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Herleitung
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gehört in Deutschland zu den Pflichtversicherungen. Das bedeutet, jeder Bürger, der nicht in einer privaten Krankenkasse (PKV) versichert ist, muss sich bei bei einer der gesetzlichen Kassen versichern.
Die Einführung der Krankenversicherung erfolgte ursprünglich durch den Reichskanzler Otto von Bismarck zum 1. Dezember 1883. Bis heute bildet sie zusammen mit der Arbeitslosen-, Unfall-, Renten- und Pflegeversicherung das deutsche Sozialsystem. Etwa 90% aller versicherungspflichtigen Personen sind Mitglieder in einer GKV oder einer der Ersatzkassen, die übrigen gehören einer PKV an.
Was sind Betriebskrankenkassen (BKK)?
Betriebskrankenkassen gehören zu den gesetzlichen Krankenkassen. Weitere Arten von GKV sind:
- Ersatzkassen: entstanden aus Selbsthilfevereinigungen
- Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK): regional organisiert, für ein Bundesland (Beispiel AOK Bayern) oder mehrere Bundesländer zuständig
- Innungskrankenkassen IKK: gegründet durch Handwerkerinnungen mit mindestens 1.000 Versicherungspflichtigen
- Landwirtschaftliche Krankenkassen LKK: für Landwirte und deren Familien
- Knappschaften: ursprünglich nur für Arbeitnehmer aus dem Bergbau geöffnet, seit 2007 für alle offen
Betriebskrankenkassen sind die ursprünglichste Form der Krankenkassen. Sie wurden in Betrieben als Fabrikskassen gegründet, teilweise noch bevor es allgemeine Krankenkassen gab.
Arbeitgeber verpflichteten sich damals, ihren Mitarbeitern im Krankheitsfall bestimmte Leistungen zu gewähren. Anfangs war eine Betriebskrankenkasse nur für versicherungspflichtige Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens zuständig.
Das änderte sich 1996 mit der Einführung des allgemeinen Kassenwahlrechts. Seitdem erfolgte die Öffnung der BKKs.
Die meisten sind heute bundesweit tätig und für alle offen. Nur etwa 30% sind lediglich für Beschäftigte bestimmter Firmen zugänglich.
Wie sind Betriebskrankenkassen organisiert?
Sie sind Einrichtungen des öffentlichen Rechts, die sich selbst verwalten. Jede BKK besteht aus dem hauptamtlichen Vorstand und dem ehrenamtlichen Verwaltungsrat.
Hauptorgan ist der Verwaltungsrat, der aus Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern besteht. Er wählt den Vorstand für jeweils 6 Jahre.
Der Vorstand befasst sich mit der Abwicklung der laufenden Geschäfte und den Finanzen.
Die Zentrale der Betriebskrankenkassen bildet der BKK Dachverband in Berlin. Er ist in vier BKK-Landesverbände gegliedert:
- Bayern
- Mitte
- Nordwest
- Süd
Insgesamt gibt es heute etwas mehr als 70 Betriebskrankenkassen mit ungefähr neun Millionen Menschen. Aufgrund von Fusionen kleinerer Kassen sinken die Zahlen der BKK.
Laut Info von Wikipedia können Arbeitgeber eine Betriebskrankenkasse errichten, wenn in ihrem Unternehmen mindestens 1.000 Versicherungspflichtige beschäftigt sind und diese sich mehrheitlich für die Errichtung einer Betriebskrankenkasse entscheiden.
Die Entscheidung bedeutet keine Pflicht zur Mitgliedschaft. Seit 1996 besteht das Recht zur freien Kassenwahl.
Die Errichtung einer Betriebskrankenkasse bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörden. Ist die Kasse in einem Land tätig, obliegt die Aufsicht der betreffenden Landesbehörde, ist die BKK im mehr als 3 Ländern aktiv, fällt die Aufsicht in die Verantwortung des Bundesamts für Soziale Sicherung.
Betriebskrankenkassen nach Mitgliederzahlen
Zu den größten BKK gehören die Siemens Betriebskrankenkasse mit mehr als einer Million Versicherten, die Betriebskrankenkasse Mobil mit mehr als 900.000 Mitgliedern und die Audi BKK mit mehr als 700.000 Mitgliedern.
Hinweis: In einschlägigen Listen von Betriebskrankenkassen werden diejenigen nicht angezeigt, die durch eine Verschmelzung als solche nicht mehr existent sind. Ein Beispiel dafür ist die BKK der Thüringer Energieversorgung (BKK ThEv), welche nun unter der BKK TBK zu finden ist. Ein weiteres Beispiel ist die BKK Beiersdorf AG. Sie war eine geschlossene Betriebskrankenkasse für Mitarbeiter und deren Familienangehörigen der Beiersdorf AG und Tesa SE. Am 01. Juli 2016 ist die BKK Beiersdorf AG auf die DAK-Gesundheit verschmolzen.
Die 10 größten Betriebskrankenkassen nach Mitgliederzahlen
Quelle: www.wikipedia.org / Stand: November 2022
Infos zu umbenannten oder verschmolzenen BKKs an zwei Beispielen (BKK Beiersdorf und BKK ThEv)
Die Betriebskrankenkasse der Thüringer Energieversorgung (BKK ThEv) hat im Jahr 2015 umfirmiert. Die in Thüringen und Sachsen geöffnete Betriebskrankenkasse (BKK) war von 2015 bis 2020 unter TBK (Thüringer Betriebskrankenkasse) zu finden. Seit 2020 ist sie auf die BKK Verkehrsbau Union (BKK VBU) verschmolzen.
Was war die BKK ThEv einmal?
Die BKK der Thüringer Energieversorgung (BKK ThEv) war eine offene Krankenkasse und stand daher sowohl den Beschäftigten der Thüringer Energieversorgung als auch anderen zur Verfügung. Das Tätigkeitsgebiet der Betriebskrankenkasse umfasste jedoch nur die Bundesländer Sachsen und Thüringen. Personen mit anderen Wohnorten hatten keinen Anspruch auf Leistungen der BKK. Die Krankenkasse hatte vier Geschäftsstellen – zwei in Erfurt, eine in Jena und eine in Meiningen. Neben den Standardleistungen bot die Betriebskrankenkasse auch ein Bonusprogramm an. Berücksichtigt wurden sowohl Neuankömmlinge und Studierende als auch Arbeitnehmer und Menschen im Rentenalter, was die BKK THEV zu einer vollwertigen Krankenkasse mit mehreren Zusatzleistungen machte.
Welche Leistungen bot die BKK der Thüringer Energieversorgung?
Die BKK der Thüringer Energieversorgung bot neben den Standardleistungen, die auch gesetzlich geprüft werden, verschiedene Krankenversicherungsmöglichkeiten an. Das bedeutet, dass die aktuelle Grundabsicherung individuell mit verschiedenen Leistungen ergänzt wurde. Dies geschah zum Beispiel durch Zusatzversicherungen und optionale Tarife. Je nach Versicherten und ihren individuellen Bedürfnissen bot die BKK zum Beispiel eine Erhöhung der Leistung für zahnärztliche Maßnahmen an. In diesem Fall wurden Implantate und Prothesen zusätzlich bezuschusst. Auch Sehhilfen für Menschen über 18 Jahre konnten – je nach Preis und Ausstattung – vollständig von der Betriebskrankenkasse bezahlt werden. Außerdem konntest du dich für ein Krankenhauspaket entscheiden, bei dem du in einem Einzel- oder Doppelzimmer untergebracht wurdest. Für Selbstständige und Arbeitnehmer bot die BKK über die Standardleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinaus eine zusätzliche Entschädigung für Einkommensverluste im Krankheitsfall. Damit konnten die Versicherten ihren Einkommensverlust ganz oder teilweise ausgleichen. Für den Urlaub im Ausland musstest du keine externe private Krankenversicherung abschließen. Die BKK bot ein ähnliches Produkt in Form einer Zusatzversicherung an, deren Leistungen als gleichwertig mit einer Außenversicherung angesehen werden konnten. Naturheilkundliche Behandlungen und Bonuspakete runden das Angebot des Fonds ab. Ergänzt wird das Leistungspaket durch einen strukturierten Serviceapparat, der dem Versicherten verschiedene Möglichkeiten bei der BKK bot.
Die Betriebskrankenkasse BKK Beiersdorf AG ist zum 01. Juli 2016 in die DAK-Gesundheit verschmolzen. Sie war eine geschlossene Betriebskrankenkasse mit Mitarbeiter und natürlich auch deren Familienangehörigen von Tesa SE und Beiersdorf AG. Der Hauptsitz der BKK Beiersdorf AG war Hamburg.
Was war die BKK Beiersdorf AG einmal?
Die BKK Beiersdorf AG wurde von der Beiersdorf AG am 01.10.1998 gegründet. Sie hatte zu Hochzeiten mehr als 10.000 Mitglieder (Versicherte). Sie wurde als traditionelle Unternehmenskrankenkasse geführt und versicherte demnach nur Mitarbeiter und Familienangehörige.
Die BKK Beiersdorf war ein öffentliches Unternehmen und wurde 1998 als Betriebskrankenkasse gegründet. „Unsere Organisation ist heute in einer guten Position, um sich mit einem starken Partner zusammenzuschließen“, – erklärt damals Thomas Quell, Vorstandsmitglied der BKK Beiersdorf. „Wir passen sehr gut zusammen, weil unser Selbstverständnis ähnlich ist. Wenn es um die Leistungen für unsere Versicherten geht, können wir mit der Fusion noch besser werden. Schließlich erhält die DAK-Gesundheit seit Jahren Bestnoten in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Bonusprogramme. Im Jahr 2015 wurde sie als ‚Beste Kasse für Familien‘ ausgezeichnet.“ ergänzte Herr Quell weiter.
Über die Beiersdorf AG
Die Beiersdorf AG ist ein führender Anbieter von innovativen, hochwertigen Hautpflegeprodukten und verfügt über mehr als 130 Jahre Erfahrung in diesem Marktsegment. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Hamburg, Deutschland, beschäftigt weltweit mehr als 17.000 Mitarbeiter und ist im deutschen Leitindex DAX gelistet. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Beiersdorf einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Die weltweit größte Hautpflegemarke NIVEA bildet den Kern des Markenportfolios, zu dem auch Marken wie Eucerin, La Prairie, Labello und Hansaplast gehören. Ihre Tochtergesellschaft tesa SE, ebenfalls weltweit führend in ihrem Bereich, bietet selbstklebende Produkte und Systemlösungen für Industrie, Handel und Verbraucher an.
Beiträge zur Betriebskrankenkasse
Die Beträge richten sich nach dem Einkommen und setzen sich aus den Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen. Der Gesamtbeitrag schwankt je nach Kasse zwischen 14,95 - 17,1 Prozent.
Da die Kassen ihre Finanzen in Selbstverwaltung organisieren, dürfen sie bei Notwendigkeit einen Zusatzbeitrag erheben. Der ist verschieden und schwankt zwischen 0,35 - 2,5 Prozent.
Das Verhältnis zwischen Gesamtbeitrag und Zusatzbeitrag legt jede Kasse individuell fest. Die Höhe der Beträge wird den aktuellen Entwicklungen angepasst.
Leistungen der BKK
Da die Betriebskrankenkassen Teil der gesetzlichen Krankenversicherung sind, werden ihre Leistungen zu 90 - 95 Prozent durch gesetzliche Vorschriften vorgegeben. Bei den restlichen Prozenten handelt es sich um Zusatzleistungen.
Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, sämtliche Leistungen der Betriebskrankenkassen im Detail aufzuführen. Grob vereinfacht beinhalten sie folgende Punkte:
- Verhütung und Behandlung von Krankheiten (inklusive Psychotherapie)
- medizinische Vorsorge
- Früherkennung von Krankheiten
- zahnmedizinische Behandlungen
- Behandlung von Schwangeren und Müttern
- Krankengeld (einschließlich Krankengeld bei Erkrankung des Kindes)
- Rehabilitation
- Haushaltshilfe
- Familienversicherung (Ehegatten, Lebenspartner und Kinder von Versicherungsberechtigten sind kostenlos mitversichert, wenn sie keinen Anspruch auf eine eigene Versicherung haben.
und vieles andere mehr.
Zusätzlicher Service der Betriebskrankenkassen
Die im vorigen Abschnitt aufgeführten Leistungen werden als Grund- oder Regelversorgung bezeichnet. Darüber hinaus bieten die in den vier Landesverbänden organisierten BKK häufig zusätzliche Leistungen an. Das sind beispielsweise:
- Bonusprogramme
- Beitragsrückerstattungen
- Befreiung von der Zuzahlung
- Gesundheitsreisen
- professionelle Zahnreinigung
- Übernahme der Kosten von Reiseimpfungen
- Wahltarife
Die Mehrzahl der BKK hat ihr eigenes Programm an Zusatzleistungen, mit dem sie mehr oder weniger intensiv Werbung machen und aufgrund des Krankenkassenwahlrechts deutschlandweit neue Mitglieder gewinnen wollen.
