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Die steigenden Beiträge der PKV
Bei einer privaten Krankenversicherung sind die Beiträge nicht wie in der gesetzlichen Krankenkasse vom Einkommen der Versicherten abhängig. Stattdessen bemessen die Gesellschaften die Kosten anhand des Leistungsumfangs und einer Risikoberechnung, wie dem Eintrittsalter und Gesundheitszustand der Versicherten. Für Personen mit einem hohen Einkommen hat dieses Vorgehen erhebliche Vorteile. Und auch junge, gesunde Verbraucher können von einer vergleichsweise niedrigen Prämie profitieren.
Allerdings schrecken viele Menschen aufgrund der steigenden Kosten vor einer PKV zurück. Denn gemeinhin gilt die Annahme, die private Krankenversicherung wird im Alter immer teurer. Doch so lässt sich das nicht sagen. Zwar steigen die Beiträge der privaten Krankenversicherung im Laufe der Zeit an, doch liegt das nicht am Alter eines einzelnen. Stattdessen sind mehrere Faktoren für die steigenden Kosten verantwortlich:
- Mit dem medizinischen Fortschritt steigen die Gesundheitskosten
- Die Versicherten werden im Gesamten immer älter
- Der Niedrigzins wirkt sich auch auf die Versicherungsgesellschaften aus
Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Statistik, dass nicht nur die private Krankenversicherung auf diese Einflüsse reagiert. Auch die Kosten für die gesetzliche Krankenabsicherung sind in den letzten Jahren gestiegen. Und während gesetzlich Versicherte im Regelfall nicht auf die zunehmenden Kosten reagieren können, entsteht für Privatversicherte ein Vorteil. Denn sie haben verschiedene Möglichkeiten, ihre PKV-Prämie zu senken. Eine Option stellt der Beitragsentlastungstarif dar.
Der Beitragsentlastungstarif der privaten Krankenversicherung
Aufgrund der genannten Faktoren steigen die Beiträge einer PKV mit zunehmendem Alter an. Doch entsteht dadurch ein Problem: Spätestens mit Rentenbeginn haben viele Verbraucher ein reduziertes Einkommen. Und das kann dazu führen, dass sie im Alter in finanzielle Schwierigkeiten geraten und die Kosten für ihre Krankenversicherung nicht mehr tragen können.
Der Beitragsentlastungstarif der PKV soll Abhilfe schaffen. Dabei wenden die Versicherten über die Vertragslaufzeit hinweg einen Mehrbeitrag auf, um die Kosten für ihre private Krankenversicherung im Alter zu senken. Denn zum vertraglich vereinbarten Beginn (meist bei Rentenbeginn) wird der Monatsbeitrag mit Hilfe der im Voraus geleisteten Zahlungen entlastet.
- Der Beitragsentlastungstarif lässt sich mit einem Spartopf vergleichen. In diesen zahlen die Versicherten Monat für Monat einen bestimmten Betrag ein. Im Alter nutzt die Versicherung dann das Geld in dem Spartopf, um den Beitrag für die PKV zu senken und die Kunden damit zu entlasten.
Das zahlt der Beitragsentlastungstarif
Wie hoch die Beitragsentlastung ausfällt, lässt sich pauschal nicht sagen. Denn der Versicherer kalkuliert den Sparanteil anhand der Höhe der Zahlung, des Eintrittsalters, der Lebenserwartung und der Dauer der Ansparphase. Generell gilt: umso jünger die Versicherten bei Beginn der Zahlung sind, desto höher fällt ihr angespartes Guthaben aus. Und damit auch die Beitragsentlastung im Alter. Allerdings spielen auch die erwirtschafteten Zinsen eine Rolle.
Die maximale Höhe der Beitragsentlastung kann sehr unterschiedlich sein und ist vom Versicherer abhängig. Sie kann höchstens 75 Prozent, aber auch 100 Prozent der aktuellen Prämie betragen.
Dynamische und konstante Entlastung
Versicherer unterscheiden zwischen einer dynamischen und einer konstanten Entlastung. Letzteres sieht vor, dass die monatliche Prämie um einen fixen Betrag reduziert wird. Dieser bleibt dauerhaft gleich, auch wenn der Beitrag erhöht werden sollte.
Bei einer dynamischen Beitragsentlastung steigt die Höhe des Entlastungsbeitrags im Regelfall an. So findet in regelmäßigen Intervallen eine Erhöhung des Reduzierungsbetrags statt. Dieses Vorgehen ist sinnvoll, um Kostensteigerungen durch Inflation oder Beitragserhöhungen auszugleichen.
Das kostet der Beitragsentlastungstarif
Mit einem Beitragsentlastungstarif gehen immer Mehrkosten einher. Und häufig handelt es sich um keinen kleinen Betrag. Denn die Versicherten müssen zunächst einen monatlichen Mehrbeitrag leisten, der dann in dem Spartopf zurückgelegt wird. Wie hoch die Zahlung ausfällt, lässt sich nicht allgemein beantworten. Denn abhängig ist das von dem gewünschten Entlastungsbetrag, der Ansparphase und einigen weiteren Faktoren.
Zusätzlich verlangen die Gesellschaften Gebühren für diesen Zusatzbaustein. Daher muss jeder Privatversicherte prüfen, ob sich die Mehrkosten auch tatsächlich lohnen und in einem angemessenen Verhältnis zu der Ersparnis im Alter steht.
