Die 7 wichtigsten Versicherungen rund um Haus und Garten
Wer ein eigenes Grundstück oder eine Wohnimmobilie besitzt, muss sich auch mit Versicherungsfragen auseinandersetzen. Ansonsten drohen gegebenenfalls hohe Verluste, falls es beispielsweise zu einem Brand kommt. Ebenso sind Haftungsfälle möglich, die unter Umständen existenzbedrohend sein können.
Aber auch Mieter können sich durch die richtigen Versicherungen gegen zahlreiche Risiken wie Überspannungsschäden oder Rechtsstreitigkeiten mit dem Vermieter absichern. Versicherungen sind daher für alle Volljährigen mit eigenem Haushalt ein zentrales Thema. Die gute Nachricht lautet: Wer sich einmal Zeit genommen und einen umfassenden Versicherungsschutz hergestellt hat, kann über viele Jahre hinweg sorglos leben, ohne erneut viel Aufwand betreiben zu müssen. Es handelt sich somit um eine zeitliche sowie finanzielle Investition, die sich lohnt.
Diese Versicherungen sollte jeder haben
Egal, ob jemand zur Miete oder in Eigentum wohnt, gibt es Versicherungen, die unbedingt abgeschlossen werden sollten. Zusätzliche Policen können je nach Einzelfall sinnvoll sein:
Privathaftpflichtversicherung
Die private Haftpflichtversicherung gilt als eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt. Das gilt auch, aber längst nicht nur, im Wohnumfeld. Schließlich kann es dort jederzeit zu Personen- oder Sachschäden kommen. Schnell befinden sich diese in einer Höhe, die nicht mehr vom Ersparten bezahlt werden kann und somit große finanzielle Schwierigkeiten bedeutet – gegebenenfalls sogar die Privatinsolvenz.
Jeder, der mit einer Immobilie in Berührung kommt, sollte daher eine Haftpflichtversicherung haben. Das gilt für die Bewohner, die Eigentümer, aber auch Umzugshelfer, Putzhilfen und andere private oder gewerbliche Helfer.
Zudem schützt die Privathaftpflichtversicherung noch in vielen weiteren Lebensbereichen vor den finanziellen Folgen bei Unfällen oder Schäden, sofern diese nicht mutwillig verursacht wurden. Gemessen an den vergleichsweise niedrigen Versicherungsbeiträgen und der Möglichkeit zur Familienverischerung, handelt es sich somit um eine kleine Investition mit großer Wirkung.
Rechtsschutzversicherung
Ein Streit zwischen Vermietern und Mietern, mit Nachbarn oder anderen Personen lässt sich niemals mit Sicherheit ausschließen und schnell landen die Betroffenen damit vor Gericht. Eine Rechtsschutzversicherung ist deshalb für jeden Menschen sinnvoll und sie sollte unbedingt einen Mieter- oder Vermieterschutz einschließen – je nach individueller Lebenssituation.
Sie springt ein, wenn eine Streitigkeit nicht selbständig beigelegt werden kann und somit ein Anwalt konsultiert oder ein Gerichtsverfahren eröffnet wird. Schnell entstehen dann nämlich Kosten im drei- bis vierstelligen Bereich, die durch eine Rechtsschutzversicherung übernommen werden, abzüglich der Selbstbeteiligung.
Eine eventuelle Strafe wie ein Bußgeld gehört hingegen nicht dazu, sprich die Police übernimmt lediglich die Anwalts- und Gerichtskosten. Das gilt für die eigenen Kosten und jene des Gegenübers, denn der Verlierer des Gerichtsfahrens muss diese häufig tragen, wodurch ein zusätzliches Kostenrisiko entsteht. Aus diesem Grund schrecken viele Menschen ohne Rechtsschutzversicherung davor zurück, sich bei Streitigkeiten auf dem Rechtsweg zu wehren und dadurch für Gerechtigkeit zu sorgen. Im Extremfall führt das sogar zum Verlust des Mietobjekts oder zu großen finanziellen Schäden. Eine Rechtsschutzversicherung ist daher eine wichtige Absicherung, die bei den Finanzen sowie den Nerven zu mehr Sorgenfreiheit führt.
Hausratversicherung
Auch eine Hausratversicherung wird dringend empfohlen, unabhängig von der Wohnsituation. Sie ersetzt persönliches Eigentum wie Mobiliar oder Elektrogeräte, falls es zu Beschädigungen oder einem Verlust kommt. Das gilt in der Regel bei Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus.
Allerdings ist es wichtig, vor dem Abschluss einen Blick in den Versicherungsvertrag zu werfen und zu prüfen, was versichert ist, bis zu welcher Höhe und unter welchen Umständen. Diesbezüglich kann es nämlich große Unterschiede zwischen den Policen geben. Auch Wertsachen sind oft vom Versicherungsschutz ausgeschlossen oder er muss speziell dafür abgeschlossen werden, beispielsweise mit einer höheren Versicherungssumme.
Dann gelten manchmal strenge Regeln, wie die Wertsachen aufbewahrt werden müssen, damit der Schutz nicht erlischt. Da die Hausratversicherung vergleichsweise günstig ist, lohnt sie sich im Regelfall für alle Menschen mit eigenem Haushalt und sie wird bestenfalls noch durch die Elementarschadenversicherung ergänzt. Policen perfekt an die persönliche Situation anzupassen, ist daher stets ein wichtiger Rat, um nicht für überflüssige Bausteine zu bezahlen, aber trotzdem alle notwendigen Leistungen im Schadensfall zu erhalten.
