Die Rentenlücke schließen

Rentenlücke schließen – Versicherungen, Aktien, Immobilien

Ein Großteil der Menschen in Deutschland ist davon überzeugt, dass sehr viele Menschen von einer Rentenlücke betroffen sein werden und fast die Hälfte der Deutschen zweifelt daran, den gewohnten Lebensstandard im Alter halten zu können. Dennoch ist die private Altersvorsorge für viele ein Thema, das sie vor sich herschieben oder komplett ausblenden. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich für das Alter abzusichern und je früher man mit der privaten Altersvorsorge beginnt, desto besser. Wir stellen im Folgenden drei wichtige Säulen für die private Altersvorsorge vor, die einzeln oder in Kombination ein gutes Leben auch nach der Berufstätigkeit sichern können.

Das Schließen der Rentenlücke rechtzeitig vorbereiten
Es ist eine gute Idee, schon frühzeitig damit zu beginnen, Geld für die Rente zurückzulegen. Auf diese Weise kann ohne eine besonders hohe monatliche Belastung die Altersvorsorge wachsen.

Was bedeutet „Rentenlücke“?

Alt werden wollen wohl die allermeisten. Doch um die Vorsorge für die Zeit nach dem Berufsleben kümmern sich längst nicht alle. Dabei ist hinlänglich bekannt, dass die staatliche Rente den wenigsten Menschen in Deutschland ein wirklich gutes Leben im Alter ermöglichen wird. Schuld daran ist vor allem die Rentenlücke. Diese bezieht sich auf die Differenz aus dem Einkommen, das ein Mensch während seines Berufslebens verdient und der Rente, die ihm vom Staat während des Ruhestandes zusteht.

Die Höhe der Rentenlücke – auch Versorgungslücke genannt – ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Die beiden wichtigsten Faktoren sind die gesammelten Rentenpunkte sowie die zu erwartende Inflation. In Deutschland hängt die Höhe der gesetzlichen Rente von den eingezahlten Beiträgen und den Rentenpunkten ab. Wer während seines Arbeitslebens nur ein geringes Einkommen hatte, Phasen der Arbeitslosigkeit durchlebt hat oder in Teilzeit gearbeitet hat, wird eine entsprechend niedrige Rente erhalten. Darüber hinaus kann die Inflation dazu führen, dass die Kaufkraft der Rente mit der Zeit abnimmt. Wird von Seiten des Staates nicht für eine entsprechende Anpassung gesorgt, wird die Rentenlücke größer.

Um einschätzen zu können, welche Maßnahmen man für eine gute Altersvorsorge privat ergreifen sollte, ist es wichtig, die persönliche Rentenlücke zu kennen und zu berechnen.

Als Faustregel gilt, dass 80 Prozent des Nettolohnes für ein gutes Leben im Alter ausreichend sind. Die Differenz zwischen den 80 Prozent vom Nettolohn und der gesetzlichen Rente sollte privat angespart werden.

clever vorsorgen
Wer clever vorsorgt, kann auch im Alter optimistisch in die Zukunft blicken.

Drei Wege, ein Ziel: ein gutes Leben im Alter

Es gibt unterschiedliche Mittel und Finanzprodukte, mit deren Hilfe man die Rentenlücke schließen kann. Die gängigsten Wege zu einer guten Altersvorsorge sind Versicherungen, Aktien und Fonds sowie die Investition in Immobilien. Welcher Weg für wen der richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist individuell zu entscheiden. Oft ist auch eine Kombination verschiedener Anlagemöglichkeiten eine gute Idee. In jedem Fall gilt: Je früher man sich darum kümmert, die Versorgungslücke zu schließen, desto geringer kann die Höhe der monatlichen Belastung ausfallen. Schon für Menschen in der Ausbildung und Berufseinsteiger lohnt es sich, jeden Monat einen kleinen Betrag in die private Altersvorsorge zu investieren, um später nicht ins Schwimmen zu geraten.

