Private Krankenversicherung für Angestellte
Kosten und Leistungen im Vergleich

PKV für Angestellte ab Beitragsbemessungsgrenze

Wechsel in die PKV für Angestellte nicht immer ratsam

Beitragskosten durch Versicherungswechsel reduzieren

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Private Krankenversicherung steht Angestellten offen, deren Bruttoeinkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt (62.550 Euro im Jahr, Stand 2020)
  • Arbeitnehmer, deren Einkommen vorausschauend innerhalb der nächsten 12 Monate über der Versicherungspflichtgrenze liegt, können zwischen der privaten und einer gesetzlich freiwilligen Krankenversicherung wählen.
  • Die PKV bietet für Angestellte viele Vorteile, doch nicht immer ist ein Wechsel ratsam.

Krankenversicherung für Arbeitnehmer

Jede in Deutschland lebende Person unterliegt der Versicherungspflicht. Somit müssen sie eine Krankenversicherung vorweisen können. Doch manche Menschen sind von der Versicherungspflicht befreit. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie keine Krankenabsicherung benötigen. Sondern, dass sie zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung wählen dürfen.

GKV:
Mio
PKV:
Mio

Rund 73 Millionen Menschen waren 2019 in der gesetzlichen Krankenversicherung abgesichert. 8,74 Millionen in der privaten Krankenversicherung. Während einige Personengruppen wie Beamte und Selbstständige immer zwischen der PKV und der GKV wählen dürfen, gilt dies nicht für Arbeitnehmer. Sie dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen selbst entscheiden, wie sie sich absichern. Dafür müssen sie entweder ein entsprechend hohes Einkommen vorweisen oder als Rückkehrer aus dem Ausland gelten, die in den letzten Jahren nichts gesetzlich versichert waren.

Die private Krankenversicherung für Angestellte

Angestellte können in die private Krankenversicherung eintreten, wenn ihr Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Somit ist die PKV nur für gut verdienende Arbeitnehmer geöffnet. Grundsätzlich können sie zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung wählen. Sie müssen sich also nicht zwangsweise privat absichern. Verbleiben sie in der GKV, gelten sie als freiwillig gesetzlich versichert, sobald sie die Versicherungspflichtgrenze überschritten haben.

Versicherungspflichtgrenze

Die Versicherungspflichtgrenze oder auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt, definiert die Höhe des Bruttoeinkommens, um sich privat krankenversichern zu können. Sie wird jedes Jahr unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Lohn- und Gehaltsentwicklung neu festgelegt. Sobald das Bruttogehalt der Angestellten vorausschauend für die nächsten zwölf Monate über der Versicherungspflichtgrenze liegt, dürfen sie in die private Krankenversicherung eintreten. 2020 beträgt die Jahresarbeitsentgeltgrenze:

Jahres Bruttoeinkommen Monatliches Bruttoeinkommen
62.550 Euro 5.212,50 Euro

Für die Versicherungspflichtgrenze gilt nicht nur der laufende Bruttolohn. Sondern auch Einmalzahlungen, welche die Arbeitnehmer mit hinreichender Sicherheit erhalten. Dazu gehören:

  • Vermögenswirksame Leistungen
  • Urlaubs- und Weihnachtsgeld
  • Überstundenpauschale
  • Bereitschaftsvergütungen, die vertraglich festgelegt sind

Die Summe des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts inklusive aller berücksichtigungsfähiger Sonderzahlungen ist ausschlaggebend dafür, ob Angestellte für die private Krankenversicherung infrage kommen.

Beiträge zur privaten Krankenversicherung

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung bemessen sich die Beiträge der Mitglieder anhand ihres Einkommens. Allerdings stehen auch allen Versicherten dieselben Leistungen zu. Hingegen können Privatversicherte ihren Leistungsumfang selbst schnüren. Somit richten sich auch die Beiträge nach den gewählten Leistungen. Zusätzlich sind die Kosten für die private Krankenversicherung von weiteren Faktoren abhängig:

  • Eintrittsalter der Versicherten
  • Leistungsumfang
  • Gesundheitszustand (Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen führen)
  • Höhe der Altersrückstellung
  • Sonstige risikoerhöhende Merkmale ( gesundheitsgefährdende Hobbys)
  • Anbieterkosten

Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung sind somit immer individuell. In einigen Fällen ist die PKV für Angestellte sogar günstiger als die gesetzliche Krankenkasse. Dies betrifft vor allem Gutverdiener. Denn sie können von einem höheren Leistungsumfang profitieren, nicht selten zu einem geringeren Beitrag als die Prämie für die freiwillig gesetzliche Krankenversicherung. Hierbei gilt es also beide Optionen zu prüfen und zu vergleichen.

