Private Krankenversicherung für Rentner
Kosten und Leistungen im Vergleich

Private Krankenversicherung wird für Rentner meist teurer

Rentner sollten Möglichkeiten zur Beitragssenkung nutzen

Beitragskosten durch Versicherungswechsel reduzieren

Das Wichtigste in Kürze

  • Die private Krankenversicherung wird für Rentner meist teurer. Denn im Alter steigt das Krankheitsrisiko erheblich an.
  • Rentnern stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, womit sie den Beitrag für ihre PKV senken können.
  • Auch privat Versicherte können bei der Rentenkasse einen Zuschuss zur Krankenversicherung beantragen. Die Höhe der Leistung richtet sich mitunter nach ihren Rentenansprüchen.

Die private Krankenversicherung für Rentner

Beitragsentlastung im Alter: Finanzielle Erleichterungen für Rentner

Wer nicht in jungen Jahren erheblich vorgesorgt hat, steht im Alter häufig finanziellen Schwierigkeiten gegenüber. Hinzukommt, dass Rentner, unabhängig von ihrem Versicherungsstatus, die Kosten für ihre Krankenversicherung mittragen müssen. Doch sehen der Gesetzgeber und die private Krankenversicherung für Rentner einige Faktoren vor, die den Beitrag im Alter senken sollen.

Zuschuss zur privaten Krankenversicherung für Rentner

Die gesetzliche Rentenversicherung beteiligt sich an den Kosten für die Krankenabsicherung. So sieht die Rentenkasse sowohl zur gesetzlichen als auch zur privaten Krankenversicherung für Rentner einen Zuschuss vor. Der Zuschuss beträgt die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes zur Krankenversicherung (14,6 Prozent, Stand 2020) und die Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitrags der Krankenkassen (1,1 Prozent, Stand 2020). Für Privatversicherte ist die Leistung der Rentenkasse auf die maximale Leistung für einen gesetzlich versicherten Rentner begrenzt. 2020 können Rentner somit einen Zuschuss für die private Krankenversicherung in Höhe von 7,85 Prozent (7,3 + 0,55) des Rentenzahlbetrags erhalten. Allerdings nie mehr als die Hälfte des tatsächlichen Beitrags.

Der Zuschuss für die private Krankenversicherung für Rentner wird nur für die Krankenabsicherung, nicht für die Pflegeversicherung bezahlt. Außerdem müssen Privatversicherte den Beitragszuschuss schriftlich beantragen, bestenfalls mit der Stellung des Rentenantrags.

Beitragsreduzierung durch entfallende Zuschläge und Krankentagegeld

Mit dem Rentenbeginn entfällt die Notwendigkeit des Krankentagegeldes. Daher reduziert sich der Beitrag um diesen Leistungsfaktor. Wer frühestens zum 60. Lebensjahr Rente bezieht, muss zudem keine Altersrückstellungen mehr zahlen. Denn der PKV wird gesetzlich vorgeschrieben, dass Versicherte bis zum 60. Lebensjahr einen Zuschlag in Höhe von 10 Prozent des Beitrags für Altersrückstellungen tragen müssen. Doch können Versicherte diesem Beitragszuschlag widersprechen. In diesem Fall sinkt die Prämie nicht nach dem 60. Geburtstag.

Altersrückstellungen dienen dazu, Beitragserhöhungen im Alter zu vermeiden. Denn grundsätzlich würde die Prämie aufgrund des höheren Krankheitsrisikos mit voranschreitendem Alter steigen. Der gesparte Anteil von mindestens 10 Prozent des Beitrags wird verzinst angelegt. Ab dem 65. Lebensjahr nutzen die Gesellschaften diesen Sparanteil dann, um einer Erhöhung des Beitrags entgegenzuwirken. Ob das tatsächlich gelingt, ist von vielen Faktoren abhängig. Mitunter der Verzinsung, der Entwicklung der Krankheitskosten und der Höhe der einbezahlten Rückstellungen.

Rentner kann private Krankenversicherung nicht mehr zahlen: Diese Möglichkeiten bestehen

Kann ein Rentner die private Krankenversicherung nicht mehr zahlen, bietet ihm die PKV verschiedene Möglichkeiten, seine Monatsbeiträge zu senken. Denn eine Rückkehr in die GKV ist in vielen Fällen ausgeschlossen. Daher bleibt den Betroffenen nur die Möglichkeit, durch verschiedene Maßnahmen ihre Kosten zu reduzieren.

  • Interner Tarifwechsel

Die private Krankenversicherung muss ihren Kunden einen internen Tarifwechsel zu erleichterten Bedingungen ermöglichen. Und das ohne Gesundheitsprüfung. Als Voraussetzung gilt jedoch, dass es sich um einen gleichwertigen oder geringeren Tarif handelt. Wer bessere Leistungen beanspruchen möchte, muss mit einer Gesundheitsprüfung rechnen.

