Kann man einen laufenden Kredit mit einer Restschuldversicherung umschulden?

Kann man einen laufenden Kredit mit einer Restschuldversicherung umschulden?

Das Leben steckt voller Überraschungen und manchmal betreffen sie auch die finanzielle Situation. So können beispielsweise eine Bonuszahlung, eine Gehaltserhöhung, ein Erbe oder ein neuer Job die eigene Finanzlage wesentlich verbessern. Das sind optimale Voraussetzungen, um einen oder mehrere Kredite abzulösen. Diese Umschuldung bietet die Möglichkeit, Verpflichtungen ganz oder teilweise loszuwerden, um Geld zu sparen.

Aber selbst wenn keine plötzliche finanzielle Verbesserung in Aussicht ist, sollten laufende Kredite regelmäßig überprüft werden. Denn wer zu einem günstigeren Kredit umschuldet, kann bei gleicher monatlicher Rate höher tilgen – und ist so schneller schuldenfrei.     

Auch Kredite mit Restschuldversicherung können früher als vereinbart beispielsweise mit einem neuen, zinsgünstigeren Umschuldungskredit bei creditSUN zurückgezahlt werden. In einem solchen Fall gilt das Sonderkündigungsrecht, da mit vollständiger Kreditrückzahlung die Versicherung wegfällt.

Wieso wird eine Restschuldversicherung beim Kredit abgeschlossen?

Eine Restschuldversicherung verhindert plötzliche Ratenzahlungsausfälle beispielsweise bei Arbeitslosigkeit, Krankheit, Tod, Scheidung, Arbeitsunfähigkeit oder Unfall. Eine derartige Versicherung bietet besondere Sicherheit für lang laufende Kredite.

Beim Abschluss eines Kreditvertrages ist die Restschuldversicherung freiwillig. | Pixabay © Raten-Kauf CCO Public Domain

Da eine Restschuldversicherung in der Regel freiwillig ist, werden keine Zusatzkosten auf den Effektivzins, sondern auf die Kreditsumme angerechnet. Allerdings sollten bei den Konditionen bzw. Versicherungsleistungen auf vertraglich vereinbarte Warte- und Karenzzeiten, Bedingungen sowie Einschränkungen geachtet werden.

Eine Restschuldversicherung ist stets eine Absicherung für den Kreditnehmer und eine spezielle Variante der Risikolebensversicherung. Mit einem Abschluss dieser Versicherung, ist der Kreditnehmer gegen plötzliche Lebensrisiken abgesichert. Sobald ein Versicherungsfall eintritt (beispielsweise Tod oder Arbeitslosigkeit) ist die Bank die begünstigte Person, weil die Restschuldversicherung die weitere Kreditratenzahlung übernimmt und so einen Zahlungsausfall für die Bank verhindert.

Zwar ist die Restschuldversicherung freiwillig, allerdings wird sie von den Bankinstituten als zusätzliche Sicherheit betrachtet. 

Welche Zusatzkosten entstehen bei der Restschuldversicherung?

Die Kosten für eine Restschuldversicherung sind in der Regel von verschiedenen Faktoren abhängig und zwar von

  • der Kreditsumme
  • der Vertragslaufzeit
  • des Leistungsumfangs inklusive Nebenleistungen
  • des Alter des Kreditnehmers
  • der Bonität des Kreditnehmers bzw. Versicherten

Im Allgemeinen ist es so, dass eine Restschuldversicherung die Kreditkosten erhöht und Kosten zwischen 10 und 20 Prozent der Kreditsumme kostet. Wer einen Kredit in Höhe von 10.000 Euro aufnimmt, zahlt somit ca. 1.000 bis 2.000 Euro für die Versicherung.

Jeder Kreditnehmer sollte vor Abschluss einer Restschuldversicherung sorgfältig prüfen, in welchem Verhältnis die tatsächlichen Kosten zur Kreditsumme stehen: Je länger die Vertragslaufzeit und je höher der Nettodarlehensbetrag des Kredites ist, umso akzeptabler sind die Kosten.

Wichtig: Da die Versicherungsbeiträge vom Kreditnehmer ab Vertragsbeginn zu entrichten sind (die Beiträge werden zur Kreditsumme berechnet), erhöht sich somit auch die Kreditsumme.

Was passiert mit der Restschuldversicherung, wenn der Kredit umgeschuldet wird?

