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Die private Krankenversicherung ist im Alter unbezahlbar – stimmt das wirklich?
Die private Krankenversicherung wird im Alter teurer – gar unbezahlbar. So etwa lautet die allgemeine Annahme zur PKV. Doch vorneweg sei gesagt: Die private Krankenversicherung muss im Alter nicht unbezahlbar sein. Denn wer bereits in jungen Jahren privat versichert war und ausreichend Altersrückstellungen gebildet hat, muss sich bei einem guten Tarif keine Sorgen um steigende PKV Kosten machen. Denn die gebildeten Rücklagen werden dazu verwendet, die Beiträge trotz des steigenden Alters stabil zu halten. Mit einem guten Beitragsentlastungstarif können die Prämien sogar sinken.
Doch Fakt ist auch: Wer erst spät eine private Krankenversicherung abgeschlossen hat oder nur einen geringen Betrag für Altersrückstellungen aufwendet, kann im Rentenalter finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Denn dann werden nur wenige Rücklagen gebildet, die selten ausreichen, um die Beiträge zu stabilisieren.
Das Problem mit den Altersrückstellungen
Altersrückstellungen sind sinnvoll und können die Kosten der privaten Krankenversicherung im Alter reduzieren. Doch nur dann, wenn diese in ausreichender Höhe gebildet wurden. Personen, die erst spät in die PKV eintreten, bilden kaum noch ausreichend Rücklagen. Problematisch ist auch, dass bei einem Anbieterwechsel ein Großteil dieser Altersrückstellungen verloren geht. Wer also wenige Jahre vor dem 60. Lebensjahr noch zu einer anderen Gesellschaft wechselt, riskiert, einen großen Teil der Rückstellungen zu verlieren. Demzufolge können die Verbraucher bei einem Anbieterwechsel zwar zunächst Geld sparen. Doch in den meisten Fällen zahlen sie dafür im Alter einen erheblichen Mehrbeitrag für ihre private Krankenversicherung.
Warum wird die private Krankenversicherung im Alter teurer?
Langfristig steigen die Kosten beider Gesundheitssysteme. Also sowohl in der gesetzlichen als auch in der privaten Krankenversicherung. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Entscheidend sind mitunter die niedrigen Zinsen, Inflation und die steigende Lebenserwartung der Menschen. Auch werden ständig neue Behandlungsmethoden und Medikamente entwickelt, die für zunehmende Kosten im Gesundheitssystem sorgen.
Grundsätzlich wird die private Krankenversicherung für Rentner also nicht teurer, weil sie älter werden und damit ihre persönlichen Gesundheitskosten steigen. Sondern, weil die wirtschaftlichen Einflüsse zunehmen. Denn das Risiko einer einzelnen Person wird bei Vertragsabschluss auf die gesamte Laufzeit kalkuliert. Daher könnten die Beiträge theoretisch konstant bleiben. Würden nicht die Gesamtkosten der Versicherung steigen.
So entwickeln sich die Beiträge zur privaten Krankenversicherung im Alter
Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung können sich im Alter reduzieren. Denn die Gesellschaften sehen einige Punkte vor, die zu einer Beitragsentlastung führen:
- Ab dem Lebensjahr entfällt der Vorsorgezuschlag für die Altersrückstellungen von zehn Prozent
- Ab dem Lebensjahr werden die Altersrückstellungen genutzt, um die Beiträge zu stabilisieren
- Mit Rentenbeginn entfällt der Beitrag für das Krankengeld
- Zusätzlich sorgen Beitragsentlastungstarife zum vereinbarten Beginn für eine zusätzliche Stabilisierung der Beiträge und die Prämie für den Tarif entfällt (sofern abgeschlossen)
Zuschuss durch die Rentenversicherung
Wer eine gesetzliche Altersrente bezieht, kann einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung erhalten. Dieser beträgt 7,3 Prozent der gesetzlichen Rente, maximal die Hälfte des Beitrags. Zusätzlich erhöht die Rentenversicherung ihre Zahlung jährlich um die Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitrages zur GKV. 2020 können Rentenempfänger somit zusätzlich 0,55 Prozent erhalten.
Keinen Zuschuss erhalten die Rentenempfänger zur Pflegeversicherung!
Was kostet eine private Krankenversicherung im Alter?
Wie viel die private Krankenversicherung im Alter kosten wird, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn in erster Linie ist der Beitrag vom Tarif abhängig. Hinzu kommen die Höhe der gebildeten Altersrückstellungen, etwaige Beitragsrückstellungen aus zusätzlichen Tarifen und Ansprüche an Zuschüsse aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Die folgenden Beispiele sollen einen ersten Eindruck bieten, wie viel eine private Krankenversicherung im Alter kosten kann.