Versicherungen als private Altersvorsorge

Ein beliebtes Mittel, um die Rentenlücke zu schließen, sind Versicherungen. Welche Versicherung die richtige ist, hängt von individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen, finanziellen Möglichkeiten und der persönlichen Risikotoleranz ab. In den meisten Fällen ist eine professionelle Beratung hilfreich, um das ideale Vorsorgeprodukt zu finden. Grundsätzlich sind für die private Altersvorsorge folgende Versicherungen relevant:

  • Private Rentenversicherung: Die private Rentenversicherung zahlt ähnlich der gesetzlichen Rentenversicherung ab einem bestimmten Zeitpunkt regelmäßig Beträge aus – es gibt auch Verträge, die eine einmalige Kapitalausschüttung ermöglichen. Zu unterscheiden sind kapitalbildende und fondsgebundene Rentenversicherungen.
  • Riesterrente und Rürup: Die Riesterrente gehört zu den privaten Rentenversicherungen, ist jedoch staatlich gefördert und ermöglicht es, von staatlichen Zulagen zu profitieren. Es gibt unterschiedliche Arten von Riester-Verträgen wie die klassische Rentenversicherung und Wohn-Riester. Allerdings haben Selbstständige, die nicht rentenversicherungspflichtig sind, in der Regel keinen Anspruch auf die Riester-Förderung. Für sie kann die Rürup-Rente eine Alternative sein, denn diese Rentenversicherung verschafft vor allem Steuervorteile.
  • Betriebsrente: Die betriebliche Altersvorsorge wird vom Arbeitgeber bezuschusst. Es gibt verschiedene Formen der Betriebsrente wie die Direktzusage, Pensionskasse oder Pensionsfonds. Die Beiträge können vom Bruttogehalt abgezogen werden, was zu Steuervorteilen führt, allerdings auch den Nachteil mit sich bringt, dass auf diese Weise die Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung und damit die Ansprüche auf diese entsprechend sinken.
  • Lebensversicherung: Auch eine kapitalbildende Lebensversicherung kann zum Bestandteil der privaten Altersvorsorge werden, denn neben dem Todesfallschutz für die Familie beinhaltet sie die Option der Kapitalbildung. Die Auszahlung kann als Einmalzahlung oder als monatlicher Zuschuss erfolgen.

Aktien und Fonds als flexible Vorsorgemöglichkeit

Neben den Versicherungen als „Klassiker“ der privaten Altersvorsorge werden auch Aktien und Fonds für die private Vorsorge immer beliebter. Einer der Vorteile ist, dass man im Idealfall schon mit kleinen Beträgen einiges erreichen kann. Damit sind Aktien und Fonds eine gute Option, um möglichst früh mit der Altersvorsorge zu beginnen. Darüber hinaus können diese Anlagemöglichkeiten meist flexibler gehändelt werden als Versicherungen. Wer beispielsweise schon in jungen Jahren beginnt, in einen Fonds zu investieren, hat auf dem Weg zur Rente immer die Möglichkeit, das Geld auch wieder herauszuziehen und anderweitig zu investieren und es beispielsweise als Eigenkapital für eine Immobilie zu nutzen.

Ob man lieber Aktien oder Fonds nutzt, hängt zunächst davon ab, wie gut man sich auf dem Markt auskennt. Mit dem richtigen Knowhow können Aktien die bessere Rendite erzielen. Fonds – vor allem ETFs – sind der bequemere Weg. Zudem kann man ihre Zusammensetzung derart wählen, dass man bei Marktschwankungen nicht gleich die Nerven verlieren muss.

Immobilien – mietfrei Wohnen im Alter

Eine Form der Altersvorsorge, die man bereits vor dem Renteneintritt genießen kann, ist das eigene Haus bzw. die eigene Wohnung. Bei dieser Investition als Altersvorsorge ist es wichtig, dass eine Finanzierung gewählt wird, die dafür sorgt, dass die Immobilie bis zum Renteneintritt abbezahlt ist. Zudem sollte rechtzeitig ein Betrag für anfallende Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen angespart werden, um im Alter miet- und sorgenfrei in den eigenen vier Wänden leben zu können.

Auch, wenn eine Immobilie nicht selbst bewohnt wird, kann sie sich als Altersvorsorge lohnen. Wer beispielsweise ein Appartement kauft und vermietet, kann mit den Mieteinnahmen zunächst die Immobilie abbezahlen und hat diese dann im Rentenalter abzüglich Reparatur- und Instandhaltungskosten zur freien Verfügung.

Tobias Friedrich

Über Tobias Friedrich

Tobias Friedrich, 37, begann seine Karriere mit einem Maschinenbaustudium und arbeitete bei einem Automobilhersteller in Stuttgart. Nach einer Umschulung in der Versicherungsbranche ist er seit Januar 2021 geprüfter Fachmann für Versicherungsvermittlung. Er bildet sich ständig weiter und schreibt fundierte Versicherungsfachtexte für Versicherungsriese.de. Seine technische Expertise und analytischen Fähigkeiten machen ihn zu einem kompetenten Ansprechpartner in der Versicherungswelt.

Hinterlassen Sie einen Kommentar