagegeldversicherung bezahlt, ist von den Vertragsbedingungen und der Berufsgruppe abhängig. So erhalten Angestellte im Regelfall erst ab dem 43. Krankentag eine Leistung. Denn sonst würde sich das Krankentagegeld mit der Lohnfortzahlung überschneiden.

Selbstständige und Freiberufler können frei wählen, wann ihr Krankentagegeld gezahlt wird. Abhängig von der Gesellschaft ist eine Karenzzeit von einem Tag bis hin zu mehreren Wochen möglich. Die meisten Unternehmer wählen eine Zahlung ab dem achten oder 22. Tag der Arbeitsunfähigkeit.

Das private Krankentagegeld ist nicht steuerpflichtig und von den Sozialabgaben befreit. Somit erhalten die Versicherten den Tagessatz ausbezahlt, den sie vereinbart haben. Wichtig ist zu wissen, dass diese Regelung nicht für die Krankenversicherung gilt. Auf das gesetzliche Krankengeld sind Sozialabgaben zu bezahlen. Zudem muss dieses zwar nicht versteuert werden, es kann jedoch dem Progressionsvorbehalt unterliegen.

Die private Krankentagegeldversicherung endet grundsätzlich zum Zeitpunkt der Kündigung. Diese kann entweder durch den Versicherer oder den Versicherungsnehmer erfolgen. Auch endet die Sicherung dann, wenn die Versicherten kein Einkommen mehr aus einer selbstständigen oder nicht-selbstständigen Tätigkeit erzielen, also bei Rentenbezug oder Erwerbsunfähigkeit. Auch der Bezug von Hartz-4 oder eine anhaltende Arbeitslosigkeit kann zum Vertragsende führen. Einige Gesellschaften sehen bei Arbeitslosigkeit von einer Kündigung ab, wenn die Versicherten nachweisen, dass sie sich um eine Weiterbeschäftigung bemühen.

Einige Gesellschaften bieten eine Krankentagegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen an, sowohl für Selbstständige als auch für Angestellte. Allerdings sehen diese Tarife in der Regel immer Wartezeiten vor. Diese betragen meist drei Monate. Außerdem ist zu überprüfen, ob die Gesellschaft Vorerkrankungen ausschließt. Es besteht kein Versicherungsschutz, wenn die Versicherten aufgrund einer vor Vertragsbeginn aufgetretenen Krankheit arbeitsunfähig werden.

Der Abschluss einer Krankentagegeldversicherung ohne Wartezeit ist meist nur in Kombination mit Gesundheitsfragen möglich.

Eine Krankentagegeldversicherung brauchen alle Personen, die bei einer längeren Erkrankung mit finanziellen Schwierigkeiten rechnen müssen. Dazu gehören Selbstständige wie auch Angestellte. Vor allem dann, wenn das Gehalt deutlich über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, drohen hohe Versorgungslücken – trotz Leistungen der Krankenkasse. Krankentagegeld benötigen alle, die ihr Nettogehalt ausschöpfen und denen das Krankengeld nicht zum Decken ihrer Lebenshaltungskosten ausreicht. Außerdem ist die Krankentagegeldversicherung notwendig, wenn keine Ansprüche an die Krankenkasse bestehen. Dies betrifft einige Selbstständige und Privatversicherte.

Wann Versicherte der Krankentagegeldversicherung ihre Arbeitsunfähigkeit melden müssen, ist in den Vertragsbedingungen festgehalten. Meist sehen die Gesellschaften die unverzügliche Meldung bei Eintritt des Versicherungsfalles vor. Mit anderen Worten, sobald die vereinbarte Karenzzeit erreicht ist. Grundsätzlich wird Verbrauchern angeraten, bei einer anhaltenden Erkrankung mit ihrem Versicherer Kontakt aufzunehmen, selbst dann, wenn noch nicht abzusehen ist, ob die Arbeitsunfähigkeit länger als die Karenzzeit andauert. So lässt sich vermeiden, dass die Krankentagegeldversicherung aufgrund einer Obliegenheitsverletzung nicht zahlt.