Gartensauna richtig absichern: Was Sie bei der Versicherung beachten sollten
Bevor eine Sauna im eigenen Garten aufgebaut wird, lohnt sich ein Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen. Grundsätzlich gehört ein fest installiertes Saunahaus zu den sogenannten Nebengebäuden auf einem Grundstück. Damit es in den Versicherungsschutz aufgenommen werden kann, muss es in der Regel auf demselben Grundstück wie das Wohnhaus stehen. Außerdem fordern Versicherer meist, dass die Sauna massiv gebaut ist oder über ein stabiles Fundament verfügt. Provisorische Bauten oder transportable Varianten sind oft nur eingeschränkt oder gar nicht abgesichert.
Welche Versicherungen greifen können
Die wichtigste Absicherung ist in vielen Fällen die Wohngebäudeversicherung. Sie deckt Schäden an allen festen Gebäudeteilen ab, die mit dem Wohnhaus verbunden oder auf demselben Grundstück errichtet sind. Dazu zählen nicht nur Garagen oder Gartenhäuser, sondern auch eine fest installierte Gartensauna. Versichert sind typischerweise Risiken wie Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Wer eine Sauna mit Ofen betreibt, sollte besonders auf die Feuerklausel achten. Hier verlangen Versicherer oft zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie den Einbau von Rauchmeldern oder eine spezielle Feuerstätte-Abnahme durch den Schornsteinfeger.
Ergänzend kann eine Hausratversicherung greifen, wenn Einrichtungsgegenstände oder technische Ausstattung in der Sauna beschädigt oder gestohlen werden. Dazu gehören etwa Saunabänke, Beleuchtung oder Musikanlagen. Wichtig: Diese Gegenstände müssen als bewegliche Sachen definiert sein, sonst fallen sie unter die Wohngebäudeversicherung.
Brandgefahr und Sicherheitsauflagen
Eine Sauna stellt ein erhöhtes Risiko dar, weil hohe Temperaturen und offene Heizsysteme genutzt werden. Viele Versicherer verlangen daher, dass elektrische Installationen von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Eigenbau-Lösungen ohne Nachweis können im Schadensfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen. Auch der Abstand zu brennbaren Materialien im Garten spielt eine Rolle. Wird ein Mindestabstand zu Holzzäunen, Büschen oder Nachbargebäuden nicht eingehalten, kann die Versicherung die Regulierung verweigern.
Sinnvoll ist es außerdem, Feuerschutzvorkehrungen zu treffen. Dazu zählen ein Pulverlöscher in Reichweite, feuerfeste Materialien für Boden und Wände sowie eine regelmäßige Wartung des Ofens. Manche Versicherer bieten sogar Rabatte, wenn dokumentiert wird, dass alle vorgeschriebenen Kontrollen regelmäßig durchgeführt wurden.
Sturmschäden und Unwetterschutz
Eine Gartensauna gilt für den Versicherer als Gebäude im Außenbereich und ist damit stärker der Witterung ausgesetzt. Sturmschäden, Hagel oder umstürzende Bäume sind typische Schadensszenarien. Damit der Schutz greift, muss die Sauna standsicher errichtet sein. Ein stabiles Fundament, feste Verankerungen und ein qualitativ hochwertiges Dach sind nicht nur praktisch, sondern auch versicherungstechnisch relevant. Bei unzureichender Bauweise kann die Versicherung grobe Fahrlässigkeit annehmen und Leistungen kürzen.
Auch Überschwemmungen durch Starkregen nehmen zu. Wer in einem gefährdeten Gebiet lebt, sollte über eine Elementarversicherung nachdenken. Sie ist als Zusatzbaustein zur Wohngebäudeversicherung erhältlich und deckt Schäden durch Überschwemmung, Rückstau oder Erdrutsch ab.
Einbruch und Vandalismus
Nicht nur Naturgefahren, auch Einbruch und Vandalismus stellen ein Risiko dar. Saunen sind oft mit wertvollem Zubehör ausgestattet, was sie für Diebe attraktiv macht. Eine einfache Tür mit Vorhängeschloss reicht den meisten Versicherungen nicht als Schutzmaßnahme. Gefordert werden in der Regel abschließbare Türen mit Mehrfachverriegelung oder Fenster mit Sicherheitsglas. Wer die Gartensauna zusätzlich mit einer Alarmanlage oder Bewegungsmeldern ausstattet, verbessert nicht nur den Schutz, sondern auch die Chancen auf eine vollständige Regulierung im Schadensfall.
Versicherungssumme korrekt berechnen
Ein häufiger Fehler ist die Unterversicherung. Viele Eigentümer geben die Sauna nicht oder nur unvollständig bei der Versicherung an. Im Ernstfall ersetzt die Gesellschaft dann nur einen Bruchteil der tatsächlichen Schadenssumme. Um das zu vermeiden, sollte der Wiederaufbauwert realistisch kalkuliert werden. Dazu zählen Kosten für Baumaterial, Handwerkerleistungen, Ausstattung und Technik. Wer Eigenleistungen erbracht hat, sollte diese ebenfalls in den Wert einrechnen.
Besonders bei individuell gefertigten Saunen lohnt es sich, alle Rechnungen und Baupläne aufzubewahren. So kann der Wert im Schadensfall belegt werden. Manche Versicherungen bieten auch eine pauschale Nebengebäude-Versicherung an, die automatisch alle Außenbauten bis zu einer bestimmten Summe einschließt.
Besonderheiten bei mobilen Saunen
Immer beliebter werden mobile Saunafässer oder Anhänger. Sie gelten nicht als festes Gebäude, sondern als bewegliches Gut. Damit sind sie weder automatisch über die Wohngebäude- noch über die Hausratversicherung abgesichert. Hier bietet sich eine spezielle Transport- oder Anhängerversicherung an. Wird das Saunafass auf einem Privatgrundstück genutzt, kann es unter bestimmten Bedingungen in die Hausratversicherung aufgenommen werden. Allerdings muss dies individuell mit dem Versicherer abgestimmt werden.
Praktische Tipps für einen sicheren Betrieb
Neben der Versicherung tragen auch präventive Maßnahmen entscheidend zum Schutz bei:
- Elektrik ausschließlich vom Fachmann installieren lassen
- Mindestabstände zu Nachbargebäuden einhalten
- Rauch- und Hitzemelder installieren
- Feuerlöscher griffbereit platzieren
- Regelmäßige Wartung von Ofen und Technik
- Dokumentation aller Sicherheitsmaßnahmen aufbewahren
Wer diese Punkte beachtet, minimiert nicht nur das Risiko eines Schadens, sondern vermeidet auch Diskussionen mit der Versicherung.
Wann eine Meldung an die Versicherung Pflicht ist
Eine Sauna im Garten gilt als wertsteigernde bauliche Veränderung. Sie muss daher der Versicherung gemeldet werden, sobald sie errichtet wird. Wer dies versäumt, riskiert im Ernstfall eine Leistungsablehnung. Am besten wird die Gartensauna bereits in der Planungsphase beim Versicherer angegeben, um sicherzugehen, dass sie korrekt in den Vertrag aufgenommen wird.
Eine Sauna im Garten ist eine langfristige Investition und steigert die Lebensqualität deutlich. Damit die Freude ungetrübt bleibt, ist eine gründliche Absicherung über passende Versicherungen unverzichtbar. Wer Bauweise, Sicherheitsauflagen und Versicherungsbedingungen von Anfang an berücksichtigt, vermeidet spätere Überraschungen und stellt sicher, dass im Ernstfall schnell und vollständig reguliert wird.