Elementarschadenversicherung
Es gibt einige Szenarien, die nicht über die Hausratversicherung abgedeckt sind, aber zu Schäden oder dem vollständigen Verlust von Privateigentum in den Wohnräumen führen können. Dazu zählen in erster Linie Naturgefahren wie Überschwemmungen, Sturzfluten, Lawinen, Schneedruck oder Erdsenkung – um nur einige von vielen Möglichkeiten zu nennen. Sie sind zwar unwahrscheinlich, können aber niemals ausgeschlossen werden und verursachen im Fall der Fälle hohe Kosten. Gegebenenfalls muss die gesamte Wohnungseinrichtung sowie der Privatbesitz ersetzt werden.
Die Elementarschadenversicherung ist deshalb essentiell, aber in Deutschland leider noch kaum verbreitet. Dabei lässt sie sich oft für wenige Euro mehr pro Jahr als Erweiterung der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung abschließen – und so bleibt die Selbstbeteiligung das einzige sowie ein überschaubares finanzielles Risiko bei Naturgefahren.
Weitere wichtige Policen speziell für Eigentümer
Die bisher vorgestellten Versicherungen sind sowohl für Mieter als auch für Eigentümer empfehlenswert. Es gibt aber noch zusätzliche Policen, die für Besitzer oder Vermieter von Wohneigentum relevant sind und den Versicherungsschutz ergänzen sollten:
Wohngebäudeversicherung
Jeder Eigentümer braucht eine Wohngebäudeversicherung, um sich gegen potenzielle Sachschäden finanziell abzusichern. Sie schließt nicht nur das Inventar ein, wie die Hausratversicherung, sondern das gesamte Gebäude inklusive Grundstück.
Werden diese teilweise beschädigt oder sogar vollständig zerstört, so zahlt die Wohngebäudeversicherung einen entsprechenden Schadensersatz aus. Das gilt auch, wenn der Schaden nicht (nur) durch die Naturgefahr selbst entstanden ist, sondern beispielsweise durch Löschwasser und Ruß nach einem Brand.
Neben Risiken durch die Natur können außerdem geplatzte Wasserrohre und ihre Folgeschäden, Schäden durch Wasserbetten oder ähnliche Fälle integriert werden. Erneut lohnt sich daher ein genauer Blick auf die Versicherungsbedingungen, um sie optimal an den Einzelfall anzupassen.
Gartenversicherung
Wenn der Garten zum Wohngrundstück gehört, wird er über die Wohngebäude- oder Hausratversicherung mitversichert. Handelt es sich hingegen um einen Garten abseits des Wohngrundstücks, beispielsweise um einen Schrebergarten, so ist eine zusätzliche Gartenversicherung wichtig. Diese muss an das jeweilige Grundstück angepasst werden.
Wenn es beispielsweise mit einem Gartenhaus bestückt ist, so sollte dieses unbedingt mitversichert werden. Wer also plant, ein solches zu bauen, muss neben rechtlichen Fragen auch den Versicherungsbedarf berücksichtigen. Falls darin wertvolle Gegenstände wie ein teurer Rasenmäher gelagert werden, ist zudem eine höhere Versicherungssumme notwendig.
Auch spezielle Kleingarten- oder Laubenversicherungen können je nach Einzelfall sinnvoll sein. Zudem gilt für Mieter, die ein Objekt mit Garten mieten, dass sie sich über ihren Versicherungsbedarf informieren und den Garten bei Bedarf mitversichern sollten – falls nicht bereits über den Eigentümer geschehen.
Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
Natürlich braucht auch jeder Immobilileneigentümer eine Privathaftpflichtversicherung. Zusätzlich ist jedoch eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht notwendig, falls es auf dem eigenen Besitz zu Schäden an Personen oder Sachen kommt. Dann ist nämlich der Eigentümer für eventuellen Schadensersatz zuständig und dieser kann seine finanziellen Möglichkeiten übersteigen.
Wird die Immobilie hingegen selbst bewohnt, so sind entsprechende Schäden oft schon durch die Privathaftpflichtversicherung abgedeckt. Das gilt es erneut im Einzelfall zu prüfen, um mit minimalen Kosten den maximalen Versicherungsschutz zu erreichen.
Fazit
Beim Versicherungsschutz darf nicht an der falschen Stelle gespart werden. Das gilt auch rund um eigene oder angemietete Immobilien. Die gute Nachricht lautet, dass einige der Policen steuerlich geltend gemacht werden können. Zudem muss der Aufwand, einen optimalen Versicherungsschutz herzustellen, nur einmal getrieben werden.
Daraufhin reicht es aus, ihn in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und anzupassen. Das gilt vor allem nach größeren Veränderungen der Lebenssituation oder etwa einmal pro Jahr, um die Anbieter mit den besten Preisen zu finden und dadurch zusätzliches Geld zu sparen. Belohnt werden Mieter und Eigentümer für diesen Aufwand mit einem angenehmen Gefühl der Sicherheit, dass selbst bei den schlimmsten Szenarien wie Naturkatastrophen oder Unfällen von Dritten in den eigenen vier Wänden zumindest kein finanzieller Schaden eintritt.