Gesetzliche Unfallversicherung
Der Basisschutz im Check

Teil der Sozialversicherung

Versicherungsschutz bei Arbeits- und Wegeunfällen

Greift auch bei Berufskrankheiten

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die gesetzliche Unfallversicherung ist Teil der Sozialversicherung und daher für die meisten Personen Pflicht.
  • Versicherungsschutz besteht bei Arbeits- und Wegeunfällen sowie bei Berufskrankheiten.
  • Die GUV soll durch geeignete Maßnahmen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten vermeiden.

Was ist eine gesetzliche Unfallversicherung?

Die Unfallabsicherung ist ein weniger bekannter Zweig der Sozialversicherung. Aus diesem Grund fragen sich viele Verbraucher, was die gesetzliche Unfallversicherung ist und welche Aufgaben diese hat.

Reichskanzler Otto von Bismarck legte vor mehr als 100 Jahren den Grundstein einer sozialen Absicherung. Damals waren es Fabrikarbeiter, die durch eine einheitliche Krankenversicherung und die 1884 folgende Unfallversicherung abgesichert wurden. In der 60er Jahren jedoch wurden die Versicherungen einheitlich im Sozialgesetzbuchs verankert. Heute sind nicht nur Fabrikarbeiter gesetzlich kranken-, renten- und unfallversichert, sondern alle Arbeitnehmer und einige weitere Personenkreise.

Die gesetzliche Unfallversicherung (kurz GUV) ist mit verschiedenen Aufgaben betraut. Durch Umsetzung geeigneter Maßnahmen soll sie zur Verhütung von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen beitragen. Außerdem soll die GUV sicherstellen, dass die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit von Versicherten nach Eintritt eines Versicherungsfalles wiederhergestellt wird. Sollte dies nicht möglich sein, bezahlt die Versicherung dem Betroffenen oder seinen Hinterbliebenen eine finanzielle Entschädigung. Zusammengefasst sind die Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung damit Folgende:

  • Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
  • Wiederherstellung der Gesundheit und der Leistungsfähigkeit Betroffener im Versicherungsfall
  • Finanzielle Entschädigung des Versicherten oder seinen Hinterbliebenen

Träger der gesetzlichen Unfallversicherung

Träger der GUV sind gewerbliche und landwirtschaftliche Berufsgenossenschaften sowie die Unfallkassen der öffentlichen Hand (Gemeindeunfallversicherungsverbände, Landesunfallkassen).

Die Anmeldung bei einem der Unfallversicherungsträger übernehmen nicht die Versicherten selbst, sondern ihre Arbeitgeber. Davon ausgenommen sind freiwillig Versicherte.

Wer ist versichert?

In der gesetzlichen Unfallversicherung sind Arbeitnehmer und Auszubildende versichert. Für sie besteht eine Pflicht zur Versicherung, sie können also nicht frei entscheiden, ob sie unfallversichert sein möchten oder nicht. Darüber hinaus gilt der Versicherungsschutz auch für Studenten, Schüler und Kindergartenkinder.

Wer ist in der gesetzlichen Unfallversicherung noch versichert?

Neben Angestellten, Kindern und Studenten sind weitere Personen in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert:

  • Ehrenamtlich Tätige
  • Personen, die einen Angehörigen im Haushalt pflegen
  • Beim Jugendamt gemeldete Tagesmütter und -väter
  • Unternehmer eines landwirtschaftlichen Unternehmens sowie mitarbeitende Ehe- oder Lebenspartner und dauerhaft mitarbeitende Angehörige
  • Personen, die sich in einer Rehabilitationsmaßnahme befinden
  • Helfer bei Unfällen
  • Gerichtliche Zeugen

Eine detaillierte Übersicht aller versicherten Personen der gesetzlichen Unfallversicherung ist unter § 2 des Siebten Sozialgesetzbuches zu finden.

Selbstständige, Freiberufler und Unternehmer unterliegen innerhalb der meisten Branchen nicht der Versicherungspflicht. Sie haben jedoch die Möglichkeit, sich freiwillig in der gesetzlichen Unfallversicherung abzusichern. Auch Beamte sind von der Pflicht zur Absicherung befreit, da die Beamtenversorgung eine Unfallfürsorge für diesen Personenkreis vorsieht.