- Es gibt einige wenige Anbieter auf dem Markt, welche die Zahlung nicht als laufenden Beitrag, sondern als Einmalbeitrag
Das sind die Vorteile der Absicherung
Durch den Abschluss einer Beitragsentlastung reduziert sich die Prämie im Alter. Dadurch werden Rentner finanziell entlastet.
In der Regel können die Versicherten selbst entscheiden, wie hoch die Beitragsentlastung sein soll beziehungsweise wie viel sie monatlich dafür aufbringen können.
Die Entlastung des Beitrags muss nicht zwangsweise bei Renteneintritt erfolgen. Versicherte können selbst entscheiden, mit welchem Lebensalter die Prämie reduziert werden soll.
Privatversicherte Arbeitnehmer können von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss zur PKV erhalten. Dieser gilt auf für den Beitragsentlastungstarif.
Die Mehrkosten für die Beitragsentlastung lassen sich zum Teil von der Steuer absetzen.
Das sind die Nachteile der Absicherung
Aufgrund des Niedrigzinses werden die angesparten Beiträge nur gering verzinst.
Wechseln die Versicherten den Anbieter, geht das angesparte Kapital häufig verloren.
Beziehen die Versicherten Leistungen aus dem Beitragsentlastungstarif, müssen sie die Beiträge für diesen Baustein meist weiterhin bezahlen.
Verstirbt die versicherte Person, wird das angesparte Kapital in der Regel nicht ausbezahlt.
Die Privatversicherten müssen jeden Monat einen fixen Betrag für den Zusatzbaustein aufbringen. Das bedeutet eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Ist der Abschluss eines Beitragsentlastungstarifs sinnvoll?
Stiftung Warentest bemängelt bei seinen Untersuchungen, dass die Tarifbedingungen der Beitragsentlastungstarife sehr undurchsichtig sind. Häufig verstehen die Verbraucher nicht, an welche Bedingungen der Tarif geknüpft ist. Das führt dazu, dass viele Versicherte nicht wissen, dass sie mit Leistungsbeginn dennoch den höheren Beitrag für den Zusatzbaustein weiterbezahlen. Demzufolge muss von der Summe der Beitragsentlastung der Mehrbeitrag für den Baustein abgezogen werden. Allerdings können Verbraucher auch keinen Vergleich durchführen, um die Bedingungen anderer Gesellschaften zu prüfen. Denn den Beitragsentlastungstarif können sie nur bei dem Anbieter abschließen, bei dem ihre Krankenvollversicherung besteht.
Ob ein Beitragsentlastungstarif sinnvoll ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. Denn dabei ist die Lebenssituation der Kunden zu berücksichtigen. Wer ein unregelmäßiges Einkommen hat, muss bedenken, dass diese Tarife zu einem zusätzlichen Beitrag und damit zu Mehrkosten führen. Auch lohnt es sich ab einem bestimmten Alter nur noch bedingt, das Geld auf diese Weise anzusparen. Denn die kurze Ansparphase sorgt dafür, dass die Beitragsentlastung entweder sehr gering ausfällt oder die Versicherten hohe Summen für eine annehmbare Prämienreduzierung aufbringen müssen.
Von Vorteil ist allerdings, dass die Beitragsentlastung zuschussfähig ist. Arbeitnehmer, die ihren Arbeitgeberzuschuss noch nicht ganz ausgeschöpft haben, können daher bis zu 50 Prozent der Mehrkosten von ihrem Betrieb bezuschussen lassen.
Alternativen zum Beitragsentlastungstarif
- Zuschuss zur PKV durch die Rentenversicherung
Rentner können von der Rentenversicherung einen Zuschuss zur Krankenabsicherung erhalten (siehe auch: Zuschuss zur PKV für Rentner). Und zwar in der Höhe des Arbeitgeberzuschusses. Um die Zahlung zu erhalten, müssen sie einen Antrag bei der gesetzlichen Rentenkasse stellen.
- Leistungsreduzierung
Der Beitrag zur PKV sinkt im Alter, da mit Rentenbeginn der Mehrbetrag für die Krankentagegeldversicherung entfällt. Zusätzlich können Rentner darüber nachdenken, weitere Leistungen zu reduzieren, um die Kosten zu senken. Beispielsweise Krankenhaustagegeld oder die Unterbringung im Einbettzimmer. Wichtig ist allerdings, dass sie nur Leistungen reduzieren, die sie auch tatsächlich nicht benötigen. Denn ein erneuter Einschluss ist nicht immer möglich und mit einer Gesundheitsprüfung und Wartezeiten verbunden.
- Interner Tarifwechsel
Bei einem internen Tarifwechsel wechseln die Versicherten bei ihrem Anbieter in einen anderen PKV-Tarif. Dadurch entsteht der Vorteil, dass keine Gesundheitsfragen vorgesehen sind und Altersrückstellungen erhalten bleiben. Vorausgesetzt, der neue Tarif sieht gleichwertige oder geringere Leistungen vor.
- Selbst Geld ansparen
Grundsätzlich müssen Verbraucher nicht zwingend einen Beitragsentlastungstarif bei der PKV abschließen. Sie können auch selbst Geld ansparen, das sie im Alter nutzen, um ihre Kosten der PKV zu decken. Das Risiko dabei ist allerdings, dass sie das Kapital möglicherweise für andere Zwecke entfremden. Allerdings bietet dieses Vorgehen auch finanziellen Spielraum und die Möglichkeit, bei Geldknappheit mit der Rücklage zu pausieren.