Zusatzversicherungen der BKK
Zusatzversicherungen dürfen nicht mit Zusatzleistungen verwechselt werden. Diese gehen über das Angebot der Regel- oder Grundversorgung hinaus, während es sich bei Zusatzversicherungen um private Versicherungen handelt, die das Angebot der Grundversorgung ergänzen.
Zu den bekanntesten und nützlichsten Zusatzversicherungen gehören:
- Zahnzusatzversicherung
- Krankentagegeldversicherung
- Krankenhaustagegeldversicherung
- Krankenhauszusatzversicherung
- Krebsversicherung
- Kurtagegeldversicherung
Beide ergänzen den an sich recht umfangreichen Schutz der Grundversorgung an Stellen, wo diese Lücken aufweist.
Die Zahnzusatzversicherung übernimmt zum Beispiel in der Regel die kompletten Kosten für eine Zahnbehandlung, einschließlich der Kosten für Zahnersatz, während die Auslandsreisekrankenversicherung die Kosten einer medizinischen Behandlung im Ausland übernimmt.
Der Geltungsbereich der BKK beschränkt sich auf Deutschland und die EU. In Nicht-EU Staaten müssen Reisende ohne Auslandsreisekrankenversicherung die Kosten selbst tragen.
Lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse?
Für Versicherte kann sich der Wechsel der Krankenkasse durchaus lohnen. Sie können zum Beispiel für ein ähnliches Angebot deutlich weniger Beiträge zahlen, weil die Höhe der Zusatzbeiträge sehr unterschiedlich ist.
Andere legen vielleicht großen Wert auf zusätzliche Angebote, beispielsweise im Bereich der alternativen Medizin oder schätzen es, wenn ein Ansprechpartner vor Ort ansässig ist, den sie persönlich aufsuchen können.
Vor einem Wechsel sollte man sich stets sorgfältig informieren und nicht nur auf die Kosten, sondern vielmehr auf das Gesamtangebot sehen. Am besten ist ein unabhängiger Vergleich im Internet, bei dem man im Navigationsmenü nach wichtigen Punkten suchen kann.
Der Vergleich sollte regelmäßig mindestens einmal jährlich durchgeführt werden.
Wie wechselt man die Krankenkasse?
Der Wechsel ist relativ einfach und ohne Risiko. Versicherte müssen beispielsweise nicht fürchten, im Fall einer Ablehnung ihren Versicherungsschutz zu verlieren. Sollte die neue BKK den Antrag ablehnen, läuft die bestehende Versicherung automatisch weiter.
Die reguläre Kündigung erfolgt mit 2 Monaten Frist und sollte immer schriftlich erfolgen. Die Mindestversicherungszeit beträgt 1 Jahr. Danach kann der Vertrag fristgemäß gekündigt werden.
Kommt es zu einer Beitragserhöhung, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Die übliche Mindestversicherungszeit entfällt.
Da trotz großer Bemühungen die elektronische Patientenakte noch immer keine Fortschritte macht, ist es dringend angeraten, alle laufenden Behandlungen und Therapien der neuen BKK zu melden. Das betrifft zum Beispiel Physio- und Psychotherapien.
Wurde eine therapeutische Maßnahme vom alten Versicherungsträger zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen, muss bei der neuen BKK erneut eine Genehmigung eingeholt werden.
Zusammenfassung
Betriebskrankenkassen wurden ursprünglich als Fabkrikkassen gegründet und sind ein Bestandteil der gesetzlichen Krankenversicherung. Sie haben zwischen 9 und 10 Millionen Mitglieder. Viele von ihnen zeigen noch immer ihren BKK-Bezug durch das gelbe BKK-Logo.
Zwei Drittel der BKK sind offen für alle Versicherten, die regional oder bundesweit beitreten können. Die Versicherungsleistungen werden zu 90 - 95% vom Gesetz vorgeschrieben, der Rest sind zusätzliche Angebote.
Unter Umständen kann sich ein Wechsel lohnen, beispielsweise bei starken Beitragserhöhungen oder wenn man Wert auf bestimmte Zusatzangebote oder eine persönliche Beratung durch einen ortsansässigen Vertreter legt. Vor dem Wechsel sollte man sich jedoch erst umfassend informieren, am besten bei einem unabhängigen Vergleichsportal.