Allerdings ist zu bedenken, dass Kinder in der privaten Krankenversicherung separat abgesichert werden müssen. Während sie bei der Krankenkasse über die Familienversicherung kostenlos mitversichert sind, erhebt die private Krankenversicherung für jedes Kind einen eigenen Beitrag. Hierbei gilt es zu vergleichen, welche Absicherungsform für Verbraucher ratsamer ist. Dabei müssen sie zudem berücksichtigen, dass sich der Arbeitgeber finanziell sowohl an der GKV als auch an der PKV beteiligt.

Was kostet die private Krankenversicherung für Arbeitnehmer?

Die Kosten für eine private Krankenversicherung sind von personenbezogenen und tariflichen Merkmalen abhängig. Auch können die Beiträge je nach gewählter Gesellschaft stark abweichen. Somit lässt sich nicht pauschal sagen, was die Absicherung kostet. Junge Angestellte sollten mit einem Monatsbeitrag von mindestens 400 Euro (200 Euro je Arbeitnehmer und Arbeitgeber) rechnen. Gute Tarife ohne Selbstbehalt sind Experten zufolge kaum unter 500 Euro erhältlich.

Das zahlt der Arbeitgeber zur PKV

Der Arbeitgeber trägt einen Teil der Kosten für die private Krankenversicherung. So übernimmt er 50 Prozent des Beitrags – maximal den Höchstbeitrag, den er für die gesetzliche Krankenversicherung bezahlen müsste.

Der Höchstbeitrag richtet sich somit nach der aktuellen Beitragsbemessungsgrenze und dem gesetzlich festgelegten Arbeitgeberanteil (7,3 Prozent, Stand 2020). Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2020 bei 4.687,50 Euro im Monat. Demzufolge beteiligt sich der Arbeitgeber 2020 mit maximal 368 Euro (7,3 Prozent von 4.687,50 Euro) an den Kosten für die private Krankenversicherung seiner Angestellten. Sind die Kosten für die PKV mehr als doppelt so hoch, tragen die Versicherten die Mehrkosten in voller Höhe selbst. Ein Beispiel:

Monatsbeitrag zur PKV: 736 Euro Monatsbeitrag zur PKV: 800 Euro Monatsbeitrag zur PKV: 600 Euro
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je 368 Euro. Der Arbeitgeber trägt den Höchstbeitrag von 368 Euro, der Arbeitnehmer übernimmt die Kosten von 432 Euro. Der Arbeitgeber übernimmt maximal 50 Prozent der Kosten, somit zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer je 300 Euro.

Das sind die Vorteile der PKV für Angestellte

In der Regel ist der Leistungsumfang der PKV deutlich besser. Doch nur dann, wenn die Verbraucher einen entsprechenden Tarif wählen.

Angestellte können in der PKV ihren Versicherungsschutz nach ihrem persönlichen Bedarf zusammenstellen.

Für Gutverdiener sind die Beiträge zur privaten Krankenversicherung nicht selten günstiger als die freiwillige Absicherung in der GKV.

Der Arbeitgeber beteiligt sich an den Kosten für die private Krankenversicherung. Somit müssen Angestellte diese nicht alleine tragen.

Vorteile eines Versicherungsvergleichs bei dem Versicherungsriesen

Das sind die Nachteile der PKV für Angestellte

Junger Mann ärgert sich über die Nachteile einer Versicherung

Der Beitrag zur GKV ist vom Einkommen abhängig. Er sinkt und steigt, entsprechend der finanziellen Möglichkeiten. Bei der PKV hingegen bleibt der Beitrag gleich, auch wenn die Versicherten weniger verdienen.

Kinder können nicht wie in der Familienversicherung kostenlos abgesichert werden. Für jedes Kind wird ein separater Beitrag erhoben.

Die PKV sieht eine Gesundheitsprüfung vor. Bei Vorerkrankungen können Risikozuschläge anfallen oder sogar eine Ablehnung drohen.

Ist die private Krankenversicherung für Angestellte sinnvoll?

Pauschal lässt sich nicht sagen, ob die private Krankenversicherung für Angestellte sinnvoll ist. Denn grundsätzlich sind immer individuelle Faktoren zu berücksichtigen. So können junge Menschen mit einem hohen Gehalt durchaus von der PKV profitieren. Denn die Beiträge können günstiger sein, als für die gesetzliche Krankenkasse und der Leistungsumfang sogar besser. Allerdings bleiben die Kosten für die PKV immer von Leistungen und den persönlichen und tariflichen Merkmalen abhängig. Reduziert sich das Gehalt, sinkt der Beitrag zur GKV. Privatversicherte hingegen können nur durch eine Leistungsreduzierung, einen Tarifwechsel oder den Einschluss eines Selbstbehalts die Kosten für ihre Krankenversicherung senken. Somit kann die private Krankenversicherung für Angestellte zur finanziellen Belastung werden.