Wenn die Zinsen seit der Kreditaufnahme gesunken sind und die Raten mit einer Umschuldung günstiger werden, dann kann dies auch als Gelegenheit genutzt werden, um sich von einer Restschuldversicherung zu lösen. Denn wenn ein Kredit umgeschuldet oder vorzeitig getilgt wird, kann der Kreditnehmer das sofortige Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen, da der Zweck der Versicherung entfällt. Außerdem kann er von der Versicherung die Rückzahlung der anteiligen Prämien verlangen.

Besteht dennoch der Kreditvertrag, muss der Kreditnehmer bzw. der Versicherte die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist beachten – grundsätzlich sind es zwei Wochen zum Monatsende. Aber auch bei einer ordentlichen Kreditkündigung muss die Versicherung einen Teil der Prämien zurückerstatten.

Risikolebensversicherung bei der Baufinanzierung

Etwas anders verhält sich die Risikolebensversicherung bei einer Baufinanzierung. Da nur selten genügend Eigenkapital zur Verfügung steht, wenn man eine Immobilie kaufen oder ein Haus bauen möchte, wird in der Regel ein Kredit aufgenommen. In diesem Fall ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll, da sie im Todesfall die Hinterbliebenen vor finanziellen Schwierigkeiten schützt.

Bei einem Immobilienerwerb oder einem Hausbau ist eine Risikolebensversicherung vor allem dann sinnvoll, wenn ein Partner den Kredit nicht allein abbezahlen kann. Bei einem Todesfall kann die Familie oder der hinterbliebene Partner Dank der Versicherungssumme den Kredit weiter abzahlen.

Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist zwar keine Pflicht, jedoch äußerst sinnvoll. Im Übrigen kann die kreditgebende Bank eine Absicherung des Kredits verlangen, wenn beispielsweise die Baufinanzierung hauptsächlich bei einem Familienmitglied (meistens dem Hauptverdiener) liegt.

Für den Kauf einer Immobilie oder für den Bau eines Hauses eignet sich als Schutz für die Familie eine Risikolebensversicherung. | Pixabay © anncapictures CCO Public Domain

Wann ist eine Restschuldversicherung bei einem Kredit sinnvoll?

Eine Restschuldversicherung ist immer dann sinnvoll, wenn Kredite über einen sehr langen Zeitraum laufen und die Kreditsumme sehr hoch ist. Das trifft meistens bei größeren Baufinanzierungen zu. Denn wenn diese eine Laufzeit über mehrere Jahrzehnte haben, ist es durchaus vernünftig, sich gegen bestimmte Risiken abzusichern. Mit einer Restschuldversicherung sind bei einer Kreditsumme von mehreren hunderttausend Euro die Ratenzahlungen gewährleistet – selbst dann, wenn der Hauptverdiener einer Familie arbeitsunfähig wird oder stirbt.

Außerdem ist bei einer nicht ausreichenden Bonität des Kreditnehmers eine derartige Versicherung eine Sicherheit für die Bank. Ohne Restschuldversicherung könnte es eventuell zu keiner Kreditzusage kommen. Aber auch dann sollte überlegt werden, ob die Kosten dieser Versicherung im richtigen Verhältnis zur Finanzierung stehen.

Fazit

Wer sich für einen Kleinkredit entscheidet, sollte auf den Abschluss einer Restschuldversicherung lieber verzichten. Um seine Hinterbliebenen bzw. die Familie im Todesfall abzusichern, eignet sich besser eine Risikolebensversicherung.

Um von günstigeren Zinsen und monatlich niedrigeren Raten zu profitieren, ist eine Umschuldung eines oder mehrerer Kredite empfehlenswert. Gleichzeitig kann man sich von der eventuell abgeschlossenen Restschuldversicherung lösen und Geld sparen. 

Restschuldversicherung oder/ und Risikolebensversicherung – es sollte immer gut überlegt werden, ob und welche Absicherung man wählt. Entscheidend sind neben der Kreditsumme und Höhe der Baufinanzierung auch immer die Zusatzkosten, die anfallen und geleistet werden müssen.

Tobias Friedrich

Über Tobias Friedrich

Tobias Friedrich, 37, begann seine Karriere mit einem Maschinenbaustudium und arbeitete bei einem Automobilhersteller in Stuttgart. Nach einer Umschulung in der Versicherungsbranche ist er seit Januar 2021 geprüfter Fachmann für Versicherungsvermittlung. Er bildet sich ständig weiter und schreibt fundierte Versicherungsfachtexte für Versicherungsriese.de. Seine technische Expertise und analytischen Fähigkeiten machen ihn zu einem kompetenten Ansprechpartner in der Versicherungswelt.

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