Wer zahlt die gesetzliche Unfallversicherung?

Wer die GUV zahlt, ist vom Versicherungsverhältnis abhängig. Freiwillig Versicherte wie Selbstständige und Unternehmen müssen selbst für ihre Beiträge aufkommen. Die Beiträge für Kindergartenkinder, Schüler und Studenten werden hingegen durch Bundeszuschüsse aus Steuergeldern finanziert.

Wer zahlt die gesetzliche Unfallversicherung bei Arbeitnehmern?

Bei Arbeitnehmern zahlt immer der Arbeitgeber die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung. Anders als bei der Renten- oder Krankenversicherung werden die Angestellten nicht an den Kosten beteiligt.

Was kostet die gesetzliche Unfallversicherung?

Wie hoch die Beiträge für die gesetzliche Unfallversicherung ausfallen, ist mitunter vom Einkommen der Versicherten abhängig. Darüber hinaus wird die Branche berücksichtigt, da einige Berufe als besonders gefährlich gelten. Bei Landwirten wird die Größe der bewirteten Fläche sowie die Anzahl der gehaltenen Tiere zur Beitragsbemessung herangezogen. Um kostendeckend zu arbeiten, berechnen die Unfallversicherungsträger ihre Beiträge jährlich neu. Dafür nutzen sie unter anderem die Umlageziffer.

Die Formel zur Berechnung der Beiträge lautet: Lohnsumme x Gefahrklasse x Umlageziffer

Quelle: Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung

Die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung sind immer an eine Kausalität mit der beruflichen Tätigkeit gebunden. Das bedeutet, Versicherungsschutz besteht nicht bei Freizeitaktivitäten wie Fußball oder der Hausarbeit, sondern nur während der Arbeitszeit und auf Dienstwegen. Auch Berufskrankheiten müssen sich auf die Tätigkeit zurückführen lassen.

Arbeitsunfälle

Ein Arbeitsunfall ist ein Unfall, der sich während der Dienstzeit ereignet hat. Davon eingeschlossen sind auch Unfälle auf Betriebsfeiern, Betriebsausflüge oder beim Betriebssport. Damit der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung im Homeoffice greift, muss der Unfall im unmittelbaren Zusammenhang mit der Arbeit geschehen.

Kinder sind über die Unfallversicherung während ihrer Schulzeit, auf dem Weg zur Schule sowie bei Klassenfahrten und schulischen Veranstaltungen versichert. Selbiges gilt auch für Kindergartenkinder.

  • Ein Gartenbauer rutscht beim Bearbeiten von Steinplatten ab und schneidet sich mit der Steinsäge
  • Eine Schülerin möchte neue Kreide holen und bricht sich bei einem Treppensturz das Bein
  • Ein Selbstständiger im Homeoffice repariert seinen Arbeitscomputer, wobei es zu deinem Stromschlag kommt, der seinen linken Arm lähmt
Arbeitsunfälle in 2022

Anzahl der Arbeitsunfälle 2022
Quelle: www.dguv.de

Wegeunfälle

Wegeunfälle sind Unfälle, die Versicherte auf dem Weg von oder zur Arbeit beziehungsweise zur Schule erleiden. Versicherungsschutz besteht auch dann, wenn die Betroffenen einen notwendigen Umweg gemacht haben. Beispielsweise wegen einer Umleitung, um die Kinder vor Arbeitsbeginn zur Schule zu fahren oder aufgrund der Fahrgemeinschaft.

  • Ein Angestellter stürzt auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad und bricht sich die Hand
  • Aufgrund einer Sperrung fährt ein Mitarbeiter einen Umweg von 10 Kilometern, wo er einen Unfall verursacht und sich schwere Kopfverletzungen zuzieht
Wegeunfälle in 2022

Anzahl der Wegeunfälle 2022
Quelle: www.dguv.de

Berufskrankheiten

Eine Berufskrankheit ist eine Erkrankung, die nachweislich durch die Ausübung einer Tätigkeit hervorgerufen wurde. Wichtig ist, dass die Betroffenen nachweisen können, dass sie während ihrer Arbeit in besonders hohem Maß der schädlichen Einwirkung ausgesetzt waren. Davon betroffen sind vor allem Personen, die mit chemischen und gesundheitsschädlichen Stoffen arbeiten, beispielsweise Lackierer und Mitarbeiter der Textilindustrie. Von den Berufskrankheiten ausgenommen sind sogenannte Volkskrankheiten wie Rückenleiden und Burn-out.

Die Berufskrankheitenliste der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin führt mehr als 70 von den Versicherungsträgern anerkannte Berufskrankheiten auf.

Berufskrankheiten in 2022

Anzahl anerkannter Berufskrankheiten
Quelle: www.dguv.de

Was leistet die gesetzliche Unfallversicherung?

Was die GUV leistet ist vom Gesetzgeber geregelt. Im Vordergrund steht zunächst die Maßnahme zur Prävention, also die Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Dieser Leistung kommen die gesetzlichen Unfallversicherungen nach, indem sie Betriebe überwachen und beraten.

Die Versicherten haben nach Eintritt eines Versicherungsfalls Ansprüche auf verschiedene Leistungen, die sich aus den Notwendigkeiten der medizinischen Versorgung ergeben. Dazu gehören:

Verstirbt ein Versicherter infolge einer Berufskrankheit oder eines Arbeitsunfalles, zahlt die gesetzliche Unfallversicherung den Hinterbliebenen sowohl ein Sterbegeld als auch eine Rente an Witwen, Witwer oder eingetragene Lebenspartner. Versicherte haben die Möglichkeit, ein Verletztengeld zu beantragen. Im Falle von Invalidität können die Versicherten abhängig vom Grad ihrer Erwerbsunfähigkeit eine Rente erhalten. Die Invalidität muss jedoch mindestens 20 Prozent betragen.

Die Behandlung durch einen Arzt oder einen Zahnmediziner sowie die Kostenübernahme für Medikamente, Hilfsmittel und Rehabilitationsmaßnahmen wie Therapien. Falls notwendig, ist auch die häusliche Pflege durch die Unfallversicherung abgedeckt.

Die GUV zahlt dem Arbeitgeber Zuschüsse, um den Arbeitsplatz seines betroffenen Angestellten umzugestalten. Sofern der Betroffene auf diese Weise wieder in das Arbeitsleben eingegliedert werden kann, trägt die Unfallversicherung die Kosten für eine Aus- oder Weiterbildung.

Die Unfallversicherung fördert die Teilnahme an Kursen mit dem Ziel, neue Fähigkeiten zu erlernen. Sie beteiligt sich außerdem an den Kosten eines behindertengerechten Wohnungsumbaus.

Die GUV trägt im Falle einer durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit ausgelöste Pflegebedürftigkeit einen Teil der Kosten für ein Pflegeheim oder zahlt dem Versicherten ein Pflegegeld.

Die Zusatzleistungen können sich bedeutend unterschieden, je nach Anbieter und Tarif. Dazu gehört beispielweise die Übernahme der Kosten für den Wohnungsumbau, für eine kosmetische Operation oder zur Finanzierung einer Pflege- und Haushaltshilfe.

Gesetzliche Unfallversicherung und die Steuern:

Von der gesetzlichen Unfallversicherung bezahlte Geldleistungen sind in Deutschland steuerfrei (Stand 2019). Sie können jedoch dem Progressionsvorbehalt unterliegen. Das bedeutet, die Leistungen müssen weiterhin nicht versteuert werden, erhöhen allerdings den Steuersatz für alle steuerpflichtigen Einkünfte.

§ 3 Einkommensteuergesetz

Steuerfrei sind Leistungen aus einer Krankenversicherung, aus einer Pflegeversicherung und aus der gesetzlichen Unfallversicherung (…)“

Vorteile der GUV

Die gesetzliche Unfallversicherung leistet bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten in Form von Geld- und Sachleistungen.

Versicherte sind nicht nur während der Arbeitszeit abgesichert, sondern auch auf Dienstwegen. Selbst bei notwendigen Umwegen besteht Versicherungsschutz.