Beispiele: Was kostet eine private Krankenversicherung im Alter
- Ein privat versicherter Rentner bezieht eine Altersrente von 1.500 Euro. Sein Beitrag zur privaten Krankenversicherung beträgt 380 Euro monatlich. Die Rentenversicherung gewährt ihm einen Zuschuss von 117,75 Euro (7,3 Prozent und 0,55 Prozent von 1.500 Euro). Somit muss der Rentner monatlich 262,25 Euro für seine Krankenversicherung bezahlen.
- Ein weiterer Rentner bezieht eine Altersrente von 2.000 Euro. Daher erhält er von der Rentenkasse einen Zuschuss von 157 Euro. Seine private Krankenversicherung kostet jedoch nur 300 Euro monatlich. Da die gesetzliche Rentenversicherung maximal 50 Prozent der Kosten übernimmt, reduziert sich sein Zuschuss auf 150 Euro.
- Würde die Krankenversicherung desselben Rentners 500 Euro monatlich kosten, müsste er die Mehrkosten dafür selbst tragen. Da er von der Rentenkasse einen Zuschuss von 157 Euro erhält, muss er 343 Euro für seine PKV bezahlen.
Beiträge senken: So können Rentner die Kosten ihrer PKV reduzieren
Nach Vollendung des 55. Lebensjahres ist eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung kaum möglich. Daher bleibt vielen Rentnern nur die Möglichkeit, die Kosten für ihre private Krankenversicherung im Alter zu senken. Und dafür stehen ihnen verschiedene Vorgehensweisen zur Verfügung. Ob und wie sich diese empfehlen, muss allerdings individuell betrachtet werden.
Der interne Tarifwechsel
Grundsätzlich können Privatversicherte jederzeit innerhalb ihrer Gesellschaft einen Tarifwechsel durchführen. Beispielsweise um in einen leistungsstärkeren Tarif zu wechseln. Doch sehen die Gesellschaften in diesem Fall Gesundheitsfragen vor. Und dies kann dazu führen, dass ein Wechsel aufgrund von Vorerkrankungen nicht möglich ist. Allerdings schreibt der Gesetzgeber vor, dass Privatversicherte das Recht haben, zu erleichterten Bedingungen einen Tarifwechsel bei ihrer Gesellschaft durchzuführen. Nämlich dann, wenn der neue Tarif gleichwertige oder geringere Leistungen vorsieht. Und zwar ohne Gesundheitsprüfung. Dadurch besteht die Möglichkeit, in einen günstigeren Tarif zu wechseln, um die Kosten zu reduzieren. Doch Vorsicht: Dabei sollten keine wichtigen Leistungen gestrichen werden.
Der Sozialtarif
Ein Wechsel in einen Sozialtarif sollte als letzte Möglichkeit betrachtet werden. Denn die Leistungen dieser Tarife entsprechen lediglich dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen. Allerdings ist der Beitrag auch günstiger und auf den Höchstbeitrag zur GKV gedeckelt (735,94 Euro, Stand 2020).
Basistarif
Der Basistarif steht für alle Versicherungsnehmer offen, die nach dem 31.12.2008 eine PKV abgeschlossen haben. Die Besonderheit dieses Tarifs ist, dass er keine Gesundheitsprüfung vorsieht, die zu Leistungsausschlüssen führen kann. Auch müssen Personen, die nach Regelungen des Sozialrechts als bedürftig gelten, maximal die Hälfte des Höchstbeitrags zur GKV für diesen Tarif bezahlen. Allerdings entsprechen die Leistungen des Basistarifs lediglich dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen.
Standardtarif
Der Standardtarif ist für langjährig Privatversicherte vorgesehen. Diesen Tarif können Personen beanspruchen, die vor 2009 bereits privat krankenversichert werden. Auch die Leistungen des Standardtarifs orientieren sich an den gesetzlichen Krankenkassenleistungen. Doch ist auch in diesem Fall der Beitrag auf den Höchstbeitrag zur GKV gedeckelt. Außerdem können Versicherte einen Teil ihrer Altersrückstellungen auflösen, um die Prämie zu senken.
Selbstbeteiligung erhöhen
Wer nur selten seine private Krankenversicherung beansprucht kann darüber nachdenken, die Selbstbeteiligung zur PKV zu erhöhen. In diesem Fall zahlen die Versicherten einen Teil ihrer Krankheitskosten selbst. Dafür reduziert sich der Beitrag. Doch ist dieses Vorgehen nicht immer ratsam. Denn mit dem Alter steigt das Risiko zu erkranken. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Beitragsersparnis in einem angemessenen Verhältnis zum Selbstbehalt steht.
Leistungen reduzieren oder ausschließen
Um die Kosten einer privaten Krankenversicherung zu reduzieren, besteht auch die Möglichkeit, Leistungen zu reduzieren oder auszuschließen. Doch sollten Privatversicherte nur Leistungsbausteine ausschließen, die sie nicht benötigen. Wer beispielsweise keinen Wert auf ein Ein- oder Zweibettzimmer bei Klinikaufenthalten legt, kann diese Leistung aus dem Vertrag streichen. Dann allerdings erfolgt die Unterbringung im Mehrbettzimmer.
Ist die Rückkehr in die GKV eine Option für Rentner?
Der Gesetzgeber möchte verhindern, dass Verbraucher in jungen Jahren von den Leistungen der PKV profitieren und im höheren Alter in die GKV zurückkehren. Daher schließt der Staat die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ab dem 55. Lebensjahr aus. Doch jede Regel hat auch ihre Ausnahme:
- In die GKV zurückkehren können Rentner, die während der zweiten Hälfte ihres Arbeitslebens mindestens 90 Prozent der Zeit in der Krankenkasse versichert waren.
Zusätzlich dürfen seit 2017 die Zeiten der Kindererziehung einberechnet werden. Somit sind pro Kind weitere drei Jahre berücksichtigungsfähig.
Ein Beispiel:
Ein Versicherter möchte mit 65 Jahren in Rente gehen. Da er mit 18 Jahren in das Berufsleben gestartet ist, begann mit 41 ½ die zweite Hälfte seiner Arbeitszeit. Er muss also ab diesem Zeitpunkt mindestens zu 90 Prozent (21,15 Jahre) gesetzlich krankenversichert gewesen sein.
Frühzeitig für das Alter vorsorgen: So wird die PKV bezahlbar
Wer verhindern möchte, dass die private Krankenversicherung im Alter zu finanziellen Problemen führt oder gar unbezahlbar wird, sollte frühzeitig vorsorgen. Eine regelmäßige Überprüfung des Tarifs wie auch das Bilden finanzieller Rücklagen sind dabei zwei entscheidende Faktoren.
Rücklagen bilden
In jungen Jahren sollten Verbraucher Beitragsentlastungstarife nutzen. Dabei zahlen sie monatlich einen festen Betrag in einen Tarif ein. Das Kapital wird im Alter dann genutzt, um die Beiträge zu senken. Der Vorteil bei diesen Tarifen ist, dass der Beginn der Auszahlung beziehungsweise die Stabilisierung der Beiträge selbst festgelegt werden kann. Alternativ dazu können Privatversicherte ihr Geld auch auf einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto ansparen. Allerdings müssen sie sicherstellen, dass sie den Betrag nicht für andere Belangen nutzen.
Tarif und Bedarf regelmäßig prüfen
Es ist ratsam, regelmäßig den bestehenden Tarif zu überprüfen. Dabei ist darauf zu achten, ob die inkludierten Leistungen noch dem Bedarf entsprechen und wie sich die Beiträge entwickelt haben. Zunehmend steigende Beiträge sind ein Indiz dafür, dass der Tarif viele Abgänge gesunder Versicherter verzeichnet. Dies führt zur Risikoentmischung. Bei ständigen, starken Erhöhungen kann ein interner Tarifwechsel in Betracht gezogen werden.
Eine gute Gesellschaft wählen
Bereits bei Vertragsabschluss müssen Verbraucher bei der PKV so einiges beachten. Um die Kosten für die private Krankenversicherung auch im Alter bezahlen zu können, ist ein besonderes Augenmerk auf den Anbieter zu legen. Zwar lässt sich die wirtschaftliche Entwicklung nicht voraussagen, doch können einige Faktoren einen positiven Verlauf begünstigen. Zum Beispiel, wenn die Gesellschaft in den letzten Jahren viele neue Versicherte verzeichnete. Denn viele Beitragszahler stabilisieren die Beiträge. Außerdem sind deutlich mehr Neuzugänge als Abgänge meist ein Indiz für eine hohe Kundenzufriedenheit.
Finanziell vorsorgen
Um die private Krankenversicherung im Alter bezahlen zu können, müssen die finanziellen Mittel vorhanden sein. Nicht nur Privatversicherte, alle Verbraucher sollten frühzeitig für ihr Alter vorsorgen. Dabei sollten sie sich nicht nur auf die Rentenkasse verlassen. Sondern auch mit einer privaten Altersvorsorge für ihren Ruhestand sparen.