Der interne Tarifwechsel ist eine gute Möglichkeit, um einen kostengünstigeren Tarif zu beanspruchen. Allerdings sollten die Versicherten darauf achten, dass sie keine wichtigen Leistungen ausschließen.

Durch den Einschluss eines Selbstbehalts können Rentner die laufenden Kosten für die private Krankenversicherung deutlich senken. Doch nicht immer ist es ratsam, einen Eigenanteil einzuschließen. Daher sollte das Verhältnis zwischen gespartem Beitrag und möglichem Eigenanteil überprüft werden. Dafür lässt sich folgende Rechnung nutzen:

Bisheriger Monatsbeitrag - neuer Monatsbeitrag - 1/12 des Selbstbehalts = Beitragsersparnis

  • Leistungen ausschließen

Auch durch den Ausschluss von Leistungen lässt sich darauf reagieren, wenn ein Rentner die private Krankenversicherung nicht mehr zahlen kann. Doch ob das sinnvoll ist, hängt von den persönlichen Umständen ab. Wer beispielsweise keinen Wert auf die Unterbringung im Einbettzimmer legt oder keine Chefarztbehandlung benötigt, kann diesen Baustein ausschließen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass Leistungen nur mit erneuter Gesundheitsprüfung wieder eingeschlossen werden können.

Der Basistarif der privaten Krankenversicherung für Rentner

Die private Krankenversicherung bietet für Rentner die Möglichkeit, in den Basistarif zu wechseln. Dabei handelt es sich meist um die kostengünstigste Versicherungsform. Denn der Leistungsumfang dieses Tarifs entspricht den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Gleichermaßen darf die Prämie maximal dem Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.

Eine Alternative zum Basistarif der privaten Krankenversicherung kann für Rentner der Standardtarif sein. Dieser bietet etwas bessere Leistungen und gilt dennoch als preiswert. Doch steht dieser Tarif nur Personen offen, die vor dem 01. Januar 2009 der PKV beigetreten sind.

Wer zuvor einen umfangreichen Versicherungsschutz genossen hat, geht mit dem Wechsel in den Basistarif oder Standardtarif hohe Leistungseinbußen ein. Daher sollte gut überdacht sein, ob es sich wirklich lohnt, die Wechseloption zu beanspruchen.

Versichererwechsel für Rentner nicht sinnvoll

Es gibt Anbieter, die Rentnern, welche die private Krankenversicherung nicht mehr zahlen können, einen Versichererwechsel vorschlagen. Doch sollten Rentner von dieser Option in den meisten Fällen Abstand nehmen. Denn der Versichererwechsel in der PKV ist sogar bei jüngeren Menschen häufig mit Nachteilen verbunden. Wer im Rentenalter den Anbieter wechselt, verliert einen Großteil seiner bereits gebildeten Altersrückstellungen. Außerdem sind erneut Gesundheitsfragen vorgesehen, die bei bestimmten Vorerkrankungen zu Risikozuschlägen oder einer Ablehnung führen können. Rentner sollten daher auf einen Anbieterwechsel verzichten und stattdessen den internen Tarifwechsel oder sogar den Basis Tarif der privaten Krankenversicherung nutzen.

Beitragsentlastungstarife zur finanziellen Entlastung im Alter

Beitragsentlastungstarife dienen dazu, einen Teil des Beitrags anzusparen, um die Kosten für die PKV im Alter zu senken. Sie sind nicht zu verwechseln mit den gesetzlichen Altersrückstellungen. Denn die 10 Prozent Sparanteil des Beitrags sind für jeden Versicherten vorgesehen, sofern sie sich nicht davon befreien lassen. Beitragsentlastungstarife sind zusätzliche Möglichkeiten, einen Sparanteil für das Alter zu bilden. Sie stellen keine Pflicht dar. Außerdem werden die Altersrückstellungen ab dem 65. Lebensjahr genutzt, um die Prämie stabil zu halten. Der Beitragsentlastungstarif hingegen, kann von diesem Endalter abweichen. Das angesparte Kapital wird im Regelfall zwischen dem 60. und 67. Lebensjahr gutgeschrieben, abhängig von den tariflichen Vereinbarungen.

Beitragsentlastungstarife können sinnvoll sein, um die Kosten im Alter zu reduzieren. Doch ist vor Vertragsabschluss zu prüfen, ob sich der Mehraufwand tatsächlich lohnt. So empfiehlt der Bund der Versicherten stattdessen, das Kapital in eine Geldanlage zu investieren. Doch müssen die Verbraucher dann sicherstellen, dass sie diese Summe auch tatsächlich nur für ihre Krankenversicherungsbeiträge nutzen und nicht aus anderen Gründen darauf zugreifen.

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