Die GUV schützt Hinterbliebene mit finanziellen Leistungen. Verstirbt eine Person aufgrund eines versicherten Ereignisses, erhalten Witwen, Witwer oder eingetragene Lebenspartner eine Rente sowie Sterbegeld, um die Beerdigungskosten zu bezahlen.

Durch die Aufklärung, Beratung und Überprüfung von Betrieben trägt die GUV zur Unfallverhütung am Arbeitsplatz bei.

Abhängig vom Versicherungsfall kann die gesetzliche Unfallversicherung ihre Leistungen ergänzen und beispielsweise bei entsprechender Notwendigkeit die Kosten für eine Haushaltshilfe tragen.

Kann eine versicherte Person aufgrund eines Arbeitsunfalls oder Berufserkrankung ihrer bisherigen Tätigkeit nicht mehr nachgehen, beteiligt sich die gesetzliche Unfallversicherung an den Kosten für eine Umschulung oder übernimmt diese in voller Höhe.

Junger Mann weist auf Vorteile einer Versicherung hin

Nachteile der GUV

Junger Mann ärgert sich über die Nachteile einer Versicherung

Versicherungsschutz besteht über die GUV nur während der Arbeitszeit, auf dem Arbeitsweg sowie bei betrieblichen Veranstaltungen. Unfälle in der Freizeit sind nicht mitversichert.

Die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung sind im Regelfall nicht ausreichend. Kann eine Person nicht mehr arbeiten, erhält sie maximal 2/3 ihres vorherigen Einkommens – und auch nur dann, wenn die Erwerbsminderung mindestens 20 Prozent beträgt.

Der Geltungsbereich der GUV ist nicht eindeutig geregelt, weshalb es immer wieder zu Versicherungslücken kommt.

Wenn es um die Anerkennung von bisher nicht erfassten Berufskrankheiten geht, kann sich die Beantragung einer Leistung durch die GUV lange Zeit hinziehen.

Änderungen am gesundheitlichen Zustand führen dazu, dass Leistungen wie die Unfallrente neu berechnet werden. Verbessert sich der Gesundheitszustand der Empfänger, wird die Zahlung angepasst oder sogar eingestellt.

Vergleich: GUV vs. PUV

Während die GUV eine Pflichtversicherung darstellt, steht es Verbrauchern frei, sich zusätzlich privat abzusichern. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Unfallversicherung (PUV), wie dieser Vergleich zeigt:

Gesetzliche Unfallversicherung Private Unfallversicherung
Versicherungspflicht Ja, mit einigen Ausnahmen Nein
Leistungsumfang Gesetzlich geregelte und festgeschriebene Leistungen Individueller Versicherungsschutz, entsprechend den Wünschen und Bedürfnissen der Verbraucher
Invaliditätsleistung Leistung erst ab 20 Prozent Im Regelfall Leistung bereits ab einem Prozent
Unfallversicherungsträger Unfallkassen und Berufsgenossenschaften Private Unfallversicherer, frei wählbar
Beiträge Werden vom Arbeitgeber bezahlt, abhängig vom Einkommen und der Branche Werden vom Versicherten bezahlt, abhängig von den versicherten Leistungen, dem Alter, der Tätigkeit und Vertrags- sowie Risikomerkmalen (Laufzeit, Vorerkrankungen)
Leistungsform Geldleistungen, Kostenübernahme für Heilbehandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen Geldleistungen
Steuer Gesetzliche Unfallrente ist steuerfrei Private Unfallrente ist mit Ertragsanteil zu versteuern, Beiträge sind abzugsberechtigt

Versorgungslücken mit privater Absicherung schließen

Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit. Die GUV bietet in diesem Fall keine Absicherung, die private Unfallversicherung hingegen sieht einen weltweiten Versicherungsschutz vor – in der Freizeit als auch beruflich.

Mit einer privaten Unfallversicherung können Verbraucher die Versorgungslücken der gesetzlichen Absicherung schließen und sich sowie ihre Angehörigen vor existenzbedrohenden Kosten im Schadensfall schützen.

FAQ: Häufige Fragen

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