Meist empfiehlt sich die PKV nur für junge und gesunde Menschen. Denn sie müssen keine teuren Risikozuschläge oder Ausschlüsse fürchten. Da sie auch noch eine lange Versicherungsdauer haben, bleibt ihnen ausreichend Zeit, um Altersrückstellungen zu bilden. Diese Rückstellungen sorgen dafür, dass die Kosten für die private Krankenversicherung immer Alter stabil bleiben beziehungsweise nicht zu sehr ansteigen.

Für Angestellte, die eine große Familie haben oder planen, ist die private Krankenversicherung auch nicht immer sinnvoll. Denn sie müssen für jedes Kind einen eigenen Vertrag mit einem separaten Beitrag abschließen. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet hingegen die Möglichkeit, Kinder bis mindestens zum 18. Lebensjahr kostenlos mitzuversichern. In Erstausbildung oder während der Schulzeit sogar noch länger.

Ob die private Krankenversicherung für Angestellte sinnvoll ist oder nicht, muss somit immer individuell betrachtet werden. Dabei ist nicht nur die aktuelle Lebenssituation zu berücksichtigen. Sondern auch die beruflichen und familiären Zukunftspläne der Verbraucher.

So funktioniert der Wechsel in die private Krankenversicherung für Angestellte

1. Versicherungspflichtgrenze überschreiten

Überschreiten Angestellte vorausschauend in den nächsten zwölf Monaten die Versicherungspflichtgrenze (62.550 Euro, Stand 2020), werden sie von ihrer Krankenkasse schriftlich darüber informiert. Nun müssen sie wählen, ob sie als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung verbleiben oder in die PKV wechseln möchten. Sofern sie einen Wechsel in die private Krankenversicherung anstreben, müssen sie sich innerhalb von zwei Wochen nach Eingang des Schreibens darum bemühen.

2. Voraussetzungen prüfen

Bevor der Wechsel vollzogen wird, sollten die Betroffenen alle Voraussetzungen prüfen. Dabei sollten sie nicht nur darauf achten, dass ihr Gehalt in den nächsten 12 Monaten vorausschauend über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Sondern auch zukünftig die im Regelfall steigende Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt. Denn wenn der Bruttolohn nicht mehr über der Einkommensgrenze liegt, ist die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung vorgesehen. Allerdings können sich Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin von der Versicherungspflicht befreien lassen.

Außerdem müssen die Angestellten prüfen, ob sie gesundheitlich für die PKV infrage kommen. Denn Vorerkrankungen können dazu führen, dass nur der Basistarif möglich ist. Und dessen Leistungen entsprechend lediglich dem Leistungsumfang der GKV. Um die Möglichkeiten zu prüfen, empfiehlt es sich, eine anonyme Risikovorabanfrage zu stellen.

3. Fristgerecht Antrag stellen

Wer die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, kann innerhalb von zwei Wochen nach Mitteilung in die PKV wechseln. Auch danach ist ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung noch möglich, wenn das Gehalt weiterhin über der Jahresarbeitsentgeltgrenze bleibt. Dann allerdings mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten.

Vergleich der privaten Krankenversicherung: So finden Sie die passende Absicherung

Eine private Krankenversicherung für Angestellte steht für umfangreiche und individuelle Leistungen. Auch können Gutverdiener mit einer PKV bares Geld sparen. Doch in allen Fällen lassen sich die Vorzüge der privaten Krankenversicherung nur dann genießen, wenn ein bedarfsgerechter und guter Tarif gefunden wird. Daher ist es bei der Wahl einer PKV besonders wichtig, verschiedene Anbieter und ihre Tarife zu vergleichen. Denn nur so können Verbraucher eine Absicherung finden, die optimal zu ihrem Bedarf passt.

Hinweis auf Versicherung Tarifvergleich

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Eine private Krankenversicherung sollte eine lebenslange Entscheidung sein. Denn ein Anbieterwechsel ist in vielen Fällen mit erheblichen Nachteilen verbunden. Daher sollten Verbraucher bereits von Beginn an einen guten Anbieter und einen leistungsstarken Tarif zu einem angemessenen Preis wählen.

Mit einem PKV Vergleichsrechner lassen sich verschiedene Anbieter und ihre Tarife vergleichen. Zusätzlich können sich die Nutzer kostenlos und unverbindlich durch einen Experten beraten lassen. Dieser ist nicht nur dabei behilflich, eine bedarfsorientierte Absicherung zu finden. Sondern auch unter Berücksichtigung der persönlichen und beruflichen Situation sowie den Zukunftszielen den eigenen Bedarf zunächst zu ermitteln.

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen